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Markus Lanz

„Statt einfach mal den Mund zu halten“ – Ministerpräsident Günther attackiert Söder wegen Angriffen auf Grüne

Weil Markus Söder kontinuierlich die Grünen angreift, forderte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, Daniel Günther, den CSU-Politiker jetzt dazu auf, „den Mund zu halten“. Günther selbst führt eine schwarz-grüne Regierung an und ist im Gegensatz zu Söder nicht gegen eine Koalition im Bund.

Daniel Günther koaliert in Schleswig-Holstein mit den Grünen und hält eine Zusammenarbeit auf Bundesebene für möglich.

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Sechs Wochen vor der Bundestagswahl gibt es innerparteiliche Differenzen in der Union. Zu Gast bei Markus Lanz im ZDF hat der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, den bayerischen CSU-Ministerpräsidenten, Markus Söder, dazu aufgefordert, „den Mund zu halten“ und ihn heftig für sein öffentliches Auftreten kritisiert. Günther, der selbst in seinem Bundesland eine schwarz-grüne Koalition anführt, erklärte, dass die öffentlichen Aussagen von Söder über mögliche Koalitionspartner falsch seien.

Der CSU-Politiker hatte in den Wochen zuvor immer wieder bestimmte Parteien, so etwa sehr medienwirksam die Grünen, als Koalitionspartner nach der Bundestagswahl ausgeschlossen. „Söder sagt immer, es gibt in der CDU Leute, die von Schwarz-Grün im Bund schwärmen. Ich kenne niemanden“, so Günther gegenüber Lanz. Der bayerische Ministerpräsident würde diese nicht mit der Realität zusammenpassende Aussage aber immer wieder treffen, um dann zu sagen, er sei derjenige, der es verhindern werde.

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Söder tue das alles, „anstatt einfach den Mund zu halten und zu sagen, wir kämpfen für eine starke CDU und eine starke CSU“, monierte Günther weiter. Denn: Die Debatte über eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene gäbe es schlichtweg nicht. „Markus Söder führt diese Diskussion mit sich selbst“, kritisierte Günther. „Das ist ja ein beliebtes Stilmittel in der Politik, dass man immer behauptet, dass es eine Gegenposition gibt, um dann sich selbst als Fels in der Brandung darzustellen.“

Die Frage, ob er für eine Koalition mit den Grünen werben würde, verneinte Günther. Die Union müsse aber Bereitschaft zeigen, mit demokratischen Parteien Bündnisse einzugehen, ließ er schwammig verlauten. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatte Günther vor wenigen Tagen selbst noch für Gespräche mit den Grünen geworben: „CDU und Grüne regieren im Norden sehr erfolgreich zusammen, und das harmoniert und funktioniert auch in anderen Bundesländern ausgesprochen gut“.

Deswegen plädiert Günther darauf, für Koalitionsoptionen mit den „demokratischen Parteien“, zu denen „selbstverständlich auch die Grünen“ zählen würden, offen zu sein (Apollo News berichtete). Am Ende wird die Entscheidung auch bei Kanzlerkandidat Friedrich Merz liegen: Anfang Dezember hatte Merz in der Talkshow Maischberger erklärt, dass er sich Schwarz-Grün und einen Wirtschaftsminister Robert Habeck vorstellen könnte. Zuletzt hieß es aber, mit „diesen Grünen“ würde eine Union nicht kooperieren.

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