Werbung

...
...

Bildungsministerin

Stark-Watzinger blockiert Aussage von Ex-Staatssekretärin vor Ausschuss

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger verhindert das Erscheinen ihrer ehemaligen Staatssekretärin Sabine Döring bei einer Ausschuss-Anhörung im Bundestag. Hintergrund ist die Affäre rund um Dörings Entlassung und der vorhergegangenen Debatte um eine interne Prüfung zu Fördermittelentzügen.

Werbung

In der anhaltenden Fördermittel-Affäre um das Bundesbildungsministerium spitzt sich der Konflikt weiter zu. Thomas Jarzombek, der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Er beschuldigt die Ministerin, „alles zu tun, um ihre ehemalige Staatssekretärin weiter zum Schweigen zu verpflichten“. Dies äußerte er gegenüber der Rheinischen Post, kurz vor einer geplanten Befragung im zuständigen Bundestagsausschuss.

Grund für Jarzombeks Kritik ist ein aktuelles Schreiben der Ministerin an den Ausschussvorsitzenden Kai Gehring (Grüne). In diesem Brief kündigte Stark-Watzinger ihre Teilnahme an einer Sondersitzung des Bildungsausschusses am 10. September an, um „nochmals auf die Fragen der Ausschussmitglieder zu antworten“. Gleichzeitig machte sie jedoch deutlich, dass Sabine Döring, die entlassene Forschungsstaatssekretärin, nicht von ihrer Verschwiegenheitspflicht entbunden werden könne. Diese Pflicht gelte „nach den allgemeinen beamtenrechtlichen Grundsätzen“ und sei auch deshalb nicht aufzuheben, weil Döring ein noch laufendes verwaltungsgerichtliches Verfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland führe, an dem das Ministerium beteiligt sei.

Jarzombek äußerte zusätzlich seine Bedenken darüber, dass auch der zuständige Abteilungsleiter, dem Stark-Watzinger die Verantwortung für die umstrittene Auflistung vermeintlich missliebiger Wissenschaftler zugeschoben hat, „nicht reden“ dürfe. Er betonte: „Für mich ist klar: Wer nichts zu verbergen hat, muss nichts verbergen. Hier ist offensichtlich noch sehr viel Aufklärungsbedarf.“

Die Ursprünge der Affäre reichen zurück bis Mai, als eine Gruppe von Hochschullehrern in einem offenen Brief ihre Unterstützung für propalästinensische Proteste an deutschen Universitäten ausdrückte. Diese Aktion rief scharfe Kritik von Ministerin Stark-Watzinger hervor, was sie in einem Zeitungsinterview deutlich machte. In der Folge wurde bekannt, dass das Ministerium mögliche Konsequenzen für die Unterzeichner des Briefs prüfte, insbesondere in Bezug auf die Vergabe von Fördermitteln. Diese Vorgänge führten zu massiver Kritik und Rücktrittsforderungen an die Ministerin.

In einem Versuch, sich von der Affäre zu distanzieren, entließ Stark-Watzinger ihre Staatssekretärin Sabine Döring und wies ihr die Verantwortung für die Prüfung zu. Allerdings sorgte auch die unzureichende Beantwortung eines 100-Fragen-Katalogs der Unionsfraktionen durch das Bildungsministerium zuletzt für Unmut. Hochschulvertreter fordern nun ebenfalls mehr Transparenz von der Ministerin.

Werbung