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SPD-Politiker sieht jeden Milliardär als Versagen: Die wirren Komplexe der Wohlstands-Verwahrlosung

SPD-Politiker Yannick Haan schämt sich, dass er umsorgt aufwuchs und gutes Geld geerbt hat. Daher will er Milliardäre per Gesetz verbieten und bekämpft Erben politisch. Deutschland ist eine Neidgesellschaft - und wer statt Armut Reichtum bekämpft, ist ein selbstbezogener Heuchler.

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„Jeder Milliardär ist am Ende auch ein Versagen der Politik“, beklagt Yannick Haan. Der Aktivist ist Ende 30 und eben das – Aktivist. Er „beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen von Ungerechtigkeit auf die Gesellschaft.“ Für den Tagesspiegel ist dieses Zitat verbreitungswürdig. Haan kritisiert hier anlässlich der Veröffentlichung der jährlichen Reichen-Liste des Magazins Forbes die vermögendsten Menschen der Welt.

Menschen wie Jeff Bezos und Elon Musk, Bill Gates – wer will ihnen ihren Reichtum absprechen? Wer will behaupten, dass sie ihn nicht verdient haben? Haan will es. Auch gegenüber Menschen wie dem chinesischen Superreichen Zhong Shanshan. Zhong brach die Schule in der sechsten Klasse im Alter von 12 Jahren während des Terrors der chinesischen Kulturrevolution ab, als seine Eltern zusammen mit vielen anderen von den Mao-Behörden verfolgt wurden. Später arbeitete er in verschiedenen Berufen, darunter als Bauarbeiter, Nachrichtenreporter und Getränkeverkäufer. Er arbeitete sich hoch, gründete mehrere Unternehmen und wurde vor allem mit Wagnis und Vision zu einem der reichsten Menschen der Welt. Eine Aufsteiger-Story, wie es sie oft auf den Forbes-Listen gibt.

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Der internalisierte Neid-Komplex

Ja, viele Menschen wie Elon Musk oder Bill Gates waren „privilegiert“ – aber schufen auch auf bewundernswerte Weise neue Werte. Niemand könnte ernsthaft behaupten, dass die Welt ohne Paypal oder Microsoft ein besserer Ort wäre. Gut, Yannick Haan will es vermutlich. Rational ist das nicht – aber er scheint mit seinem Kampf gegen das Erben vor allem mit seinen Schuldgefühlen zu kämpfen: Haan wuchs, wie er sagt, „privilegiert“ auf. Nach dem Tod seiner Mutter erbte er eine „größere Summe“. „Durch das Erbe hat sich meine finanzielle Situation plötzlich verändert“, erzählt Haan. Er beklagt es im Grunde. „Obwohl meine berufliche Situation annähernd gleich geblieben war. Ich habe mir von dem Geld eine Eigentumswohnung gekauft, die ich vermiete. Ich habe damit jetzt eine Sicherheit, die ich vorher nicht hatte und die auch in meiner Generation nur wenige haben.“

„Ich war beispielsweise nicht so gut in der Schule“, sagte Haan in einem Interview mit der taz. „Meine Eltern konnten es sich aber leisten, mich zu fördern. Dann konnte ich Praktika machen, die richtigen Menschen kennenlernen. So etwas zieht sich durch das ganze Leben, ohne dass es einem immer bewusst ist. Das Erbe kommt dann noch hinzu. Das ist auch das Problem daran: Dass die, die ohnehin privilegiert aufgewachsen sind, noch Geld obendrauf bekommen, ein Großteil der Gesellschaft aber gar nichts erbt. Das ist rückschrittlich.“

Wohlstand für keinen

„Privilegien“ – Glück im Leben – sind für Haan also „das Problem“. Seine Schlussfolgerung scheint zu sein – die soll man nicht haben. Er selbst schämt sich regelrecht für sein Glück, relativ wohlhabende Eltern gehabt zu haben, die ihn förderten und ihm Wohlstand vermachten. „Auf einmal sitze ich in meiner Eigentumswohnung“, sagt der junge Aktivist – er klagt über den Umstand, eine Wohnung in Berlin zu besitzen. Davon würden viele Menschen in der notorisch teuren Stadt träumen, die sie nicht haben können. Aber ist es deswegen schlecht, dass Haan eine besitzt? Und was wird besser, wenn er sie nicht besitzt? Egal. Es geht ja vor allem um irrationale Gefühle wie Neid und Scham.

Haan will radikal umverteilen: Er ist Anhänger eines sogenannten „Grunderbes“. Das Konzept sieht vor, allen Menschen in Deutschland ein solches Grunderbe von 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen – bedingungslos, wie der SPD-Politiker sagt. Das soll unter anderem über eine höhere Erbschaftssteuer finanziert werden. Ein solches Unterfangen wäre teuer: Das aktuelle Gesamtaufkommen der Erbschaftssteuer würde nicht mal ansatzweise ausreichen, diese Vorstellungen umzusetzen. Bei 9,23 Milliarden Gesamteinnahmen durch die Erbschaftssteuer im Jahr 2022 hätten „nur“ rund 13.000 Euro aus dem Aufkommen finanziert werden können. Die Steuererhöhungen müssten also substanziell ausfallen – und sind nicht nur übergriffig, sondern auch vollkommen unrealistisch.

Das Problem soll Reichtum sein – nicht Armut?

Überhaupt: Nur Versager problematisieren, wenn es anderen „zu gut“ geht – und das weinerliche Auf-Andere-Zeigen gilt zu Recht schon von jeher als schlecht. Schon in den Zehn Geboten wird vor Neid gewarnt – du sollst nicht begehren, was deines Nächsten ist. Aber Neid ist irgendwo auch eine deutsche Leitkultur. Während man in Amerika eher bewundernd auf das neue Auto des Nachbarn schaut, starrt man in Deutschland eher mit Missgunst, Verachtung und Neid. Pah, der und seine Protzkarre! Und überhaupt, wieso darf der das haben, was ich nicht haben kann? Politiker und Menschen wollen entweder über das Geld anderer Leute bestimmen, oder es ihnen zumindest irgendwie versagen. Weil sie schon besser wissen, was sich schickt, und wer was haben soll und wer nicht. Ich habe persönlich nie verstanden, was sich an meiner Lebenssituation ändern soll, wenn mein Nachbar nicht mehr Porsche, sondern Opel fährt. Geht es mir dann besser, wenn sein Geld in den tiefen Taschen des Staates versickert?

Dabei sind es gerade in Deutschland die verhassten Großerben, die in Wahrheit ein wichtiges Rädchen im Wohlstand des ganzen Landes sind. Ohne die über teils hunderte Jahre vererbten Familienunternehmen wäre der berühmte deutsche Mittelstand nicht das Rückgrat der stärksten Wirtschaft Europas, sondern kümmerlicher Rest einer einzigartigen Tradition, die am Ende uns allen nützt. Wem außer dem ekligen Neidgefühl einiger Großstadt-Linker ist geholfen, wenn Unternehmen für die Steuer zerschlagen oder verkauft werden?

Niemand von Verstand kann doch glauben, dass es uns dann irgendwie allen besser gehen würde. Das Gegenteil wäre der Fall. Doch so weit wollen die deutschen Neid-Aktivisten überhaupt nicht denken – es geht. Das größte soziale Problem für sie ist auch nicht Armut – es ist Reichtum.

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59 Kommentare

  • Was für ein Gesocks hat dieses Land nur hervorgebracht.

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  • Perfekt auf den Punkt gebracht. Deutschland ist Weltmeister bei den Untugenden wie Neid und Heuchelei.

    61
  • Hat Yannick Haan schon einen Milliardär kennengelernt? Ich meine, nein! Er spricht also von etwas, wovon er nullkommanull Ahnung hat.
    Einige meiner Freunde sind Selfmade-Millionäre geworden. Händler, tüchtige Handwerker, ideenreiche Industrielle. Für diese Menschen hatten Vertreter der Sozialdemokratie seit Ihrer Gründung vor über 125 Jahren nichts übrig. Also Schwamm drüber!

    46
  • wunderschöner kommentar!
    herr hahn sollte sich tatsächlich schämen, das er mit 30 trotz förderung und erbe nur „aktivist“ ist, und es nicht geschafft hat wenigstens mal 10 leute in lohn und brot zu bringen.
    stattdessen sitzt er auf seiner eigentumswohnung und fühlt sich sicher. womöglich beutet er noch seinen mieter aus…

  • Die SPD ist nichts weiter als eine Freak Show. Der fällt da gar nicht auf.

  • Als ob man in Deutschland Geld haben muss auf ein Gymnasium zu gehen! Das kostet genauso wenig wie jede andere Schule!
    Ok es gibt privat Schulen und Walldorf, Montesori die kosten Geld.
    Aber die Staatlichen Schulen ob Gymnasium, realschule oder Hauptschule kosten doch nichts.
    Meine Mutter legte Wert auf Hausaufgaben machen und lernen. Darum ist aus uns 3 auch etwas geworden. Geld war auf jedenfall keins da um eine Ausbildung zu kaufen.

    30
  • logisch, daß solch ein kleingeistiger Einfaltspinsel dann POlitiker der spd wird…

  • Und jeder Gockel wie der junge Hahn ist am Ende auch ein Versagen des Bildungswesen.

  • …einfach nur an den Spruch des unvergesslichen Ekel-Alfred denken…trifft nach wie vor voll in´s Schwarze…

  • Früher gab es Kaiser und Könige, die haben Länderreien und Grafen ernannt. Jetzt haben wir Kapitalismus und keine Könige. Die Politik hatte Zeit die Umverteilung zu regeln und ihren Einfluss geltend zu machen. Für Geringverdiener gar keine Lohnsteuer und einen Rabatt auf KV, Pflege und Soli. Habe sie das gemacht? Nein. Als Ausgleich könnte man die Mwst. auf 25% setzen, dann gleicht sich das aus und die die mehr haben und verbrauchen zahlen mehr. Kostenloses 0% Kredite haben sie gemacht, davon hat wer Profitiert die Armen oder die Reichen? Ja, ja die Wirtschaft ankurbeln mit Auto Abwrackprämie und sonstigem. Unfähige Politiker wollen wie Könige für immer im Amt bleiben. Weil sie unfähig sind. Die Schuld auf Millardäre zu schieben ist nur das Ablenken von Ihrer eigenen Unfähigkeit. Cum-Ex sie wußten es und haben Jahrelang weggeschaut. Alle Kriminell.

    15
  • Das ist vermutlich ein bedauernswerter Mensch, der zwischen Demos gegen alles mögliche und erstem Sex seinen Platz im Leben sucht.

  • „’Ich war beispielsweise nicht so gut in der Schule‘, sagte Haan in einem Interview mit der taz. „Meine Eltern konnten es sich aber leisten, mich zu fördern.“
    Moment! Bislang haben SPD und andere linke Parteien doch immer behauptet, daß schulischer Erfolg ausschließlich vom eleterlichen Geldbeutel abhängig ist. Wie hätten Sie es denn gern‘, Herr Haan?

    13
  • Hat er denn in der Zwischenzeit seine Eigentumswohnung verkauft und das Geld in Fußgängerzonen an Arme und Bedürftige verteilt?

  • Zuletzt hat sich die Kritik an „Temu“ immer mehr verschärft. Jetzt will die Bundesregierung gegen die chinesische Shopping-App vorgehen. Temu bombardiere Kunden mit angeblichen Schnäppchen und setze manipulative Kaufanreize, besonders bei Jüngeren.
    Dafür startet Scholz TikTok-Account
    Insbesondere Jugendliche nutzen die App TikTok. Unter Deutschlands politischen Parteien dominiert dort bislang die AfD. Nun hat auch der Kanzler einen Account.
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-startet-tiktok-kanal-ich-tanze-nicht-versprochen-a-2454a5c5-c026-42f4-adae-a0d1d46d6dbf
    Olaf Scholz wird vom 13. bis 16. April 2024 die Volksrepublik China besuchen…

    6
  • Ich habe kein Problem damit, dass Menschen so viel Geld haben. Problematisch finde ich es, dass sie mit ihrem vielen Geld sich Politiker kaufen können oder wie Gates z.B. in der WHO zu viel Einfluss haben. Insofern muss man den politischen Einfluss von big money bekämpfen. Das fängt damit an, dass man die Macht der Stiftungen. NGO`s….einschränkt. An der Stelle ist aber die SPD eher schlecht unterwegs.

  • Wenn er das so sieht, warum hat er nicht längst seine Eigentumswohnung verkauft und den Erlös an weniger Privilegierte verteilt?

    5
  • Finanziell begünstigt, charakterlich durchgefallen.
    Was glaubt er, wer er ist? Was hat er erreicht, dass er sich so aus dem Fenster lehnen kann?
    Ich verachte solche Menschen , die meinen sich über andere stellen zu dürfen und für alle zu entscheiden, was gut ist. Diese Art Persönlichkeiten sind dafür verantwortlich, dass die Neid- und Missgunstkultur in unserem Land weiter angefochten wird, statt zurück zu Freude und Glück auch für andere zu entwickeln.
    Aber so ist es im besten Deutschland aller Zeiten. Nur noch widerlich….

  • Dieser SPD-Haan kann doch seine Eigentumswohnung kostenlos hergeben – dann ist er glücklich. Niemand zwingt ihn, sie zu haben. Schlagen Sie ihm das vor – und berichten Sie von dem Gespräch. Mögliche Überschrift: „Wie der Sozialreformer und Grunderbe-Befürworter Haan plötzlich kneift“. Er könnte die Wohnung und sein ererbtes Geld z.B. einem Obdachlosenverein übertragen. Dann hätten viele etwas davon, eine win-win-Situation.

  • Wohlstandsverwahrloster Selbstbesoffener, Problem wäre schnell gelöst – alles spenden oder verschenken und dann arbeiten

  • Da ich schon etwas älter bin – immer wenn der Begriff „SPD-Politiker“ fällt, muß ich zunächst an Persönlichkeiten wie Annemarie Renger, Wehner, Brandt, Schmidt u. ä. denken.
    Nicht aber an solche Gestalten wie Kühnert, Esken, Klingbeil oder einen solchen Weiß-nicht-wie-man-sowas-nennen-soll wie den hier.
    Meine Herrn, was habt Ihr aus der SPD gemacht!?

  • Damit bewegt sich Haan auf Wagenknecht- Niveau. Besser hätte es die dunkelrote Millionärin auch nicht sagen können.
    Das Kapital allerdings steht auch schon mit gepackten Koffern bereit. Firmen bauen ab für den Gang ins Ausland. Arbeitsplätze Adieu. Aber da ist ja noch das lukrative Bürgergeld für alle ohne Arbeit. Nur, wer erarbeitet dann noch das Bürgergeld?

  • Niemand wird gezwungen zu erben. Auch Hans im Glück war erst richtig glücklich, als er sein Gold freiwillig weggetauscht hatte. Und der erhielt das Gold für viele Jahre treue Dienste, nicht als Erbe. Soll der „Aktivist“ doch sein Erbe an die Armen und Beladenen Deutschlands oder besser noch der Welt
    verschenken. Auch ein Tom Königs, Grüner aus frühester Zeit und kurze Zeit im Magistrat der Stadt Frankfurt, hat das gemacht. Ob er es bereut?
    Wieso ist der Aktivist nicht neidisch auf diejenigen, die nicht säen doch trotzdem reichlich
    ernten?

  • Bitte an Herrn Haan weiterleiten: Bin kein Millionär und nehme sein Geld und sein schlechtes Gewissen sehr gerne. Ich verspreche auch, dass ich es ausschließlich für sehr gute Zwecke verwenden werde.

  • er VERMIETET seine wohnung?

    warum lässt er nicht kostenlos wen drin wohnen?

  • Ausgerechnet Jusos tragen zum Reichtum der Plattform-Milliardäre bei! — Sie verstoßen gegen §7 Parteiengesetz und entfalten ihre digitale Organisation in Plattformökonomien, die auch noch in Drittstaaten gehostet werden! Analog sind sie nicht richtig ansprechbar. Eine Pressestelle fehlt!
    Sie sorgen so im Ergebnis für prekäre Arbeit in der Medien-, Kultur- & Kreativwirtschaft und für eine „digital-mediale Blindleistung“ von ca.400 €/Einwohner/Jahr (= gerechnet als Einwohnergleichwertkalkulation in Berlin).
    Diese Zahlen errechnen sich aus „unsichtbaren Digitalmarketing“ (keine Sau sieht das!), AdBlocking, Overmatching, Mismatching, Robots-Traffic und vergebliche Schaltungen in Zeitungen und „getippsel-Chaos-Medienkanälen“ und Digitalprovisionen an die großen Plattformen. Jeder digitale JUSO spült jährlich zwischen 14-36 € auf Milliardärsplattformen, kostenlos posten zu können! Bis zu 236 € ist der Adressdatensatz wert!

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