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Essen

Shadi A.: Gewalttäter von Essen kam 2015 nach Deutschland

In Essen kam es zu einer Serie von Gewalttaten durch einen 41-jährigen Syrer, der 2015 nach Deutschland kam, bei denen 31 Menschen verletzt wurden, darunter auch Kinder. Ermittler vermuten, dass persönliche Konflikte und die Trennung von seiner Frau das Motiv für die Angriffe waren.

Links: Shadi A. - Rechts: Symbolbild

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Am Samstagabend kam es in Essen zu einer Serie von Gewalttaten durch den 41-jährigen Syrer Shadi A. Dieser hatte mehrere Brände gelegt und ist anschließend mit einem Transporter in Geschäfte gefahren. Die erschreckende Bilanz: 31 Verletzte, darunter acht schwer verletzte Kinder. Zwei Kleinkinder schweben in Lebensgefahr. Nun stellt sich heraus, Shadi A. kam 2015 nach Deutschland.

Er gründete eine Familie, arbeitete als Maler und Trockenbauer. Doch das Familienglück hielt nicht lange an: Nach wiederholten Fällen häuslicher Gewalt kam es 2021 zur Trennung. Während seine Frau und die beiden Kinder das gemeinsame Heim in Essen verließen, blieb Shadi A. alleine zurück. In seiner Single-Wohnung, die er mit einem kniehohen Mischlingshund teilte, fiel er zunächst nicht weiter auf. Mit der Zeit sollte sich dies ändern. Nachbarn berichten, dass er im ersten Jahr nach dem Auszug kaum Kontakt zu seiner Familie hatte. Später durfte er die Kinder nur noch in Begleitung ihrer Mutter sehen. Dann geschah das Unerwartete: Die Ex-Frau verschwand mit den Kindern aus Essen. „Vielleicht hatte sie einen neuen Partner“, mutmaßt ein ehemaliger Nachbar gegenüber der Bild.

Der Wegzug soll es gewesen sein, der für A. das Fass zum Überlaufen brachte. Die Polizei geht davon aus, dass der 41-Jährige gezielt die Menschen angreifen wollte, die seiner Ansicht nach Schuld an der Trennung von seiner Frau trugen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul bestätigte: „Das Motiv des Syrers sei gewesen, dass seine Frau sich von ihm getrennt habe. Aus Frustration darüber habe er Personen töten wollen, die seine Frau unterstützten.“

Gegen 17:10 gingen bei der Feuerwehr und der Polizei die ersten Notrufe ein. Die ersten Brände brachen in Mehrfamilienhäusern in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg aus. Augenzeugen berichteten von dramatischen Szenen, in denen verzweifelte Bewohner an Fenstern standen, während Rauch Fluchtwege blockierte. Anwohner halfen mit Leitern, um Eingeschlossene zu retten, während die Feuerwehr Drehleitern und Sprungkissen einsetzte.

Doch damit war die Gewaltserie nicht beendet. Der Täter fuhr mit einem weißen Transporter in das Schaufenster eines Gemüsegeschäfts und rammte die Fassade erneut. Anschließend lenkte er das Fahrzeug in ein weiteres Geschäft auf derselben Straße und bedrohte dort Passanten mit einer Machete. Videos zeigen, wie Anwohner versuchten, ihn mit Gegenständen auf Abstand zu halten. Die Polizei konnte den Mann schließlich festnehmen. Der Täter hatte Verbrennungen an den Händen und ist den Behörden bereits bekannt.

Einen terroristischen Hintergrund haben die Ermittler ausgeschlossen. Nach ersten Erkenntnissen könnte es sich um eine Beziehungstat handeln. Der Vorfall soll auf vorherige Streitigkeiten mit der ehemaligen Lebensgefährtin zurückzuführen sein. „Die Taten richteten sich offensichtlich gezielt gegen eine Familie“, erklärte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU).

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