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Sprachpolizei

„Schöne Grüße noch an Jochen Breyer“ – Füllkrug schießt gegen ZDF wegen „Spielermaterial“

Niclas Füllkrug gab dem ZDF nach dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz ein Interview - und wollte sich nicht nur zu seinem entscheidenden Kopfballtor äußern. „Bitte senden Sie, was ich gleich sage“, so Füllkrug, bevor er klarstellte, dass er den Begriff „Spielermaterial“ nicht schlimm finde.

Füllkrug nach seinem entscheidenden Kopfballtor

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„Ah, das ZDF. Das ist gut. Bitte senden Sie, was ich gleich sage“ – mit diesen Worten richtete sich Niclas Füllkrug nach dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft an Reporter des ZDF. Der 31-jährige Hannoveraner berichtete zunächst über den Jubel im Frankfurter Stadion, nachdem er in letzter Minute ein entscheidendes Kopfballtor machte und der deutschen Nationalmannschaft so den Gruppensieg sicherte. Bevor er zum nächsten Interview ging, wollte er jedoch noch etwas loswerden. Füllkrug lachte und sagte: „Schöne Grüße noch an Jochen Breyer“. 

Füllkrug spielte damit auf die Vorberichterstattung des ZDF zum EM-Spiel der spanischen Fußballnationalmannschaft gegen Italien an. Der ZDF-Moderator Jochen Breyer hatte am Donnerstag die als Experten geladenen Fußball-Profis Per Mertesacker und Christoph Kramer dazu aufgefordert, das Wort „Spielermaterial“ nicht erneut zu verwenden, weil das „bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen“ werde. 

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Mertesacker und Kramer, die 2014 die Weltmeisterschaft in Brasilien gewannen, sollten laut Breyer künftig vom „Spielerpotenzial“ oder „Kader“ sprechen. Warum genau der Begriff problematisch sein soll, präzisierte Breyer nicht. Möglicherweise schien dem ZDF der sprachliche Zusammenhang zwischen „Spielermaterial“ und „Menschenmaterial“ zu riskant.

Die beiden Fussball-Profis reagierten auf die Ansage des Moderators sichtlich irritiert – ein simples „okay“ und ein leichtes Kopfschütteln von Kramer folgten. Die beiden sahen die Standpauke offenbar nicht ein. Augenscheinlich sehr bewusst verwendete Kramer gleich in der nächsten Sendung den Begriff „Spielermaterial“ erneut – am Samstagabend vor der Partie Belgien gegen Rumänien. 

Kramer sagte da mit leicht ironischem Tonfall: „Jetzt haben die Portugiesen nicht mit Fünfer-, sondern Viererkette gespielt, das ändert alles, von den Winkeln, vom Spielermaterial – es ändert alles, ob du mit fünf oder mit vier spielst.“ Das ZDF traute sich diesmal nicht, den moralischen Zeigefinger erneut zu heben – Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein schaut leicht irritiert, macht dann aber einfach weiter (lesen Sie hier mehr).

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Kramer machte sich anschließend noch über die Verwendung des Begriffs „Medienschaffende“ lustig – der 33-Jährige hält offenbar nicht viel von der Sprachpolizei der öffentlich-rechtlichen Medien. Und das gilt wohl auch für Niclas Füllkrug. Er sagte dem ZDF am Sonntagabend lächelnd, dass er den Begriff „Spielermaterial“ gar nicht so schlimm finden würde. 

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41 Kommentare

  • Klasse von Füllkrug
    Den Oberlehrern vom ÖRR mal Kontra geben

    132
  • Sauber, so langsam wächst der Widerstand 💪🏻

    95
  • Hahahaha. Das hat sich ungefähr für das ZDF so gelohnt, wie bei den Niederländern der Shitstorm über verkleidete Ruud Gullitts. Genial.

  • Füllkrug wird mir richtig sympathisch.

  • Die paar Spinner gegen 80% der Bevölkerung, die diese Genderei und Bevormundung ablehnen.

    60
  • 100 %

  • Der Krug des ZDF geht so lange zum Brunnen,
    bis er bricht.

    23
  • Na, da hat das ZDF mal einen eingeschenkt bekommen, danke Herr Füllkrug. Ja, Frau Göring Eckhardt, es ist schön, dass auch Spieler mit weisser Hautfarbe Tore schießen können. Es zählt nämlich alleine die Leistung, sonst nichts. Klar, für Sie vielleicht ein bischen schwer zu verstehen.

  • Politikermaterial, Medienmaterial, Kommentarpotential… willkommen in der Materie 😉

  • Ach so!
    Mein Sohn wird heute 9.
    Gestern habe ich ihm noch ein Trikot bestellt.
    FÜLLKRUG steht drauf.
    .
    .
    (Und wenn Euch die Mietmäuler zu sehr ärgern, macht einfach mal „döp döp di döp“…)

  • Ein tolles Signal:
    Leistung lohnt sich — auch um das Selbstwertgefühl so zu stärken, dass man sich nicht den Mund von einem „woken“ ÖRR verbieten lässt und sich nicht bevormunden lässt.

  • Da kriegt der Dummfunk verbal mal schön die Fresse poliert! Weiter so

  • Ich freue mich, wenn das öffentliche-Rechtliche wieder von 16 Uhr bis um 24 Uhr sendet. Dann bleibt in der Testbild-Zeit mehr Zeit für Recherche und weniger Wiederholungen!

  • Erfreulich und begrüßenswert. Erste, zaghafte Schritte zur Eindämmung der Pandemie der schadhaften Charaktere, die das Pech haben, noch nie mit dem Handrücken therapiert worden zu sein.

    Da den käuflichen Fußhupen ihre Grenzen und ihr Platz in der Welt nie klargemacht worden sind, muß deren Umgebung eben nachholen, was deren Eltern versäumt haben. Zum Glück gibt es für ungebetene Einmischer und Möchtegern-Aufseher mehrere leicht zu merkende Standard-Antworten, z.B.:

    „Wenn ich eine Einschätzung brauche, frage ich jemanden, dem ich eine zutraue.“

    „Ich nehme nur von solchen Menschen Ratschläge an, mit denen ich freiwillig tauschen würde.“

    „Ihr Einverständnis ist nicht erforderlich.“

    Oder schlicht: „Abgelehnt!“

  • kramer, mertesacker und füllkrug mag ich. es war schön zu sehen, wie die ersten beiden umarmt sehr inbrünstig unsere hymne sangen, genau wie die deutschen fans, die sogar mitten im spiel die hymne laut sangen. das zdf macht sich komplett lächerlich!!!

  • Für die emotional empfindlichen sollte es wohl auch eine Sportschau in ‚leichter Sprache‘ geben

  • Das Material.
    Nonbinär geschlechtsneutral und ohne diskriminierende Zuschreibung, also noch woker gehts doch gar nicht. Hat das Redaktionsmaterial wohl nicht kapiert.

  • Recht so! Irgendwann gibts nur noch „menschende“ statt Männer.
    Der erhobene Zeigefinger des ZDF war ganz schrecklich. Erst Sprachpolizei, dann Gedankenpolizei wie bei Orwell.
    Es reicht!
    Ein ÖRR, der gendert muss „defundet“ werden, wie diese Ekelbolzen sich ausdrücken.
    Und zwar für immer.
    Liebe NationalMANNschaft! Lieber Herr Füllkrug! Lassen Sie sich keine Sprechverbote von Meinungsprostituierten aufdrücken!
    Sie sind Vorbilder für die Jugend, und ohne Rückgrat wären Sie alle jetzt nicht da, wo Sie jetzt sind. Zeigen Sie den jungen Leuten, dass man kein Nationalspieler wird, wenn man sich wie ein Drittklässler vom Sprachoberlehrer den Mund verbieten lässt.
    Und die Herren Mertesacker und Kramer sollten nicht so höflich gegenüber diesem Abschaum sein!

  • Ist doch völlig egal, welchen Begriff man da verwendet. So ein Zirkus wegen nichts…

  • Cool wäre auch gewesen, wenn Per Mertesacker und Christoph Kramer gesagt hätte, das der Moderator, wenn er meint „diktieren“ zu müssen (was wohl der neue Tenor des ÖRR ist), seinen „Talk“ auch gerne komplett alleine machen kann.
    Damit hätten sie ein noch deutlicheres Zeichen gesetzt und sicher einen stotternden Moderator zurückgelassen.
    Unsere WM Sieger von 2014 haben eine solche Behandlung nicht nötig!

  • Da hat das Journalistenmaterial aber anständig einen auf die Nase gekriegt 🤣

  • Vorschlag zur Güte. Die Öffis übertragen auf zwei ihrer gefühlt 100 Sendern gleichzeitig. Auf einem für die
    Woken und Korrekten. Da wird dann gedenert und politisch korrekt kommentiert das die Schwarte kracht. Auf dem anderen wird moderiert und kommentiert wie in der Schlechten Alten Zeit. Win-win-Situation. Interessant wären dann noch die jeweiligen Einschaltquoten. Habe da so eine Ahnung.

  • Fakenews

    Füllkrug hat den ZDF Sportchef Breyer im Interview gar nicht erwähnt. Er erwähnte namentlich nur Mertesacker und Kramer. Die Überschrift ist journalistisch irreführend und inhaltlich falsch und gehört geahndet.

  • Ich bin so froh, dass auch auch der staatsbeeinflusste DFB nicht bis in jeden einzelnen Kopf hinein dirigieren kann, auch wenn das vielleicht sein erklärtes Ziel sein mag. Es gibt sie noch: Menschen, die sich die Sprache der Medien NICHT oktroyieren lassen. Das ist in dieser vermeintlich ÖRR dominanten Zeit umso wichtiger, dass sich Personen der Öffentlichkeit dagegen wehren, so dass diese Sprachpolizei entmachtet wird. Sie ist noch da… die Hoffnung.

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