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Parlamentsmannschaft

Satzungsänderung: FC-Bundestag bereitet Ausschluss von AfD-Mitgliedern vor

Der FC Bundestag will seine Satzung ändern, um Mitglieder leichter ausschließen oder ablehnen zu können. Im Entwurf zur neuen Satzung heißt es, alle Mitglieder müssten sich künftig zur „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ bekennen. Vergangenes Jahr wollte man bereits Mitglieder der AfD ausschließen, dieser Versuch wurde jedoch von einem Gericht untersagt.

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„Die Parlaments-Fußballmannschaft ist seit mehr als 50 Jahren eine feste Institution im Hohen Hause. Keine andere Fraktion ist derart von Zusammenhalt, Fairness, Respekt, Disziplin, Spaß und Teamgeist geprägt wie der FC Bundestag.“ So beschreibt sich der FC Bundestag zumindest auf seiner Website. Doch der Teamgeist und der Zusammenhalt könnten bald nicht mehr in derselben Form bestehen wie einst. Am Mittwoch soll auf der Mitgliederversammlung des Vereins eine Satzungsänderung beschlossen werden, die darauf abzielt, AfD-Abgeordnete vom Verein ausschließen zu können.

Im Entwurf zur neuen Satzung, der dem Stern vorliegt, heißt es, alle Mitglieder müssten sich künftig zur „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ bekennen. Der Verein stelle sich zudem „rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen“ entgegen. Über die Aufnahme neuer Mitglieder solle der Vorstand künftig mit einfacher Mehrheit entscheiden dürfen. Eine Ablehnung sei insbesondere dann vorgesehen, wenn ein Antragsteller in einer Organisation sei, „die verfassungsfeindliche Ziele“ verfolge. Auch könnten Mitglieder ausgeschlossen werden, wenn sie dem Verein durch „extremistische oder verfassungsfeindliche Gesinnung“ schadeten, innerhalb wie außerhalb des Vereins.

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Der Verein hatte bereits im vergangenen Jahr beschlossen, dass eine Mitgliedschaft mit einer gleichzeitigen Zugehörigkeit zur AfD nicht vereinbar sei. Mehrere AfD-Abgeordnete klagten dagegen und bekamen vor dem Landgericht Berlin recht. Das Gericht urteilte, der Beschluss verstoße gegen die geltende Satzung.

Der Grüne-Bundestagsabgeordnete und Spieler des Vereins, Kassem Taher Saleh, erklärte gegenüber dem Stern, dass es bei der Satzungsänderung nicht um die Ausgrenzung gehe. „Aber hier geht es um Profis, die mit ihren Worten und Taten mitverantwortlich dafür sind, dass Nazis in diesem Land wieder offener auftreten – und dass queere Menschen und Migranten zunehmend unter Druck geraten.“ Dagegen stelle man sich, „auf dem Platz und im Parlament“.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist unter anderem ein fragwürdiges Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutzes der AfD als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstuft“ gegen diese Einstufung läuft derzeit ein Klageverfahren.

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67 Kommentare

  • So eine Meldung an einem Aktionstag gegen „Hass und Hetze“ – die besten Komödien schreibt das Leben selbst.

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  • Grundsätzlich absolut lächerlich und ich dachte immer, Sport verbindet und überwindet Grenzen.
    Der Wind kann sich auch irgendwann einmal ganz gewaltig drehen: What goes up, must come down.

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  • „Nachtigall, ich hör‘ dir trapsen!“

  • Aus einer tiefen Dankbarkeit, gegenüber dem Parlament, ihrem neuerlichem Tun, gegenüber Andersdenkenden werde ich meine 4 Ehrenämter nun zur Verfügung stellen. Herzlichste Grüße!

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  • Grundgesetz Artikel 3
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Die Satzungsänderung ist ein offensichtlicher Verstoß gegen den letzten Punkt in dieser Aufzählung. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

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  • Gibt es auch eine Frauenmannschaft?

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  • Gibt’s bei diesem Spiel eigentlich auch den Eckstoss? Zumindest die Profis heben dafür den Arm! 😉

  • Mir wird als Bürger dieses Landes niemand einreden können, dass die Betreiber solcher Bestrebungen Demokraten sind. Ihre Aktionen sind ganz klar verfassungsfeindlich Punkt

  • Gut das die Änderung der Satzung erst nach der Razzia gegen Hass und Hetze stattgefunden hat sonst hätte man im Bundestag viel zu tun gehabt!

  • FC Bundestag! Das ist doch ein verspäteter Aprilscherz oder? WER spielt da gegen wen? Phillip Amthor zusammen mit Anton Hofreiter gegen Saskia Esken und Britta Haßelmann vielleicht?

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  • Ich tippe mal, dass das wieder nicht für Linksextremisten gilt, egal wie weit deren Ansichten von der FDGO entfernt sind.

  • Also, ganz ehrlich. In dieser Truppe möchte ich nicht mal mitspielen, wenn ich Geld dafür bekommen würde.

  • Gibt es schon Karten für das Eröffnungsspiel FC Bundestag gegen Unsere Demokratie ?

  • Ist sicherlich besser so, dass die AfD Fussballer nicht auf dem Rasen antreten. Denn es würde sicherlich die eine oder andere Aggression von Spielern der verschiedenen Parteien auf dem Spielfeld ausgelebt werden in Form von bösen und bitterbösen Fouls.

  • Na und?, dann gründet die AFD den AFC (Alternativen Fußballclub).
    Frage für einen Freund:Gegen wen spielt eigentlich der FC Bundestag?

  • bin in Rente gegangen , will diesen Blödsinn so wenig wie möglich finanzieren.

  • Immer zu und immer weiter so. Die Altparteien entfernen sich jeden Tag ein Stück weiter von ihren Bürgern.

  • Man sollte diese Mannschaft abschaffen. Parlamentarier werden schließlich nicht fürs Fußball spielen bezahlt.

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  • In weiteren Meldungen: Wähler bereitet Ausschluß von CSU/CDU/SPD/GRÜN/FDP aus dem nächsten Bundestag vor. Keine Fingerabdrücke im Personalausweis. Stopt den CDU/CSU Polizei- und Überwachungsstaat.

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  • Wenn sich selbsternannte Demokraten wie Menschen in dunkelsten Zeiten benehmen.

  • Nun, solange der „FC Bundestag“ nicht irgendwelche parlamentarischen Sonderrechte, wie besondere Vergütungen (ja, wir reden von Steuergeld…) etc. bekommen sollte (ich weiß, warum ich daran zweifele…), können sie von mir aus machen, was sie wollen. Dann stellt die AfD eben ihre eigene Mannschaft („FC Reichstag“ 😉 ) auf. Dann könnte man, wenn man denn auf allen Seiten sportlich wäre, sich auch auf dem Platz messen… (Ja, natürlich ist auch das illusorisch, weil…äh… „Alerta— alerta — anti–faschista“ und so weiter…)

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  • Wer andere Menschen und Meinungen nicht akzeptiert, sollte das Wort Respekt nicht in die Satzung aufnehmen, geschweige in dem Mund.

    Außerdem welchen Nutzen hat diese „Fußballtruppe“ noch einmal für das Steuern zahlende Volk?

    Da gehen auch mit Sicherheit weitere Steuern für Ausrüstung, Reisekosten, Veranstaltungskosten etc. drauf um nur vlt. PR machen zu können.

    Braucht kein Mensch.
    Wenn sie in der Freizeit kicken wollen wie der Normalbürger auch, dann bitte.

    https://www.fcbundestag.de/

  • Die sozialistischen Einheitsparteien möchten gerne unter ihresgleichen bleiben. Das ist gelebte Vielfalt.

  • Wie im Kindergarten ….“ Du darfst nicht mitspielen, nein das darfst du nicht. „

  • Wäre ich Finanzamt, so würde ich diesem „Verein“ die Gemeinnützigkeit aberkennen. Demokratisch gewâhlte, um die Mehrheit konkurrierende Abgeordnete pauschal als „Verfassungsfeinde“ abzustempeln ist doch krasser Eigennutz.

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