Robert, der emphatische Altenpfleger und ein Land ohne Propagandaresistenz
In seinem neuen Küchengespräch trifft Robert Habeck auf die 96-jährige Anne und ihre Tochter Marie. Sie kommen aus ihrem Staunen nicht mehr raus: „Er ist sehr emphatisch, er ist lebenserfahren, er hat im Pflegeheim gearbeitet, er weiß wie man mit Rollstühlen umgeht."
Robert ist mittlerweile richtig in seinem Element. Jeden Tag gibt es etwas Neues von ihm. Zum Advent postet er sich jetzt immer schweißgetrieft nach dem Adventsjoggen, damit seine weiblichen Fans über 50 etwas zum Schmachten haben. Genauso regelmäßig bedankt er sich bei seinen Anhängern für ihre Unterstützung, besonders bei denen, die ihr „Geld der Partei gegeben“ haben, unterlegt mit Musik, die man sonst nur aus Werbespots für Heuschnupfen-Nasenspray kennt. Gerne lässt er uns auch hinter die Kulissen schauen, dann sehen wir ihn im Schnee spielen oder viele Selfies machen und Hände schütteln.
Vor kurzem war Robert bei der Bahnhofsmission, um dort an den Tischen mit den Mitarbeitern und Obdachlosen zu sprechen. Er trug dabei selbstverständlich auch eine blaue Weste der Bahnhofsmission. Doch die Krönung ist natürlich: sein neuestes Küchengespräch. Anne und Marie, Mutter und Kind – wobei die Mutter bereits 96 Jahre alt ist. Nach zwei Schlaganfällen ist Anne ein Pflegefall und sitzt im Rollstuhl. Für Robert die perfekte Ausgangslage. Die gestellt hohe Stimme, die er in diesen Videos so gerne für Frauen und Hunde benutzt, wird noch eine Oktave höher gestellt.
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Das merkt man etwa, als er erst Anne und dann unmittelbar Marie begrüßt und die Stimme einen Sprung macht. Und er kann raushängen lassen, dass er mal neben dem Studium im Altenheim gearbeitet hat. Immer wieder spricht er aus seinem Alltag damals und wie stressig das war. Die Tochter Marie ist vollends begeistert. Sie freut sich für ihre Mutter, dass sie sich mit 96 noch mal „darstellen durfte in einer breiteren Öffentlichkeit – eine kleine alte Frau, das rührt mich ehrlich jetzt“. Ja, man ist nie zu klein und nie zu alt, um nicht doch noch für die Wahlkampf-Videos eines ehrgeizigen Kanzlerkandidaten herhalten zu können.
Während Marie die Tränen kommen, sammelt Habeck seinen Jackpot ein. „Wir wollten nochmal fragen, ob wir du sagen dürfen“, fängt Marie an. Normalerweise wäre es wohl die fast Hundertjährige, die das bestimmen dürfte, doch die ist nur eine kleine Frau, in der Gegenwart des großen Robert Habeck, und darf froh sein, dass sie überhaupt mit ihm reden darf. Robert bietet ihr gerne das Du an, das macht er ja mit seinen Wählern auf den Plakaten und in den Videos auch gerne, da aber unaufgefordert.
Robert erklärt Anne, dass das Pflegesystem ohne Migration wegen des demographischen Wandels nicht zu halten sei. Anne nickt: „So ist es!“. Dann sagt sie aber doch: „Ich kann Englisch, Spanisch, Französisch, aber Sudanesisch kann ich nicht!“ Robert Habeck antwortet einfühlsam: „Ja, das hätte man vielleicht früher wissen müssen. Dann hättest du auch noch Sudanesisch gelernt.“
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„Andere haben größere Probleme“: Habeck sieht sich im Wahlkampf auf Kurs
Robert Habeck sieht seine Partei im Aufwind. Zwar hätte der Fall Gelbhaar den Grünen einen Dämpfer versetzt, jedoch hätten andere noch „größere Probleme“.Ihre Tochter bleibt begeistert und kommt nach dem Gespräch aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: „Er ist sehr emphatisch, er ist lebenserfahren, er hat im Pflegeheim gearbeitet, er weiß, wie man mit Rollstühlen umgeht, er weiß, wie man eine behinderte Frau fährt. Und dass er sich aber auch von mir beeindrucken ließ, als ich eben sagte, zum Beispiel: Es würde nicht reichen, da noch mehr Geld reinzustecken, weil das Ganze nicht so viel Sinn hat. Und das hat er mitgenommen.“ Ja, eins muss man Robert lassen, Charme spielen lassen, kann er irgendwie.
„Also das Feedback, was ich von meiner Mutter überreichen kann, ist, das war ein sehr, sehr schönes Gespräch und sie hätte gerne viel länger mit Herrn Habeck gesprochen – oder Robert, mit Robert gesprochen.“ Zum Schluss des Videos sehen wir noch einmal Robert, der die Hand nach Annes ausstreckt und sie tätschelt. Ja, man muss schon sagen, hier hat er alles gegeben und abgeliefert.
Auch die Kommentatoren unter dem Video sind alle begeistert. „Schön zu sehen, dass auch so Wahlkampf gemacht werden kann und nicht nur populistische Reden geschwungen werden müssen“, schreibt einer. „Was für ein Unterschied zu all den Populisten. Wirklich ein Lichtblick“, schreibt eine andere. „Wie schön, wie klug und wie mutig ist das denn!!! Stark!“, „Kein anderer Kanzler-Kandidat ist so volksnah“. Viele berichten von Tränen in den Augen.
Propagandaresistenz sucht man leider vergebens. Kaum nimmt mal ein Politiker einen Hund oder ein Baby in den Arm, ist er ganz anders als die anderen. Das funktioniert bei Diktatoren bereits seit Jahrhunderten. Dabei weiß doch jeder, der mal einen Schülerausflug ins Parlament gemacht hat: Jeder Politiker, egal von welcher Partei, nimmt immer zielsicher Kurs auf das Kind im Rollstuhl. Bei Gruppenfotos wird das Mädchen mit Kopftuch immer noch vorne geholt, ob sie will oder nicht.
So leicht lässt sich der Diskurs verändern. Populismus ist – wenn laut. Mal mit einer alten Rollstuhlfahrerin zu kuscheln und fünf Minuten im WAHLKAMPF über das Pflegesystem zu reden, ist natürlich kein Populismus. Das ist komplett uneigennützig, das erkennt man an der Kamera und den Mikrofonen. Nächste Woche sehen wir uns dann zum Weihnachtsfest im Kinderheim – ganz unpopulistisch natürlich.
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Diese Show wirkt nicht emphatisch, sondern schmierig, anbiedernd und berechnend.
Für diese Bilder hat Habeck einen Fotograf für 500.000 Euro eingestellt.
Was hat er der Pflegebedürftigen Dame erzählt. Das die Zuzahlungen für Pflegeheime unter Rot-Grün deutlich angestiegen sind und die Pflegeversicherung vor dem Kollaps steht?
Ich hoffe die Dame hat bei dem Gespräch keinen Schaden genommen,
Ich fände es großartig, wenn das empathische und pflegeerfahrene grüne Superhirn ab sofort als Altenpfleger arbeiten würde.
Im Schichtbetrieb und für 1400 Euro netto im Monat.
Nach 100 Tagen im neuen Job würde ich gern seinen Erfahrungsbericht lesen.
Als Ministerdarsteller hat er mich nicht überzeugt.
Er wirkt gelangweilt, unterfordert und lustlos…..
Das sollten wir, der Souverän dringend ändern.
Tja, wer solche billige Seifenopern liebt…
Hätte er das vor drei Jahren gemacht… aber so…
Ich konnte mir die „Lügenstory“ nicht mal hier ernsthaft durchlesen, den Clip ansehen wäre mir unmöglich.
Das sowas als ernst gemeinter Wahlkampf durchgehen soll zeigt nur noch, wie verblödet dieses Land mittlerweile ist.
was fuer eine schmierenkomoedie !
ich lach mich weg.
wer habeck waehlt, hat sich sein schicksal redlich verdient.
„Robert Habeck antwortet einfühlsam: „Ja, das hätte man vielleicht früher wissen müssen. Dann hättest du auch noch Sudanesisch gelernt.““
Ich hau mich weg XD Das hat er wirklich gesagt? Und die Anne hat das nicht als Verarsche verstanden?
Bei mir kommt ein erhebliches Störgefühl auf, wenn eine alte Dame so instrumentalisiert wird.