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Fehlende Zensur

Richter verbietet X in Brasilien – Nutzer, die illegal auf X zugreifen, müssen 8.000 Euro Strafe zahlen

Wegen fehlender Zensur hat ein brasilianischer Richter X sperren lassen. Die Plattform muss außerdem eine Geldstrafe in Höhe von drei Millionen Euro zahlen. Auch Nutzer, die illegal auf X zugreifen, müssen eine Strafe von 8.000 Euro fürchten – täglich.

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Zwischen dem brasilianischen Richter Alexandre de Moraes und Elon Musk hat sich eine Fehde entwickelt. Jetzt greift der Richter hart durch: X wird in Brasilien gesperrt.

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Weil der Kurznachrichtendienst X in einem Streit mit einem brasilianischen Bundesrichter nicht klein beigeben wollte, wurde die Plattform jetzt gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt. Wer versucht, sich illegal Zugang zu verschaffen – etwa mittels einer VPN-Verbindung – muss mit einer Geldstrafe von 50.000 Real, also ziemlich genau 8.000 Euro pro Tag rechnen.

Seit Monaten brodelte der Streit zwischen X und der brasilianischen Regierung – weil das Unternehmen von Elon Musk Zensurforderungen nicht nachkommen wollte (Apollo News berichtete). Konkret ging es um die Sperrung von Nutzerkonten, die in den Augen der brasilianischen Regierung des sozialistischen Präsidenten Lula da Silva Falschinformationen oder irreführende Inhalte verbreiten würden.

Brisant: Davon betroffen sind vor allem Anhänger des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro, der die Wahlen im Jahr 2022 knapp gegen Lula verloren hatte. Auf X sollen, dem rechten Politiker freundlich gesonnene, Nutzer immer wieder das Wahlergebnis infrage stellen.

Alexandre de Moraes, Richter am obersten Gericht von Brasilien, hatte deswegen erklärt, X müsse mit Konsequenzen rechnen, sollte das Unternehmen nicht tätig werden. Der früheren rechtlichen Vertreterin der Plattform in Brasilien drohte der Richter sogar mit einer Haftstrafe. Trotz ihres darauffolgenden Rücktritts wurden die Bankkonten der Vertreterin gesperrt.

Moraes hatte X dann am Donnerstag eine Frist gesetzt, einen neuen rechtlichen Vertreter im Land zu ernennen. Bis Freitagmorgen, 1 Uhr deutscher Zeit, sollte X dieser Aufforderung nachkommen – das Unternehmen weigerte sich jedoch partout. Daraufhin ordnete der oberste Gerichtshof in Brasilien die unverzügliche Sperrung der Plattform an. Die Telekommunikationsbehörde soll den Dienst im Laufe des Samstags sperren. Die Applikationen von X müssen aus den Stores von Apple und Google entfernt werden.

Legal zugänglich werden soll der Kurznachrichtendienst erst nach der Ernennung eines neuen rechtlichen Vertreters und der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 18,5 Millionen Real, was rund drei Millionen Euro entspricht. Der Richter begründete diese Strafe mit der Missachtung gerichtlicher Anordnungen.

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Elon Musk hatte sich in den vergangenen Tagen vermehrt über den Bundesrichter lustig gemacht und ihn unter anderem einen „bösen Diktator, der sich als Richter verkleidet“, auf X genannt. Derartige Beiträge finden sich massenhaft auf dem Konto des X-Chefs. Bereits im April hatte der Tech-Milliardär erklärt, der Richter habe „Lula an der Leine“.

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