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Automobilkrise

Quartalszahlen von Porsche: Gewinn bricht um mehr als ein Viertel ein

Porsche hat seine aktuellen Quartalszahlen vorgestellt. Sie zeichnen ein drastisches Bild: Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen brechen ein.

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Porsche stellt Luxussportwagen her unter anderem den Cayenne.

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Der Sportwagenhersteller Porsche hat am Freitag seine aktuellen Quartalszahlen veröffentlicht: In den vergangenen neun Monaten verzeichnete man einen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Beim operativen Gewinn sind die Zahlen noch dramatischer – er ging um 27 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro zurück.

Nach eigenen Angaben rechnet Porsche dennoch damit, dass sich das Geschäft im vierten Quartal erholen wird und die bereits im Juli gesenkten Prognosen von einem Jahresumsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro noch bestätigt werden. Damit soll der Jahresumsatz nur minimal schlechter ausfallen als 2022. Die Umsatzrendite soll sich in diesem Jahr zwischen 14 und 15 Prozent einpendeln, was eine Verschlechterung im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet, als die Umsatzrendite noch bei 18,3 Prozent lag.

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Ein Grund für den Umsatzrückgang ist unter anderem eine gesunkene Nachfrage nach Verbrennerautos in China, wo im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 12 Prozent weniger Autos verkauft wurden als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatzrückgang von Porsche in China beträgt sogar 29 Prozent. In Europa und den USA traf die Stuttgarter eine verringerte Nachfrage nach Elektroautos, der Verkauf des Elektro-Taycans sank in den ersten neun Monaten des Jahres um 50 Prozent.

Insgesamt verkaufte Porsche dieses Jahr 226.000 Autos, was einem Rückgang um sieben Prozent entspricht. Um die Verkaufszahlen aus dem letzten Jahr zu erreichen, muss Porsche im letzten Quartal noch fast 100.000 Autos verkaufen. 2022 verkaufte Porsche insgesamt 320.200 Fahrzeuge.

Porsche hat weltweit über 40.000 Mitarbeiter und gehört seit 2012 zum Volkswagenkonzern, der aktuell tief in der Krise steckt. Über 30.000 Arbeitsplätze sind bei VW in Deutschland bedroht, hauptsächlich in den Werken in Wolfsburg, Kassel, Zwickau und Emden. Neben mehreren Standorten in Deutschland produziert Porsche auch in Slowenien und Malaysia. Seit 2010 hat sich die Anzahl der verkauften Fahrzeuge pro Jahr mehr als verdreifacht.

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Wendelin Wiedeking, der frühere Vorstandsvorsitzende von Porsche, hat im September in einem Interview mit der Bild am Sonntag heftige Kritik an der Ampel-Koalition und besonders an Bundeskanzler Olaf Scholz geübt (Apollo News berichtete). Seiner Ansicht nach würden der Automobilbranche zu hohe Lasten aufgebürdet, insbesondere durch die strengen CO₂-Vorgaben.

„Man stranguliert den wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den Europa hat“, so Wiedeking. Er warnte vor den wirtschaftlichen Folgen: „Wir verlieren den wichtigsten Wirtschaftsfaktor und damit einen Großteil unseres Wohlstandes.“ Bereits im nächsten Jahr drohen der Automobilindustrie Strafen in Milliardenhöhe, sollten die CO₂-Ziele nicht erfüllt werden.

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32 Kommentare

  • Jahrelang der Politik in den Hintern kriechen und dann, wenn es an der Zeit ist, die Früchte zu ernten, plötzlich in großes Wehklagen ausbrechen.

    32
  • „Ich will keine Milliardäre mehr in Deutschland haben.“ – Philipp Türmer (SPD) am 24.10.2024

    Nun ja, Familien wie Porsche, Albrecht, Henkel, Klatten/Quandt, Merck, oder Schwarz werden dann wohl das Land verlassen und ihre Betriebe mitnehmen müssen, damit der Sozialismus in Deutschland endlich mal richtig funktioniert.

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  • These: Wer kauft einen E Taycan oder E Cayenne??
    Auch das Porsche Management hat einen grünen Kopfdichtungsschaden!! Vermutlich irreparabel!!!!

  • Der Robert bekommt halt alles kaputt, was er anpackt. Wenn es nach ihm noch irgendwas zum Wiederaufbauen geben sollte, wird es hier wie nach einem Krieg sein. So ist das eben, wenn in einem Land jeder in öffentlicher Funktion unter Beweis stellen darf, was er so alles nicht kann. Das Schlimme daran ist, dass die deutsche Wirtschaft die eigene Demontage unterwürfig unterstützt, statt sich dagegen zu stemmen…

  • Umsatzrendite zwischen 14 und 15 Prozent…
    Operativen Gewinn 4,04 Milliarden Euro…
    Wenn die Aktionäre noch 14-15% kassieren und die 4,04 Milliarden auf ein paar Chefs, zusätzlich zu ihren gigantischen Monatslöhne, verteilt werden können, sieht es ja gar nicht so schlecht aus.
    Erst wenn die Aktionäre/Spekulanten einen Verlust von mind. 99,5% machen, kann man von Verlust reden 😉 Wer eine Aktie mit z.B. 50€ Wert für 500€ kauft, in der Hoffnung einen Dummen zu finden, der ihm wesentlich mehr dafür bezahlt, der ist selber Schuld wenn er am Ende nur 50€ dafür bekommt !

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  • Jammern auf hohem Niveau.

  • Wenn alles teuer wird und die Menschen kein Geld mehr haben, dann hält man sein Geld zusammen. Wenn nur noch 10% der Menschen ausreichend Geld haben, dann muss Porsche damit zufrieden sein. Aber das ist ja nur ein Hausgemachtes Problem in Deutschland. Porsche ist sowieso bei allem zu teuer und nur als Zweitwagen zu gebrauchen.

  • Tja, bei den Kisten die mittlerweile aus Zuffenhausen kommen, ist das kein Wunder.
    Sehen beschissen aus (bis auf den 911er) und hören sich noch beschissener an ………….. und dann die Preise.
    Ein Sportwagen muß sich wie ein solcher anhören, nicht wie ein Staubsauger.

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  • Alle falsch gewählt?

  • Man hätte sich niemals auf die schlimmste Diktatur aller Zeiten einlassen dürfen. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn (west)deutsche Unternehmen einst Ulbricht oder Stalin hofiert hätten wie heute Xi Jinping.

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  • Immerhin noch Gewinn…sobald nur noch Akku nix Gewinn.

  • Porsche zehrt noch immer davon, dass allen voran James P. Womack und Daniel T. Jones die von ihnen spätestens im Jahr 2003 so bezeichnete und dort in den Fahrzeugen vergegenständlichte „German Technik“ als „perfect“ hochgelobt haben. Indes kam dabei bis heute nicht zur Sprache, dass nicht das Was der Produktion, sondern allein das Wie das maßgebliche „competitive edge“ (Michael E. Porter) an den Märkten ausmacht. Dennoch ruhte sich das Unternehmen auf den dadurch überaus zweifelhaften Lorbeeren aus. Gegenwärtig rächt sich denn auch, dass der Ernst der Lage bald ein Vierteljahrhundert lang völlig verkannt worden ist. Mithin könnte es inzwischen sogar zu spät sein, sich nunmehr eines Bessren zu besinnen. Offen daher, ob die Ikone hiesiger Industriearbeit noch in der globalen Konkurrenz zu bestehen vermag. Sollte womöglich Vermögenslosigkeit eingetreten sein, müsste der Eintrag im Handelsregister bereits von Amts wegen gelöscht werden.

  • Es jammern diejenige mit den Nobelkarossen. Kein Verständnis meierseits dafür.

  • Ach!

  • Die Idee, das Werk Osnabrück mit einer Produktion von 12.000 Cayman und 12.000 Boxster zu schliessen, zeigt eine gewisse Ideenlosigkeit beim weltweiten Verkauf an 24.000 junge Porsche-Fans pro Jahr.

  • Die werfen mit ihren Gewinen um sich wie auf der Kirmes.
    Bauen keine Rücklagen !!!
    Die Preise sind viel viel viel zu hoch.
    Der Verkauf ist übelste Politik.
    Nahezu keine Innovationen.
    Die Autos sind nich Zeitgemäs.
    Ein Extras Politilk die man ich einnmal von Bentley kennt.
    Jeder Chinese hat mehr Innovationen !

    Nun Jammern die, weil Porsche die Quittung bekommt.

    1
  • Hat nicht der Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke vor wenigen Tagen noch gesagt, er sehe derzeit keine Rückkehr in die „gute alte Verbrennerwelt“? Für diesen Fall sehe ich bei Porsche auch keine Rückkehr in die „gute alte Gewinnzone“. Die Autobosse müssen sich schon entscheiden, ob sie lieber der Politik schmeicheln oder doch besser das tun, was für ihr Unternehmen gut ist.

  • Herr Wiedeking wird sicherlich auch bald verstehen, dass alle Appelle an die aktuelle Bundesregierung ins Leere laufen. Das Dekarbonisierungsziel ist heilig und damit unverrückbar. Und daran hat die deutsche Automobilindustrie fröhlich fordernd und in massiver Selbstüberschätzung selbst mitgewirkt. Die hilflose Agenda von DE und der EU zum Schutz der europäischen Autoindustrie spielt außer dem Wettbewerb niemanden in die Karten. Und es wir noch dicker kommen!

  • Och, die Armen!

  • Porsche hat u.a. entschieden, ihren Macan nur noch als Elektroauto rauszubringen. Damit beraubt man sich eines Großteils seiner Kunden im Einstiegssegment.

    Die deutsche Automobilindustrie ist den rot-grünen Sozialisten seit Jahren in den Hintern gekrochen anstatt ihre eigenen Interessen wahrzunehmen und die Politik in die notwendige Richtung zu lenken. Und nun steht man, nachdem der grüne Irrsinn geplatzt ist, vor dem Scherbenhaufen.

  • mercedes in ungarn hingegen floriert.
    gerade ist der 2millionste EQB vom band gerollt, und das werk in kecskemet wird nun noch erweitert.

    es hat keinen sinn mehr, das e-auto zu verteufeln.
    wer jetzt noch im rosaroten einhornland den schlaf der gerechten schlaeft, wird bald boese erwachen.

    gestern haben die G20, und das ist fast die ganze welt, dem verbrenner ein fuer alle mal den todesstoss gegeben.
    bis 2030 muss er moeglichst weg, bis 2050 komplett durch andere fahrzeuge ersetzt sein.
    bemerkenswert ist, dass auch die oelproduzierenden laender zustimmten.
    wer sein geld mit oel verdient, verzichtet nicht freiwillig darauf.
    vielleicht ist doch etwas dran an der oft kolportierten hypothese, dass allmaehlich der saft ausgeht, und man diesen statt zu verbrennen lieber noch fuer medizinprodukte und aehnliches nutzen moechte?

    -9

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