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Technologierückstand

Präsident von Graichen-Think-Tank: „Müssen mit Chinesen mehr Kooperation eingehen“

Gegenüber der FAZ fordert der Präsident der Schwesterorganisation von Graichens Agora Energiewende mehr Zusammenarbeit deutscher Ingenieure mit der chinesischen Konkurrenz. So soll man den Rückstand bei der Batterietechnologie aufholen.

Christian Hochfeld gemeinsam mit Patrick Graichen im Jahr 2019

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Technologisch fällt Europa immer weiter hinter Amerika und China zurück. Das betrifft auch die deutsche Autoindustrie. Diese befindet sich seit einiger Zeit in einer tiefen Krise. Volkswagen, BMW und Co. müssen sparen; mittlerweile laufen ihnen nicht nur in China Autohersteller aus dem Reich der Mitte den Rang ab. Insbesondere in der Batterietechnologie hat man in Europa mittlerweile einen erheblichen Rückstand aufgebaut.

Die Lösung ist nun für manche: mehr Zusammenarbeit mit den Konkurrenten aus China. „Es mag paradox klingen, aber um auf längere Sicht technologisch unabhängiger von den Chinesen zu werden, müssen wir zunächst auch in Europa mehr Kooperation mit ihnen eingehen“, sagte etwa Christian Hochfeld, Chef der Berliner Denkfabrik Agora Verkehrswende, kürzlich gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

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Deutsche und europäische Ingenieure sollen sich mit chinesischen Ingenieuren zusammentun und von ihnen lernen. Später sollen diese Ingenieure dann für die Aufholjagd zu China und Amerika sorgen. Fraglich ist, ob das gelingen kann. Mit diesem Schritt würde man noch enger mit dem antiwestlichen Regime in Peking kooperieren und es zumindest mittelfristig mehr Macht geben.

Die Agora Verkehrswende ist eine Schwesterorganisation von Patrick Graichens Agora Energiewende. Graichen war unter Robert Habeck mehrere Jahre lang Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Nach der Trauzeugen-Affäre wurde Graichen von Habeck jedoch entlassen. Der Staatssekretär hatte versucht, seinem Trauzeugen Michael Schäfer die Chefposition in der staatlichen Deutschen Energie-Agentur zu besorgen. Graichen war Mitgründer der Agora Energiewende und führte die Denkfabrik bis 2021.

China versucht derzeit, sich auf dem europäischen Automarkt zu etablieren – bislang mit Erfolg. Laut einer ADAC-Umfrage erwägen 59 Prozent aller Deutschen innerhalb der nächsten drei Jahre den Kauf eines chinesischen Automobils. Die chinesischen Hersteller, etwa Li Auto, Xpeng und NIO, konnten zuletzt starke Absatzgewinne verzeichnen.

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Während Amerika Zölle von hundert Prozent gegen chinesische Elektroautos eingeführt hat und den Import chinesischer Autos durch andere Maßnahmen nahezu unmöglich macht, ist es für chinesische Hersteller noch verhältnismäßig einfach, sich in Europa zu etablieren. Dies würde durch eine engere Zusammenarbeit zwischen europäischen und chinesischen Ingenieuren wohl noch weiter vereinfacht werden.

Europa musste angesichts der kürzlichen Pleite des schwedischen Batterieherstellers Northvolt (Apollo News berichtete) erneut erkennen, wie weit abgeschlagen der alte Kontinent von den Innovationszentren in Asien und Amerika zurückgefallen ist. Dabei ist die Batterietechnologie angesichts der von der europäischen Politik angestrebten Energie- und Verkehrswende für die Autoindustrie entscheidend. Das Verbot von Verbrennermotoren ab 2035 zwingt die Autoindustrie dazu, immer mehr auf E-Autos und andere neue Technologien zu setzen.

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25 Kommentare

  • In erster Linie müssen wir unsere Schulen wieder zu dem machen, was sie mal waren: Bildungseinrichtungen. Dadurch hat Deutschland seinen wirtschaftlichen Aufschwung geschafft, nicht durch Angucken und Kopieren. Man kann durchaus von anderen lernen, aber Fortschritt erreicht man nur, wenn man in der Lage ist, das Aufgenommene weiter zu entwickeln. Wenn diese Fähigkeit nicht wieder erreicht wird, treten wir bestenfalls auf der Stelle.

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  • „Deutsche und europäische Ingenieure sollen sich mit chinesischen Ingenieuren zusammentun und von ihnen lernen.“ Stellt sich allerdings die Frage, ob die chinesischen Ingenieure genau so naiv und treuseelig (um nicht zu sagen „treudoof) sind wie die Deutschen und ihr Know How einfach so preis geben.

  • Was für super Denker! Ich sehe vor allem immer mehr extrem günstige Verbrenner aus China bei den Händlern und hier ist Deutschland eben wegen genau dieser Vordenker längst abgemeldet!

  • Eine Zusammenarbeit mit der Konkurrenz schafft nur neue Abhängigkeiten. Außerdem sind die Chinesen nicht so dumm wie die Europäer, denen kann man einen technologischen Vorsprung nicht klauen. Hier geht es wohl nur um Geld, welches man sich erhofft über die Chinesen verdienen zu können.

  • Diese Batterie- in Wirklichkeit Akku-Technik läßt sich wegen der Gesetzmäßigkeiten im Bereich der physikalischen Chemie nicht mehr groß in Sachen Energiedichte steigern, Stichwort „Spannungsreihe der Elemente“. Festkörper-Akkus werden uns schon seit Jahren versprochen aber der Umstand daß diese Festkörper-Akkus beim Laden und Entladen ihr Volumen ändern stellt ein großes Problem dar. Für den elektrischen Antrieb braucht es also andere Energiespeicher. Da muß geforscht werden. Der Physik-Nobelpreisträger Heisenberg machte zu seinen Lebzeiten diesbezüglich Andeutungen im Zusammenhang mit Magnetismus. Statt daß man unsere Umwelt mit immer mehr Li-Akkus flutet sollte man auch dringend eine praxistaugliche Methode für deren Entsorgung finden. Das gilt ebenso für die schrottreifen Rotorblätter von Windrädern. Es liegt so vieles im Argen.

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  • Was für ein Träumer. Es gibt für die Chinesen überhaupt keinen Grund dazu. Die lachen uns aus.

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  • Northvolt liegt in letzten Zügen.

    Warum sollten die Chinesen das Know How, dass IHREN Wohlstand sichert, freiwillig teilen ?Patente haben eine Laifzeit von 20 Jahren.

    Die nächsten 40 Jahre ist in Deutschland nur feministische Abortaufstellung, Schuldenbremse tanzen und Einhornpanzer fshren angesagt.

    Muhaha. Nun fällt den Grünen aif, man braucht Ingenieure………..

    Auf welchem Baum wachsen die? Der Sonnenblume ?

  • Die Chinesen lassen doch ihre Butter (Technologie) vom Brot holen!
    Nur die Europäer sind so doof und geben denen das freiwillig! Stichwort „Verlängerte Werkbank“!

  • Ja, lasst Euch den Rest auch noch klauen.

  • Hat die Gurkentruppe DEutschland nicht schon genug geschadet? Das E-Auto ist tot, kapiert es endlich

  • auf Deutsch wir müssen mehr abgucken äh abschreiben um nen Doktortitel zu bekommen

  • Die Agora-Gesellschaften werden von US-Stiftungen finanziert, die Teil des „Deep State“ Sumpf sind. Und es werden ihnen deutsche Steuergelder zugeschustert. Das muss beendet werden. Dann hört die ideologische Politikbeeinflussung auf.

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  • Als erstes müssen wir erst einmal die Grünen und die linken Auswüchse los werden, weil sie sich permanent damit beschäftigen die Probleme loszuwerden, welche sie selbst geschaffen haben.
    Alles andere löst sich dann schon von selbst.

  • Was da wohl die Chinesen davon halten? Die lachen sich schief über soviel Naivität.

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  • Patrick Graichen (52) wurde vom staatlichen Energiekonzern der Ukraine Ukrenergo als Mitglied im Aufsichtsrat vorgestellt.
    Graichen hatte bis Mai des Jahres 2023 noch das Amt des Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Robert Habeck inne.
    Graichen ist unter anderem Mitbegründer des Lobbyverbands Agora Energiewende.
    https://dip.bundestag.de/vorgang/t%C3%A4tigkeit-des-ehemaligen-staatssekret%C3%A4rs-patrick-graichen-beim-ukrainischen-%C3%BCbertragungsnetzbetreiber-ukrenergo/320282?f.deskriptor=Ukraine&rows=25&pos=9&ctx=d

  • Wirtschaftspolitik auf Kindergarten Niveau : „Ihr müsst das Spielzeug teilen!“

  • Super Idee! Nach Russland machen wir uns von der nächsten Diktatur abhängig, die heimlich an unserem Stuhl sägt! Statt mit der VR China sollten wir deutlich mehr mit der größten Demokratie des Planeten kooperieren. Mit Indien! Indien ist der Markt der Zukunft. Die VR ist überaltert und jetzt schon im Niedergang. Indien blüht jetzt erst auf. Und falls wir doch mit einem China enger zusammen arbeiten wollen, dann doch bitte mit der Republik China auf Taiwan. Einer funktionierenden Demokratie.

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  • Dadurch, dass die Natur- und Technikwissenschaften laut dem Nobelpreisträger Werner Heisenberg ihren festen Halt stets in einem philosophischen Denken finden, das aber ohne die Soziologie „blind“ bleibt, wie die Juristin Jutta Limbach längst kritisiert, darf nicht verschwiegen werden, dass eine Zusammenarbeit am Beispiel der Batterietechnologie zwischen deutschen und chinesischen Ingenieuren überaus voraussetzungsvoll wäre. Soll der Austausch nicht bereits im Ansatz scheitern, müsste zuvor wenigstens ein gemeinsamer Begriff des Sozialen erarbeitet werden. Gelingt das nicht, bleiben die Vorschläge der Berliner Denkfabrik Agora Verkehrswende ohne jeden Gegenstand. Mithin könnte man deren Ansinnen deshalb auch als völlig weltfremd bezeichnen.

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