Werbung

Beliebte Kinderserie

ÖRR-Radio: Der kleine Wicki soll jetzt non-binär sein

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kinderserie „Wickie und die starken Männer“ interviewte der öffentlich-rechtliche Sender Radioseins eine Journalistin. Diese feierte Wickie kurzerhand als „non-binäre“ Person. Dabei ist er eindeutig ein Junge.

Werbung

Wickie und die starken Männer ist eine der wohl beliebtesten Kinderserien in Deutschland. Seit 50 Jahren läuft die Sendung über den kleinen Wikinger regelmäßig über die deutschen Bildschirme und verbindet dabei Generationen. Anlässlich des runden Geburtstags hat der öffentlich-rechtliche Sender radioeins einen Kommentar von der Journalistin Jenni Zylka veröffentlicht, die ein skurriles Stament abgab: Die Schriftstellerin finde es besonders toll, dass Wickie so etwas wie eine nicht-binäre Person sei, da Wickie in der Zeichentrickserie nicht eindeutig als Junge oder als Mädchen zu identifizieren wäre.

Als Begründung führt sie neben der optischen Erscheinung Wickies auch seine Stimme an, die nach ihrem Empfinden keinen Hinweis auf sein Geschlecht gebe. Dass hinter der Stimme von Wickie ein echter Junge steckt, scheint Zylka dabei zu ignorieren. Wickie wurde in der deutschen Version von Florian Halm eingesprochen. Halm war zum Zeitpunkt der Aufnahmen neun Jahre alt. Weit entfernt vom Stimmbruch und eben noch ein Kind.

Zylka vergleicht außerdem den Kleidungsstil von Wickie mit dem sogenannten „Gender-bending“ von queeren Personen. Damit meint sie, dass Wickie angeblich absichtlich nicht dem jungstypischen Erscheinungsbild entspreche. Sie spielt damit wohl darauf an, dass Wickie lange Haare und einen Rock trägt – was sie jedoch nicht bedacht hat: auch Wickies Vater, der Wikinger-Chef Halvar, hat lange Haare – und einen Rock zu tragen, war zur Zeit der Wikinger für Männer nicht ungewöhnlich, schottische Männer tragen diese sogar bis heute.

Wickie ist eindeutig männlich

Nun ist Wickie zwar tatsächlich nicht der typische Raufbold, der mit seinen Freunden im Wald die Wölfe verprügelt – ihm deshalb das männliche Geschlecht abzusprechen, ist jedoch gelinde gesagt sexistisch. Wickie ist zurückhaltend, ängstlich und in manchen Momenten vielleicht schüchtern. Doch Wickie löst alle Probleme mit seinem Grips. In der echten Welt wäre Wickie der Einserschüler, der vermutlich als Nerd gelten würde und seine Klasse regelmäßig aus problematischen Situationen herausbringt. Sollen solche Kinder etwa keine Jungs sein? Was für ein Unsinn.

Abgesehen davon wird in der Serie sehr klar, dass Wicki ein Junge ist. Zum einen sieht man einmal eindeutig den gezeichneten Penis von Wickie, als er in einer Folge nackt baden geht – zum anderen wird er regelmäßig von seinem Vater als sein Sohn bezeichnet. Außerdem wird an mehreren Stellen der Serie deutlich gemacht, dass Wickie als Sohn des Stammeshäuptlings irgendwann der Chef des Dorfes sein wird. Bei den Wikingern war es üblich, dass der Stammeshäuptling männlich ist.

Nur, weil das Geschlecht von Wickie nicht permanent in den Vordergrund gerückt wird, ist er lange nicht non-binär. Dass einer Journalistin zum Jahrestag einer Kinderserie nichts anderes einfällt, als über das Geschlecht des Kindes zu philosophieren, ist auch in gewissem Maße pervers. Was Wicki und die starken Männer Kindern wohl tatsächlich beibringen soll, ist, dass man mit Grips erfolgreicher sein kann als mit roher Gewalt. Doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk will uns lieber verkaufen, dass der bereits 1916 geborene schwedische Erschaffer von Wickie, Runer Jonsson, einen queeren Charakter erschaffen habe. Bitte, lasst doch die Kinder in Ruhe.

Werbung