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ARD und ZDF

ÖRR-Experten resignieren: Trump-Präsidentschaft „nur noch eine Frage der Zeit“

ÖRR-Experten zwischen Resignation und Leugnung: Während Wahl-Experte Schönbohm einen Trump-Sieg schmallippig für so gut wie sicher erklärt, redet ZDF-Mann Theveßen sich letzte Hoffnungen ein. Die ARD wirft Latinos und Schwarzen Frauenfeindlichkeit vor.

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Screenshot der ARD-Livesendung zu den US-Wahlen.

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Die Erwartung der Medien hat sich nicht erfüllt: Nicht nur bleibt ein großer Kamala-Sieg bisher aus, aktuell spricht alles für einen republikanischen Wahlsieg. In der ARD räumt Wahl-Experte Jörg Schönbohm ein: Ein offiziell erklärter Sieg Trumps sei „nur noch eine Frage der Zeit“. Denn der Republikaner führt in wichtigen Swing States fast uneinholbar gegenüber Harris.

Eine Reporterin von der Harris-Wahlparty erklärt derweil: „Ich stehe jetzt hier fast alleine“. An der Howard-Universität in Washington, D.C., waren Harris-Anhänger zur zentralen Wahlparty zusammengekommen. Doch die Partystimmung verflog schnell. Nachdem ein Wahlkampfmanager erklärte, dass Harris am Abend nicht mehr sprechen werde, gingen noch mehr Menschen als ohnehin schon resigniert gegangen waren.

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In der ARD fragt man sich weiter, warum Harris bei ethnischen Minderheiten nicht so stark ist wie erhofft. Direkt liefert man auch die Erklärung hinterher: Latinos und Schwarze seien einfach frauenfeindlich, erklärt die US-. Bei Schwarzen hätte Harris wegen des „Frauenbildes“ wohl verloren, auch bei Latinos sei Sexismus ein Grund, erklärt die Journalistin.

Eine ARD-Reporterin in Arizona liefert einen weiteren, abenteuerlichen Erklärungsgrund: Harris habe bei Latinos verloren, weil sie nicht genügend illegale Einwanderer eingebürgert habe. „[Latinos] wählen eigentlich immer sehr sehr treu demokratisch“, meint die Reporterin. Aber sie seien von den Demokraten enttäuscht – „weil sie nicht geholfen habe, „uns zu legalisieren“. Sehr wirr – immerhin dürfen illegale gar nicht wählen. Dass die woke Politik der Demokraten bei vielen Latinos nicht ankommen könnte, erwägt die ARD nicht nur eine Sekunde.

Die Moderatorin des ARD Morgenmagazins, Anna Planken, kann derweil schon in der Anmoderation der öffentlich-rechtlichen Morning Show kaum mit ihrer Enttäuschung hinter dem Berg halten. Ein Sieg ihres Fußballvereins sei „die einzig gute Nachricht“, meint die Moderatorin. Bevor sie sich korrigiert: Die US-Wahl dürften die Zuschauer „selbst gerne bewerten“.

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Im ZDF gibt sich Amerika-Korrespondent Elmar Theveßen derweil noch hoffnungsfroh. Die dämmernde Realität scheint er noch nicht wirklich sehen zu wollen. Man sehe zwar „ein paar Warnzeichen“ für Harris – es könne aber „immernoch sein, dass sie gewinnt“. Immerhin komme es auf ein paar tausend Stimmen in den Swing States an. „Wir haben alle vorhergesagt, dass es so knapp wird“.

Auch im österreichischen ORF ist ZIB-Moderator Armin Wolf resigniert: Es sei der Zeitpunkt erreicht, wo „sich alles zu Donald Trump neigt“. Selbst die Popular Vote, die Gesamtstimmenanzahl, deute auf einen Trump-Sieg hin, erklärt der Moderator mit belegter Stimme.

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