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Nordrhein-Westfalen

Nicht mehr alle werden gleichermaßen gegen Terroranschläge geschützt: Das neue Sicherheitskonzept der Stadt Dorsten

Ein neues Sicherheitskonzept der Stadt Dorsten sieht vor, dass es bei öffentlichen Veranstaltungen verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Schutzmaßnahmen geben soll. Die Terroranschläge der letzten Monate hätten zu dem neuen Konzept geführt.

Die neuen Sicherheitszonen werden in die Kategorien "orange", "gelb" und "grün" unterteilt. (Symbolbild)

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Künftig werden bei öffentlichen Veranstaltungen nicht mehr alle Menschen gleichermaßen vor Terroranschlägen geschützt. So sieht es das neue Sicherheitskonzept der Stadt Dorsten in Nordrhein-Westfalen vor. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung schrieb, sollen Veranstaltungen künftig in drei Bereiche eingeteilt werden, in denen verschiedene Sicherheitsmaßnahmen gelten. 

„Besucher_innen können dann mit ihrem Aufenthaltsort zugleich das individuelle Maß an Sicherheit selbst bestimmen“, heißt es. „Die Anschläge auf Veranstaltungen unter freiem Himmel“ hätten eine Diskussion darüber ausgelöst, wie Ordnungsämter noch „realistisch leistbar“ absichern können. In Zukunft soll es, abgestimmt auf die individuellen Begebenheiten, drei „Gefahrenräume“ geben: In Kategorie 3, „orange“ besteht das niedrigste Schutzniveau.

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Die Gefahrenräume werden mit Schildern, auf denen Warndreiecke in entsprechenden Farben abgebildet sind, ausgewiesen. In der Kategorie „orange“ kann Überleben zur Glückssache werden. Sven Bartmann, der zuständige Abteilungsleiter im Ordnungs- und Rechtsamt, erklärt das Konzept am Beispiel des Rosenmontagsumzugs: „Hier könnte es künftig an einigen Stellen Schutz vor zufahrenden Autos geben, aber eben nicht an der gesamten Strecke.“

Die Kategorie 1, „grün“ hat die höchste Sicherheitsstufe. Hier könne es bei Veranstaltungen, die sich nicht fortbewegen, Maßnahmen wie Kontrollen von mitgeführten Gegenständen, Einlasskontrollen oder einen ständigen Sicherheitsdienst geben. Der Bürgermeister Tobias Stockhoff sagte in der Pressemitteilung: „Wir müssen hier unbedingt ein in mehrfacher Hinsicht vernünftiges Maß finden. Ein Maß, das für unsere Bürgerinnen und Bürger den leistbaren bestmöglichen Schutz bietet, Vereine und Veranstalter dabei nicht überfordert“.

Zugleich sollen die Besucher in die „Mitverantwortung für die eigene Sicherheit genommen werden“. Der Bürgermeister lobt seine Stadt: „Die Stadt Dorsten hat damit einmal mehr bewiesen, dass sie konstruktiv-kritisch mit solchen Herausforderungen umgeht.“ Das neue Konzept wird zum ersten Mal bei der Veranstaltung „Dorsten is(s)t mobil“ angewandt, die vom 4. bis zum 6. April stattfindet.

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Wie das Regional-Medium dorsten-online.de berichtet, wird der größte Bereich bei dem Stadtfest der Kategorie „gelb“ zugeordnet werden. Hier werden Polleranlagen aufgestellt, um „ein ungewolltes Befahren durch Kraftfahrzeuge zu verhindern“. In dieser Zone gibt es auch einen ständigen Sicherheitsdienst. Beim Lippetorplatz befindet sich die „orange“ Zone. Hier kann nicht verhindert werden, dass fremde Fahrzeuge auf die Veranstaltung fahren.

Schon beim Rosenmontagsumzug kam es in Dorsten zu Einschränkungen: Es musste eine neue Strecke durch die Altstadt geben. Die zusätzlichen Maßnahmen wie aufgestellte Poller kosteten 10.000 Euro. Sicherheitsmaßnahmen entlang der Original-Strecke hätten Mehrkosten von 50.000 Euro für den Umzug verursacht. Nachdem der Rosenmontagsumzug in Dorsten nur mit erheblichem Mehraufwand stattfinden konnte, ist das neue Sicherheitskonzept der verzweifelte Versuch, es so aussehen zu lassen, als ob der Terrorgefahr etwas entgegengesetzt wird – ohne, dass die tatsächlichen Probleme gelöst werden.

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62 Kommentare

  • Mit diesem „Sicherheitskonzept“ fällt auch das Gewaltmonopol des Staates.

    52
  • Ich kann mich daran erinnern, dass wir Umzüge hatten, Stadtfeste, Dorffeste oder/und Sportveranstaltungen. Da war die Polizei auch vor Ort aber eher an den Essens- und Getränkestände!

    Trauriges Deutschland oder besser vielen Dank an die „Moderne Politik“!!!

    75
  • „Besucher können dann mit ihrem Aufenthaltsort zugleich das individuelle Maß an Sicherheit selbst bestimmen“

    Ich kann dann also aussuchen, ob ich Prügel beziehe, mit dem Auto überfahren werde oder mit dem Messer gemessert werde??
    Behaltet Eure Veranstaltungen für Euch, ich gehe auf keine mehr!

    85
  • „Mitverantwortung für die eigene Sicherheit genommen werden“ … da heißt, ich darf mich bewaffnen? 😉

    Der Staat bezieht seine Legitimation zum Gewaltmonopol durch das Versprechen für die Sicherheit des Einzelnen zu sorgen. Zumindest in weiten Teilen. Das ist laut der Stadt Dorsten nicht mehr möglich. Logischerweise delegitimiert sich der Staat dann selbst.

    38
  • Super Idee 👍
    Das Sicherheitskonzept sollte noch durch ein rotes Warnschild ergänzt werden („Wer sich in diesem Bereich aufhält, ist selbst dran schuld“). Ich plädiere für eine bundesweite Einführung des bunten Schilderwaldes. Geld sollte ja keine Rolle mehr spiele.

  • Ich finds genial.
    Freiland, Außengehege, Schafstall.

  • Die oberste Aufgabe des Staates ist es, für die innere Sicherheit zu sorgen. Es ist absolut nicht die Aufgabe der Bürger.

  • Muss man zwingend vorher den Bereich buchen? Versicherungstechnisch sollte man sich schon festlegen. Nicht, dass es später zu unangenehmen Situationen kommt.💲

    5
  • „Willkommen in der schwarzen Zone – wir schicken Dich ins All.“

  • Sicher, dass das kein Aprilscherz war? Lässt sich anders kaum erklären…

    9
  • Der Staat garantiert für Rechtssicherheit und persönliche Unversehrtheit. Im Gegenzug zahle ich Steuern, halte mich an vereinbarte Regeln und verzichte auf Eigenschutz.
    Gilt das jetzt nicht mehr? Hat der Staat aufgegeben? Für Spitzensteuersatz und Solidarzuschlag erwarte Leistung nicht Umverteilung.

  • Ich würde mal an die Ursache rangehen, warum überghaupt Sicherheitsvorkehrungen nötig sind und weder Geld noch Zeit aus die Symptome verschwenden.

  • Hilf dir selbst – dann hilft dir Gott! Ohne Selbstschutzmöglichkeit in der Tasche gehe ich nirgendwo mehr hin.

  • Ich bin mir sicher, es wird Leute geben, die diese Information sehr zu unserem Nachteil zu schätzen wissen werden.

  • oder man entfernt endlich die Kräfte die solche Maßnahmen überhaupt notwendig machen…

  • Kann ich dann wenigstens den Teil meiner Steuern einbehalten der für die öffentliche Sicherheit gedacht ist. Ich sehe nicht ein für etwas zu bezahlen was die öffentlichen Stellen nicht mehr leisten können oder nicht mehr leisten wollen.

  • Betreten auf eigene Gefahr!
    Das muss jetzt noch überall im öffentlichen Raum ausgeschildert werden, vielleicht mit dem Zusatz:
    Eltern haften für ihre Kinder

  • „ Es wird ja niemandem was weggenommen….“
    Volker Kauder, 2016

  • Sich etwas ändern.

  • Die sind doch alle krank.🤒

  • Überleben im Zerfall.

  • Hauptsache: dieser unmenschliche Wahnsinn wird auch noch korrekt gegendert! Ausschließlich islamische öffentliche Veranstalltungen müssen nicht geschützt werden. Woher kommt das wohl?

    31
  • Wenn mir im Grünen Bereich etwas passiert, kann ich dann die Stadt haftbar machen?

  • Wenn mir im Grünen Bereich etwas passiert, kann ich dann die Stadt haftbar machen?

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