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Düsseldorf

Neue Dienstanweisung: Wenn Flüchtlinge nicht abgeschoben werden wollen, werden sie freigelassen

Ein Flüchtling aus der Elfenbeinküste verletzte bei einem Abschiebeversuch zwei Polizisten am Flughafen Düsseldorf schwer. Trotz der schweren Angriffe wurde er aufgrund einer Dienstanweisung wieder freigelassen.

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„Wir müssen endlich im großen Stil abschieben“, erklärte Bundeskanzler Scholz kurz vor dem Jahreswechsel. Wie das in der Realität aussieht, zeigt ein unglaublicher Fall einer solchen Abschiebung: Ein 38-jähriger Mann aus der Elfenbeinküste, der abgeschoben werden sollte, leistete am Flughafen Düsseldorf massiven Widerstand und griff auf dem Weg zum Flugzeug zwei Polizisten an. Die Beamten erlitten dabei so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Trotz dieses Vorfalls wurde der Mann anschließend freigelassen.

Grundlage für diese Entscheidung ist eine Dienstanweisung der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen an die Bundespolizei am Flughafen Düsseldorf. Wie aus dem Dokument hervorgeht, das der Bild vorliegt, dürfen Personen, die sich aktiv oder passiv ihrer Abschiebung widersetzen, unter bestimmten Umständen auf freien Fuß gesetzt werden. Konkret heißt es in der Anweisung: „Wenn sich der Betroffene weigert, in das Flugzeug zu steigen bzw. auf eine andere Art versucht, sich der Abschiebung zu widersetzen (aktiver/passiver Widerstand), kann dieser auf freien Fuß gesetzt werden und eigenständig zu der ihm zugewiesenen Unterkunft zurückreisen.“ Ein beteiligter Polizist äußerte sich fassungslos und sprach von „bürokratischem Wahnsinn“.

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Laut der Anweisung der Landesaufnahmebehörde sollen im Fall einer gescheiterten Abschiebung die entsprechenden Unterlagen an die zuständige Ausländerbehörde übermittelt werden. Diese Behörde ist dann für das weitere Vorgehen verantwortlich.

Manuel Ostermann, der stellvertretende Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft (DPolG), kritisierte diese Praxis scharf. Gegenüber der Bild erklärte er, dass der Rechtsstaat damit „ad absurdum geführt“ werde. „Das Ganze wird noch absurder, wenn die gewalttätige Person anschließend auf freiem Fuß belassen wird. Diese Realität zeigt Deutschlands Hilflosigkeit.“ Diese Situation belaste nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Polizisten, „die diesen Wahnsinn ausbaden müssen“.

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