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Nordrhein-Westfalen

Nach „Geheimplan“-Recherche und Streit um Auflagen: Essen verbietet AfD-Bundesparteitag Ende Juni

Die Stadt Essen untersagt der AfD die Durchführung des Bundesparteitags Ende Juni. Nach einem Streit um neue Auflagen gegen NS-Parolen, kündigte die Messe Essen, deren Mehrheitsgesellschafter die Stadt ist, kurzfristig den Mietvertrag. Auslöser für die Verbotsdebatte an sich war auch die „Geheimplan“-Recherche von Correctiv.

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Die Stadt Essen hat den Mietvertrag für den Bundesparteitag der AfD Ende Juni gekündigt. Bereits im Januar hatte Essens CDU-Oberbürgermeister Thomas Kufen erklärt, die AfD sei „nicht willkommen“ und eine Auflösung des Vertrags zwischen der AfD und der Messe Essen angestrebt (Apollo News berichtete). Die Stadt ist Mehrheitsgesellschafter der Messe, Kufen sitzt zudem als Vorsitzender im Aufsichtsrat des Unternehmens.

Bis zuletzt schien die von Kufen angestrebte Auflösung des Mietvertrags juristisch schwierig. Die Stadt wollte den Bundesparteitag deswegen nur unter Auflagen dulden: Die AfD müsse sich dazu verpflichten, keine NS-Parolen zu äußern – andernfalls drohe eine Geldbuße von 500.000 Euro und zudem „unverzüglich außerordentlich fristlos“ die Kündigung des Mietvertrags.

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Weil bis zur von der Stadt gesetzten Frist am 4. Juni keine Selbstverpflichtung der AfD eingegangen war, kündigte die Stadt den Mietvertrag. Die AfD wiederum argumentierte, dass nachträgliche Änderungen eines Vertrags rechtswidrig seien, sie werde der Selbstverpflichtung daher nicht zustimmen und gegen die kurzfristige Absage vielmehr juristische Mittel einlegen.

Ursprünglich hatte sich die Messe Essen 2023 aus Gründen der politischen Neutralität dazu verpflichtet, den Bundesparteitag vom 28. bis 30. Juni stattfinden zu lassen. Die Messe Essen prüfte dann aber bereits im Januar 2024 ein Durchführungsverbot. Ins Rollen kam das, nachdem Correctiv mit der Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ über angebliche Vertreibungspläne rechter Akteure – darunter auch AfD-Mitglieder – berichtete. Als Argument für ein mögliches Verbot diskutierte man auch „aktuelle Entwicklungen“ rund um die Partei bezüglich der „Geheimplan“-Recherche und zudem Sicherheitsbedenken.

Für den Bundesparteitag wurde mit 600 Delegierten gerechnet – schon früh meldeten sich aber zahlreiche Bündnisse und Organisationen in Essen zu Wort und kündigten an, massive Gegenproteste zu initiieren – dafür sollten bundesweit bis zu 80.000 Menschen mit eigens organisierten Bussen in die nordrhein-westfälische Stadt reisen.

Wegen der dann auch laufenden Fußball-Europameisterschaft warnte Oberbürgermeister Kufen vor Sicherheitseinschränkungen. Die Polizei bestätigte der AfD aber, dass die Durchführung des Bundesparteitags abgesichert sei. Statt der Partei ähnliche Zusagen entgegenzubringen, teilte Kufen kürzlich mit, „an der Spitze“ der Demonstrationen gegen die AfD während der Veranstaltung mitlaufen zu wollen (Apollo News berichtete). Mit dem Streit um die neuen Auflagen sieht man nun offenbar einen Weg, den Parteitag doch noch zu verhindern.

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