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Steinhöfel-Buch

Mit windigen Methoden versucht Correctiv seine Kritiker zu stoppen – so kann man sich wehren

Das Correctiv-Umfeld schickte dem Medienrechtsanwalt Joachim Steinhöfel in anderthalb Stunden drei Abmahnungen. Das Ziel ist offensichtlich: Sein kritisches Buch soll aus dem Verkehr gezogen werden.

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Am Mittwoch erhielt der renommierte deutsche Medienrechtsanwalt Joachim Steinhöfel innerhalb von 93 Minuten drei Abmahnungen. Eigentlich ist das ein zuverlässiges Zeichen dafür, dass man auf der richtigen Spur ist. Bei Steinhöfel ist das keine Ausnahme. Joachim Steinhöfel erlangte als Anwalt für Media Markt und Saturn Bekanntheit, als „Pitbull in Robe“. Heute hat er seine Zähne nicht verloren; er fährt seine Siege jetzt für die Meinungsfreiheit ein und nimmt auch immer noch keine Gefangenen.

Im Mai erschien sein Buch „Die digitale Bevormundung“ im FinanzBuch Verlag mit einem Vorwort von seinem Mandanten Henryk M. Broder. Darin schreibt er von den Kämpfen gegen Tech-Giganten wie Facebook, X (ehemals Twitter) und Google, die Bundesregierung und vermeintliche „Faktenfinder“ wie Correctiv, die heute zu seinem Alltag gehören – und die er zuhauf gewinnt. 

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Das Buch gefällt vielen – es landete in der Erscheinungswoche auf Platz 4 der Spiegel-Bestsellerliste und in der Amazon-Bestsellerliste auf Platz 1 in der Kategorie Gesellschaftskritik. Doch als Antagonist in einem Bestseller herhalten zu müssen, das empfindliche Niederlagen ausbreitet, gefällt manchen auch nicht so gut. Und davon gab es nicht wenige. Steinhöfel ist schon mehrmals erfolgreich gegen Correctiv und seine Recherchen und „Faktenchecks“ vorgegangen. Mal für Tichys Einblick, mal für die Achse des Guten, erst kürzlich mehrfach in Zusammenhang mit der Correctiv Potsdam-„Recherche“ für Nius.

Das Buch soll weg

Also hagelte es am Mittwoch bei Steinhöfel eine Reihe von Abmahnungen. Um 17:53 Uhr eine von Correctiv-Gründer David Schraven, um 17:52 Uhr eine von seiner Frau Sonja Schraven und um 17:20 Uhr eine von der Correctiv UG. Sie alle richten sich gegen Passagen aus „Die digitale Bevormundung“. 

Heißt das also, es gibt doch keine digitale Bevormundung? Hat Steinhöfel mit seinen Siegeshymnen zu dick aufgetragen? Zu den beanstandeten Textpassagen gehört etwa der Halbsatz: „gebürtige Bottroper allesamt“, über Sonja Schraven, David Schraven und Christina Berger. 

Sonja Schraven ist tatsächlich nicht in Bottrop geboren, sondern in Groß-Gerau. Man könnte jetzt zur Verteidigung von Herrn Steinhöfel argumentieren, dass „gebürtiger Bottroper“ weniger eine Tatsachenbehauptung, sondern mehr eine Charakterbeschreibung, eine Diagnose, ein Lifestyle ist. 

Aber ich kann Frau Schravens Empörung schon verstehen. Bevor man solche Anschuldigungen gegen jemanden erhebt, sollte man wirklich vorher eine Stellungnahme verlangen. Groß-Gerau ist eine sehr stolze Kreisstadt in der oberrheinischen Tiefebene und erst kürzlich hat dort ein Polizist heldenhaft ein Eichhörnchen gerettet. 

Dieser Schandfleck, der Frau Schraven wohl schmerzhaft daran erinnert, dass ihr Mann einen Wikipedia-Eintrag hat und sie nicht, muss natürlich weg. Und mit ihm das ganze Buch, beziehungsweise die Ausgaben, die noch so eine Groß-Gerau-Hasspropaganda verbreiten – das ist offenbar jedenfalls der Plan.

Unter anderem wird auch beanstandet, dass David Schraven mit „Immobiliendeals weitere Sympathiepunkte sammeln“ würde. Das ist natürlich auch falsch, denn Schraven sammelt seine Sympathiepunkte ausschließlich mit seinem strahlenden Lächeln und seiner charmanten Persönlichkeit

. Davon abgesehen ist David Schraven mit seiner Ehefrau Sonja Schraven und Christina Berger Geschäftsführerin der unter der Handelsregisternummer HRB 15581 am 23.01.2020 gegründeten Marktviertel Cafe UG. Gegenstand der Gesellschaft laut Satzung u.a: Organisation und Durchführung von Immobiliengeschäften und damit zusammenhängender Geschäfte jedweder Art, insbesondere Bewirtschaftung, Vermietung, Neu- und Umbau, Erwerb und Verkauf von Immobilien sowie Erbringen von sonstigen Dienstleistungen im Zusammenhang mit Immobilien. 

Das macht die bereits gedruckten Ausgaben aber zu Sammlerstücken

Steinhöfel ist mit seinem Vorstoß in die Literatur mit einem Verriss der Correctiv-Masche der Bottrop- (und Groß-Gerau-)Kameradschaft in die Quere gekommen. Als Vergeltungsschlag versuchen sie ihm jetzt auf seinem Metier, dem Medienrecht, in die Quere zu kommen, mit etwas, das wohl den Versuch darstellen soll, die „Pitbull in Robe“-Taktik, die Steinhöfel einst perfektionierte, gegen ihn zu verwenden. 

Correctiv verlor gegen Steinhöfel wieder und wieder; inhaltlich ist ihre Potsdam-Recherche beerdigt. Jetzt wehrt man sich mit solchen Taschenspielertricks – das Ziel ist klar: Man will das Buch vom Markt nehmen, die Weiterverbreitung der bereits gedruckten Ausgaben stoppen.

Doch sowohl in der eigenen als auch in der fremden Profession wird Correctiv voraussichtlich keinen Erfolg haben. Vielleicht kommen sie mit ihren Bottrop-Unterlassungsansprüchen durch. Das macht die bereits gedruckten Ausgaben aber doch nur zu Sammlerstücken. 

Für nur 18 Euro kann man jetzt Eigentümer eines Buches werden, das in jedem Groß-Gerauer Lokalpatrioten Verbrennungsfantasien auslöst. Ein Buch, von dem Correctiv sich wünscht, dass es nicht existiert. Bäume sind gestorben, damit Familie Schraven nie wieder Stille haben wird, weil irgendwo da draußen immer noch eins dieser blöden, gemeinen Bücher steht. Es wäre zu schade, wenn die verbliebenen Ausgaben weggekauft wären, bevor Correctiv seine hoch ernstzunehmenden Unterlassungsansprüche weiterverfolgen kann. Erhältlich ist es hier (Tichys Einblick Shop) oder hier (Amazon).

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45 Kommentare

  • Die Ankündigung auf mehreren Seiten, dass das Buch eventuell vom Markt genommen wird, wird die Verkaufszahlen enorm steigern. Eigentlich muss sich Herr Steinhöfel bei Correctiv bedanken!

    61
  • … das war der Streisand Effekt, oder?
    Genau wie bei Compact – war vorher gar nicht so ein Thema – aber die, die das verhindern wollen, machen es mit radu groß!
    So geht das!
    Nebenbei – danke Apollo Team für Eure Arbeit!

  • Apollo!👍👍👏👏👏 Nochmals Glückwunsch zum Jahrestag! Und bitte weiter so!

  • Auch das Abmahnungen wollen ja seit Jahren die Politiker im Geschäftsverkehr in vernünftige Bahnen lenken – offenbar hat das bisher nicht geklappt. Es gibt weiterhin Vereine und Kanzleien, deren einzige Tätigkeit das Abmahnwesen ist.
    Ansonsten dürfte Herr Steinhöfel zu wehren wissen, was gut ist.

    39
  • Apollo ist inzwischen auf Platz 2 meiner liebsten Nachrichtenseiten. Weiter so, tolle Arbeit, unterhaltsame Artikel!

    37
  • Nur noch 1999 Stück 😉

  • kann man ein Buch verbieten,weil versehentlich der Geburtsort von Frau Schraven falsch angegeben würde?
    Ich würde sagen: NEIN–kein Gericht würde wegen so einer Nichtigkeit die Hände schmutzig machen..
    Und dass Steinhöfel mehrere Verfügungen gegen den Faktenchecker Correctiv durchbrachte,ist belegt,siehe alleine mehrmals bei Acht und Tichyseinblick

    Fazit:wer viel lügt,wie Correctiv,muss ein gutes Gedächnis haben
    Letzteres hat Correctiv nicht.
    Dieses Lügenportal pfeift spürabr aus dem letzten Loch,da denen die Glaubwürdigkeit absolut abhanden gekommen ist

    27
  • Gut und erheiternd geschriebener Artikel, der den Verkauf promoten wird.
    Humor und Satire sind die schärfsten Waffen gegen Faschisten.
    Die haben lächerlicherweise nur die Naaahsiehkeule und
    rääächzz, obwohl die NationalenSozialisten gewaltaffine
    Sozen waren, also Linke, die sich z.Zt. im BSW neu
    gruppiert haben.

  • Sofort auf die verbliebenen Exemplare „Von Correctiv abgemahnt“ als Werbebanner einsetzen!

  • Man kann von Verlagsseite einen Korrekturzettel einlegen oder einkleben lassen und danach im Druck die Stelle(n) ändern.
    Auch Einstempeln der Korrektur ist möglich.

  • Wie kann man sich nur so wichtig nehmen. Jeder im Land der seinen graues Kopforgan, hinlänglich als Gehirn bekannt, nutzt, weiß, dass Herr und Frau Schraven der Loge der Märchen und Fabelerzähler angehören. Da hilft es nicht gegen ein Buch zu rebellieren. Der Ruf ist hin, Steinhöfel der Held in der Geschichte. Dank dem Helden!

  • Bücher verbieten erinnert mich an „Buchverbrennungen“

  • Der eigentliche Skandal besteht darin, das diese zwielichtige Organisation sich nicht nur, wie gerne behauptet, aus Spenden finanziert. Sowohl der Bund wie mehrere Bundesländer finanzieren dieses Portal aus Steuermitteln mit.

  • Die Formulierungen sind Spitze.

  • Die Schrawans tragen Familien- und Firmenangelegenheiten nach außen. Wie peinlich ist das denn?

  • Viel Feind, viel Ehr!
    Respekt Herr Steinhöfel, wenn ihre „Feinde“ sich außerhalb der „Arena“ dem Gericht, mit ihnen so außeindersetzen, dann haben die wirklich Angst vor ihnen.
    Weiterhin viel Erfolg vor Gericht!

  • Kurzer Hinweis: man kann das Buch auch beim Kopp-Verlag erwerben und damit den Verein „MWGFD“ (Bhakdi, Burkhard, Weikl etc.) unterstützen. Wenn man über die Webseite des „MWGFD“ geht: „Unterstüzen, Unterstützung durch Artikelkauf, Bestellung bei Kopp-Verlag“ wählen. Dann hat dieser kritische und menschenfreundliche Verein auch etwas davon. So mache ich es seit Jahren mit allen Büchern, und so habe ich es gerade auch hier gemacht 🙂

  • Also ich melde mich freiwillig, um Aufkleber in die Bücher zu kleben.
    Wenn man das bundesweit hinbekäme, wäre das eine Superreklame.

  • Ich habe sein Buch schon vor mehreren Wochen gekauft und kann es nur sehr empfehlen. Aber mal im Ernst: Wer ist Correctiv? Niveau? Nie gehört und wahrscheinlich mit NIVEA verwechselt. Wenn Correctiv endlich verschwunden ist, bleibt ja immer noch der SPIEGEL.

  • Gekauft!

  • Vor 90 Jahren durften Bücher noch ganz selbstverständlich verbrannt werden. Eine barbarische Zeit fürwahr. Das würde heute gegen sämtliche Feinstaubverhinderungsverordnungen verstoßen. Daher kann heute dieses schändliche Machwerk nur eingezogen und einer geregelten Verkompostierung zugeführt werden. Ergibt vielleicht einen kraftvollen Dünger zum Anbau von Marihuana. Correct 2 Fuß tiv in der Erde verbuddelt macht es jede Pflanze heil. Hauptsache, niemand kann es mehr lesen und auf den Gedanken kommen, wir würden inzwischen in einer Demokratiesimulation leben.

  • Da hat sich das Medienhaus ja den richtigen ausgesucht um ihn mit aberwitzigen Anschuldigungen zu überziehen. Herr Steinhöfel bleiben Sie weiterhin so stark und unnachgiebig.

  • Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wir brauchen Millionen Menschen, die in der Kneipe, auf Social Media, am Arbeitsplatz, im Fernsehen sagen:
    „Sonja Schraven ist in Bottrop geboren.“
    Und dabei ist es egal, wo eine Frau mit solchem Namen wirklich geboren ist. Aber wir müssen es sagen dürfen. Wir müssen auch Falsches sagen dürfen.
    Denn wenn alles, was wir sagen, erst durch staatliche Vorfeldorganisationen genehmigt wird, dann sind wir am Ende unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung angelangt. Dann gilt bald nur noch One-World. Und wir erfahren am Vorabend aus dem ZDF, was wir morgen sagen und wofür wir demonstrieren dürfen.
    Falschinformation ist ein Teil der Freiheit. Ohne sie gäbe es keine Wissenschaft, keinen Journalismus, keine eigenständige Meinungsbildung. Jede, noch so angeblich falsche Information, muss ausgesprochen und verbreitet werden können. Denn oft stellt sich plötzlich heraus, dass sie gar nicht falsch war.

  • Dass ist ja nett, dass Correctiv Herrn Steinhöfel neues Material für ein Nachfolgebuch zukommen lässt. Ich werde es dann sicher kaufen.

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