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Flüchtlingskrise

Migrantenansturm auf spanische Exklave Ceuta 

Am vergangenen Wochenende haben zahlreiche Migranten versucht, von Marokko aus in die spanische Exklave Ceuta zu schwimmen. Die Bilder vom Strand, an dem die Flüchtlinge ankamen, sind dramatisch.

Eine Gruppe Migranten schwimmt von Marokka nach Ceuta (Bild aus 2021)

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Zwischen Samstagnacht und Montag versuchten mehrere Gruppen von Migranten von Marokko aus zur spanischen Exklave Ceuta zu schwimmen. Der Strand von Tarajal musste am Sonntag deshalb gesperrt werden. 

Wie die spanische Zeitung El debate berichtet, versuchten mehrere Gruppen von Migranten den Nebel auszunutzen, um unbemerkt von Marokko zur spanischen Exklave Ceuta zu schwimmen. Allein am Sonntagmorgen sollen es 60 Migranten gewesen sein, die am Strand von Tarajal ankamen. Der Strand wurde daraufhin von der Polizei gesperrt, um die Migranten nach Marokko abschieben zu können. Familien hatten am Strand gebadet, als die Migranten angeschwommen kamen. 

Wie die spanische Zeitung weiter berichtet, habe es schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag Versuche von Migranten gegeben, nach Ceuta zu schwimmen. Die meisten wurden von der Polizei beim Strand von Tarajal abgefangen. Etwa einem Dutzend Minderjähriger gelang die Einreise nach Ceuta. Wie viele Migranten insgesamt in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach Ceuta schwimmen wollten, sagte die örtliche Polizei nicht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hätten auch am Montagmorgen, als der Nebel noch andauerte, wieder Migranten versucht, nach Ceuta zu schwimmen. 

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Schon wenige Tage zuvor, am 22. August, hatten über 350 Migranten versucht, illegal nach Ceuta zu schwimmen. Vier Kinder und zwölf Erwachsene erreichten Ceuta. 

Solche Vorfälle wie diese sind in Ceuta nicht neu. Im April versuchten 200 Migranten illegal Ceuta zu erreichen. Am 16. August wurde durch die spanische Regierung in Ceuta der humanitäre Notstand ausgerufen, weil die Unterbringungskapazitäten für minderjährige Migranten zu 360 Prozent ausgelastet sind. Im Vergleich zu 2023 hat sich die Zahl der illegalen Migranten in Ceuta versechsfacht. 

Ceuta und Melilla sind zwei spanische Exklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste. Die beiden Exklaven bilden die einzige Landgrenze der EU zu Afrika und sind mit Grenzzäunen gesichert. Seit 2005 gilt in den Exklaven das Prinzip der „hot pushbacks“: Migranten, die illegal die Exklaven zu erreichen versuchen, werden umgehend nach Marokko zurückgeschickt, ohne weitere Anhörung. 2015 wurde dieses Vorgehen per Gesetz erlaubt.

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