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Migration

Mehr als jeder zehnte Einwohner Bayreuths ist „Schutzsuchender“

Eine Datenaufbereitung der Tagesschau zeigt, welchen Anteil sogenannte „Schutzsuchende“ in Städten und Landkreisen an der Gesamtbevölkerung haben. In den allermeisten Großstädten sind rund fünf Prozent der Einwohner Asylbewerber und Flüchtlinge - in Bayreuth sogar mehr als jeder zehnte.

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Asylbewerberunterkunft in Berlin: Bewohner solcher Unterkünfte machen inzwischen einen beachtlichen Anteil an Stadtbevölkerungen aus.

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Viele Städte und Landkreise in Deutschland haben inzwischen einen beachtlichen Anteil von Asylbewerbern und Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung. Das geht aus einer Datenauswertung der Tagesschau hervor. In vielen Großstädten sind es inzwischen ungefähr fünf Prozent der Einwohner. Bemerkenswerte Ausreißer findet man allerdings im Freistaat Bayern: In Regensburg sind 7,5 Prozent der Einwohner „Schutzsuchende“, in Bamberg 8,2 Prozent – im fränkischen Bayreuth sind es sogar 10,6 Prozent.

Die Tagesschau spricht dabei von „Schutzsuchenden“. Damit gemeint sind „Menschen, die in Deutschland um humanitären Schutz (meist Asyl) bitten. Dies sind beispielsweise Menschen, die dem syrischen Bürgerkrieg entkommen sind. Aber auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer zählen als Schutzsuchende, auch wenn sie meist ohne Asylantrag aufgenommen wurden.“

Ostdeutsche Großstädte stehen westdeutschen in nichts nach

Die Datenauswertung zeigt auch eine relativ gleichmäßige Verteilung von diesen Migranten in Großstädten von Ost und West – Städte wie Magdeburg oder Frankfurt an der Oder (5,2 beziehungsweise 4,7 Prozent) werden beispielsweise genauso von einer relativ hohen Zahl geprägt wie etwa Wiesbaden oder Kiel (5,2 beziehungsweise 5,4 Prozent). Generell betrachtet ist der Anteil in ostdeutschen Bundesländern geringer als in den westdeutschen Bundesländern und Berlin.

Das ist auch mit mehr Urbanisierung im Westen zu erklären. Insgesamt wohnen Flüchtlinge und Asylbewerber häufiger in den Städten als auf dem Land – „auch weil es dort bessere Chancen auf Arbeit gibt“, behauptet die Tagesschau.

Im Osten hat sich die Zahl der „Schutzsuchenden“ in den letzten Jahren nichtsdestotrotz verdreifacht. Das läge vor allem an den ukrainischen Flüchtlingen. Diese machen einen Anteil von 31 Prozent an der gesamten Flüchtlings- und Asylbewerberbevölkerung in ganz Deutschland aus. 22 Prozent sind nach Angaben des Artikels Syrer, zehn Prozent sind Afghanen.

Zahl der Abschiebungen um mehr als die Hälfte eingebrochen

Die Statistik ist allerdings unvollständig und der tatsächliche Anteil an „Schutzsuchenden“ an der Gesamtbevölkerung könnte vielerorts noch höher, teils deutlich höher sein. „Kinder von Schutzsuchenden sowie Angehörige, die über den sogenannten Familiennachzug nach Deutschland gekommen sind, fließen nicht in die Statistik ein“, heißt es in dem Artikel. Das Saarland wurde außerdem in der gesamten Auswertung nicht berücksichtigt, ebenso wie die Region Kassel (Stadt und Landkreis).

Die Tagesschau dokumentiert auch, dass die Zahl der Abschiebungen in den letzten Jahren drastisch eingebrochen ist: Wurden 2019 noch 23.617 Menschen in ihre Heimatländer zurückgeführt, lag diese Zahl 2023 bei nichtmal 13.000. Das ist ein Rückgang um rund 55 Prozent.

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