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Berlin

Luxuswohnungen für 320 Flüchtlinge: Anwohner klagen an

Am 2. September sollen 320 Flüchtlinge in eine moderne Wohnanlage in Pankow-Rosenthal einziehen, was bei den Anwohnern für Unmut sorgt. Sie fühlen sich von den Behörden übergangen und kritisieren, dass ihnen bezahlbarer Wohnraum fehlt.

Die neuen Luxusunterkünfte der 320 Flüchtlinge

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Am 2. September sollen 320 Flüchtlinge in eine neu errichtete Unterkunft in der Kirchstraße in Pankow-Rosenthal einziehen. Die moderne Wohnanlage, bestehend aus sieben dreigeschossigen Neubauten, bietet den Bewohnern Apartments mit Einbauküchen, Balkonen und Fußbodenheizung. Doch in der Nachbarschaft stößt diese Entwicklung auf deutliche Kritik.

Einwohner wie Robert R., der in der Nähe der neuen Gebäude wohnt, fühlen sich durch das Vorgehen der Behörden übergangen und benachteiligt. „Wir fühlen uns ungerecht behandelt“, erklären viele der Anwohner gegenüber der Berliner Zeitung. Besonders ärgert sie, dass den Flüchtlingen moderne Neubauten zur Verfügung gestellt werden, während viele Einheimische Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. „Bei uns kostet eine Drei- bis Vierraumwohnung inzwischen zwischen 1400 und 1600 Euro. Das kann doch niemand mehr bezahlen“, klagt eine weitere Anwohnerin.

„Viele befürchten, dass es sehr laut werden könnte, wenn Familien einziehen. Andere haben Angst, dass in ihre Schrebergärten eingebrochen wird“, berichtet ein Nachbar. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Mangel an Parkplätzen: „Die neuen Bewohner haben doch auch alle Autos“, erklärt ein frustrierter Anwohner.

Die neuen Wohnhäuser in der Kirchstraße in Pankow verfügen über eine Fläche von 7.170 Quadratmetern. Bei der Ausstattung der Gebäude wurde offenbar kein Aufwand gescheut: Die sieben weißen, dreigeschossigen Häuser aus Poroton-Stein wurden sorgfältig verputzt und sogar kleine Nistkästen für Mauersegler angebracht. Jede der 61 Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen ist mit eigener Küche und Bad ausgestattet, knapp die Hälfte davon ist barrierefrei. Hinzu kommen Gemeinschaftsräume und Freizeitangebote wie Tischtennisplatten. Die Wohnungen verfügten ursprünglich nicht über Einbauküchen – die lässt sich das LAF im Schnitt 4.000 Euro pro Küche extra kosten (Apollo News berichtete).

Laut den Verantwortlichen sollen die Wohnungen „ein wichtiger Schritt für eine gelingende Integration“ sein. Doch nicht jeder sieht das so positiv. „Das Konfliktpotenzial wird deutlich höher eingeschätzt bei alleinstehenden Männern als bei Familien“, warnt der Pankower CDU-Politiker Lars Bocian. Die Belegung passe daher nicht zur Struktur der Einfamilienhaussiedlung.

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