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US-Wahlen

Langjähriger Parteifreund: „Biden erkennt mich nicht mehr“

Ein Parteifreund von Joe Biden berichtet darüber, dass ihn der Präsident bei einem Treffen nicht mehr erkennen konnte – obwohl er einst sein Mentor war. Er wünscht sich, dass sich Biden nun aus dem Rennen zurückzieht.

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Moulton und Biden sprechen Anfang 2023. Damals hat Biden ihn noch erkannt.

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Der demokratische Kongressabgeordnete Seth Moulton hat einen erschreckenden Bericht über den Gesundheitszustand des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden geliefert. Im Boston Globe äußerte sich Moulton über ein Treffen von ihm und Biden anlässlich des D-Day-Gedenkens in der Normandie in diesem Juni. Bei diesem hat Biden, den Moulton als Mentor und Freund beschreibt, den Abgeordneten das erste Mal nicht mehr erkannt. Moulton ist seit 2015 Abgeordneter im Kongress. Zum damaligen Zeitpunkt war Biden noch Vizepräsident unter Präsident Obama.

Moulton erklärt nun, er wünsche sich von Biden, dass er wie George Washington 1796 den Moment erkenne, an dem es richtig sei, aufzuhören. Washington entschied sich 1796 gegen eine neue Präsidentschaft, obwohl es damals keine Amtszeitbeschränkung gab, die formal erst 1951 eingeführt wurde. Stattdessen wurde danach Washingtons Vizepräsidenten John Adams gewählt.

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Über Bidens Gesundheitszustand gibt es seit Monaten Gerüchte, die bis vor kurzem von den Demokraten und dem Großteil der den Demokraten nahestehenden Medien nicht ernst genommen wurden. Erst seit dem TV-Duell von Biden gegen Trump, bei dem Biden, der von Republikanern auch spöttisch „sleepy Joe“ genannt wird, sehr schlecht abschnitt, während Trump nur daneben stehen und Bidens Selbstdemontage zusehen musste, wird öffentlich über den Gesundheitszustand des 81-Jährigen gesprochen.

Dass jetzt kurz vor der Wahl immer mehr Politiker der demokratischen Partei Biden öffentlich zum Rückzug auffordern, verwundert nicht. Parallel zur Präsidentschaftswahl finden auch die Wahlen zum Repräsentantenhaus, Senat, 11 Gouverneurswahlen und etliche Wahlen zu den Parlamenten der Bundesstaaten statt. Sollte Biden weiter Präsidentschaftskandidat der Demokraten bleiben, würde eine schlechte Performance von ihm auch auf weitere Mandatsträger der Demokraten Auswirkung haben, die ihr Mandat und damit auch die Macht an die Republikaner verlieren würden. Das ist die Sorge.

Moulton selbst hat seinen Wahldistrikt in Massachusetts und konnte die Wahlen bisher mit großem Abstand gewinnen. Das letzte Mal wirklich knapp für die Demokraten wurde der Wahlkreis 2012, als sie dort mit nur 48,3 Prozent zu 47,3 Prozent den Wahlbezirk knapp gewannen. Dass sich Moulton aus einer für ihn und sein Mandat komfortablen Situation gegen den Präsidenten äußert, zeigt, wie sehr die Demokraten Angst vor einer großen Wahlniederlage am 5. November aufgrund haben und auch, dass es bei dem Demokraten mittlerweile offen akzeptiert ist, den Präsidenten öffentlich zum Rückzug aufzufordern.

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