Werbung:

Mecklenburg-Vorpommern

Landräte: AfD unterliegt bei Stichwahlen – Schwesig freut sich über „gutes Zeichen für Demokratie“

Die AfD hatte in drei Landratswahlen in Mecklenburg-Vorpommern die Stichwahl erreicht. Am Sonntag unterlagen alle Kandidaten den, jeweils von den anderen Parteien unterstützten, Konkurrenten. Ministerpräsidentin Schwesig freute sich über das Ergebnis.

Von

Enrico Schult konnte sich bei der Stichwahl in der Mecklenburgischen Seenplatte nicht durchsetzen.

Werbung

Bei den Landratswahlen in vier Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns hatte die AfD am 11. Mai in drei Fällen den Einzug in die Stichwahl geschafft. Am Sonntag konnten sich die AfD-Kandidaten dann aber nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. In der Mecklenburgischen Seenplatte hatte der Landtagsabgeordnete Enrico Schult noch mit 36,1 Prozent weit vor dem CDU-Kandidaten Thomas Müller mit 27 Prozent gelegen – dieser konnte sein Ergebnis dann aber verdoppeln.

In der Stichwahl unterlag Schult dem vorläufigen Ergebnis zufolge mit 40,3 Prozent gegen Müller, auf den die übrigen 59,7 Prozent entfielen. Die mit 20,8 Prozent und 14,2 Prozent ausgeschiedenen Kandidaten der Linken hatten zuvor dazu aufgerufen, den CDU-Kandidaten bei der Stichwahl zu wählen. Die Wahlbeteiligung fiel dann mit 44,7 Prozent leicht niedriger aus als noch vor zwei Wochen, als sie 47,8 Prozent betrug.

...
...

Auch im Landkreis Vorpommern-Greifswald reichte das eigentlich gute Ergebnis der AfD-Kandidatin Inken Arndt in der ersten Runde nicht zum Wahlsieg: Damals lag die Unternehmerin mit 38 Prozent nur knapp hinter dem Amtsinhaber, Michael Sack, von der CDU, der auf 39,4 Prozent kam. Erik von Malottki erreichte für die SPD 22,6 Prozent.

In der Stichwahl konnte sich der CDU-Politiker dann bei einer Wahlbeteiligung von 45,7 Prozent mit 61,4 Prozent deutlich gegen Arndt durchsetzen. Und auch in Vorpommern-Rügen, wo der nach seinem SPD-Austritt parteilose Amtsinhaber Stefan Kerth in der ersten Runde mit 49,2 Prozent nur knapp gescheitert war, unterlag der AfD-Kandidat Carlos Rodrigues. Am 11. Mai war Rodrigues noch auf 27,5 Prozent gekommen, jetzt unterlag er dem wegen der Asylpolitik der SPD aus der Partei ausgetretenen Kerth, der auf 75,1 Prozent kam. Unterstützt wurde Kerth von der CDU, die Wahlbeteiligung lag bei 39 Prozent.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratulierte den Siegern und zeigte sich über das Ergebnis erfreut. „Das Ergebnis zeigt: Wir sind mehr. Die demokratischen Kräfte haben diese Wahl gewonnen“, sagte die SPD-Politikerin und erklärte außerdem, die Demokraten hätten zusammen die AfD gestoppt, das sei ein gutes Zeichen für „unsere Demokratie.“

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es ggf. zu längeren Bearbeitungszeiten kommt. Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

96 Kommentare

  • Stichwahlen sind abzuschaffen.

    Denn es gibt immer wieder das „strategische Wählen“ was NICHT der Wahlentscheidung am WAHLTAG entspricht.

    Alle gegen einen ist keine Überzeugungswahl, sondern Ausgrenzungswahl.
    Außerdem macht es deutlich, dass es KEINE Unterscheidung der Politik gibt und der Kandidat egal ist welches Parteibuch er hat und Politik vertreten will.

    130
  • Schwesig selbst ist kein gutes Zeichen für Demokratie.

    179
  • So eine „Stichwahl“ hat für mich inzwischen immer einen komischen Beigeschmack!

  • Liebe Frau Schwesig, nach allem was die Altparteien so abziehen an Spielchen und Mauscheleien, sollten sie sich nicht länger als die einzigen Demokraten bezeichnen. Wenn die stärkste Partei und deren Wähler mit einem Konglomerat aller anderen Parteien überstimmt wird, mag das rechtlich in Ordnung sein, aber hinterläßt doch einen faden Beigeschmack und fördert das Gefühl der Ohnmacht und die Zahl der Nichtwähler.

    126
  • Ich taue keinem Wahlergebnis mehr.

    103
  • Auch hier läuft das so wie in Rumänien. Auf wundersame Weise gewinnen dann doch die Kandidaten, die gewisse Kreise erwünschen. Wer immer noch glaubt, dass in einem Regime Wahlen etwas ändern können, der hat seinen Verstand an der Geradrobe abgegeben.

    158
  • Sie meint sicher „Alle gegen einen, whatever it takes“ funktioniert.

  • Mich wundert, dass die AfD in Meck-Pomm überhaupt so weit gekommen ist. Dort wimmelt es von links. Generell ist unser westlicher Norden ein hartes Kontrastprogramm zum Osten.

    48
  • Der Jubel unserer Demokraten könnte verfrüht sein. Es könnte sich noch als Pyrrhussieg unserer Demokratischen Volksfront erweisen.

  • AfD gegen alle anderen und dann diese Ergebnisse.
    Durchaus respektabel! Allerdings. Die niedrige Wahlbeteiligung. Tss!
    Was soll man da noch schreiben? Kopfschüttel!
    .
    @Paul 26.05.2025 um 07:14 Uhr
    Vollste Zustimmung!

  • Unsere Demokratie….der Wind wird drehen Frau Schwesig.

  • Wenn ich das richtig sehe, hat die AfD im Schnitt so um die 40 Prozent geholt, während die Gemeinschaftskandidaten der Altparteien jedes mal auf 50 bis 60 Prozent gekommen sind.
    Wenn die AfD das Ergebnis bei der Landtagswahl wiederholt und Grüne, BSW, FDP, FW und Sonstige mit zusammen mehr als 20 Prozent jeweils an der 5-Prozent-Hürde scheitern, wäre das die absolute Mehrheit im Landtag.
    Keine schlechten Perspektiven.

  • Sehr lustig, dass eine Politikerin Wählerstimmen als ihren Erfolg verbucht.

  • Es ist schon merkwürdig, die Kandidaten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekamen, verlieren regelmäßig in der Stichwahl. Ein Schelm, wer…

  • Also bei Alle gegen Einen würde ich mich aber sehr zurück halten. 😉 Denn so ist es keine Kunst das Duell zu gewinnen. Es ist schon schlimm, wenn die Linke dazu aufrufen muss den CDU Kandidaten zu wählen.
    Das die Linken Jemanden wählen, dessen Wahlprogramm das Gegenteil von ihrem ist, ist schon sehr sehr eigenartig. 🤔

  • Ist doch klar, wenn die Wähler der linken Parteien sich zusammenrotten und den Gegenkandidaten wählen. So kommen wir nie auf einen blauen Zweig.
    Andererseits haben sie nun die Schulden und die ganze Asylproblematik für die nächsten Jahre an der Backe.

  • Wahlbeteiligung unter 50%.
    Über die Hälfte braucht sich dann auch nicht beklagen.

  • So weit ich das mitbekommen habe war die Wahlbeteiligung sehr niedrig. Die Leute wollen einfach nicht kapieren, dass wenn sie nicht wählen gehen sie eben genau die Kandidaten bekommen, die sie auf keinen Fall wollen. Nichtwählen ist immer eine Unterstützung für die Gegenseite und kein Protest der irgendeinen Politik zum Nachdenken bringt!

  • Die Stichwahlen dienen einzig dem Zeitgewinn für die „Wahlhelfer“ damit die Wahl das entsprechende Ergebnis erzielt!

  • warum hört man eigentlich nix mehr von den verbindungen zwischen nordstream2 und schwesig ? war da nich was?

    28
  • Die sollte schweigen. Korrupter SPD- Bürgermeister in Potsdam abgewählt. Das ist ein guter Tag für die Demokratie.

  • Das heißt, die Wähler der AfD sind undemokratisch? Was für eine Anmaßung.

  • Einheitsbreiparteidemokratie – deutsche Tradition?

  • Wenn die Blockpartei „Demokratische Mitte“ eine Wahl gewinnt, ist das eben kein gutes Zeichen für die Demokratie.

Werbung