Tobias Bilz
Sächsischer Landesbischof wendet sich gegen Ausgrenzung von AfD-Wählern
Mit „Solidarität darf er nicht rechnen“ – das sagte kürzlich der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz über AfD-Wähler. Nun widerspricht der Landesbischof von Sachsen. Er hält die Errichtung von „Brandmauern“ für gefährlich und fordert, auf Belehrungen zu verzichten.

Menschen, die die AfD gewählt haben, nicht auszugrenzen, sondern ihnen Verständnis entgegenzubringen – dafür spricht sich Tobias Bilz, der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), aus.
Wenige Tage ist es her, da hat Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, gesagt, wer die AfD wählt, könne nicht mit der Solidarität der katholischen Kirche rechnen. „Die Zeiten sind vorbei, in denen man einfach sagen konnte: Es sind die Unzufriedenen, die die AfD wählen, und mit denen muss man sehr maßvoll umgehen“, sagte er zu Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz.
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Bilz sieht das anders. In einem Gastbeitrag bei Welt berichtet der Landesbischof von einem Freund, der ihm in einer Nachricht mitteilte, die AfD gewählt zu haben. Zuvor sei ihm noch kein AfD-Wähler bekannt gewesen. Und das, obwohl in den ländlichen Gegenden teilweise über 40 Prozent ihr Kreuz bei der Partei machen. Er erkennt eine Parallele zur DDR-Zeit: Was jemand wirklich denkt, erzählt er nur engen Vertrauten.
Dabei gelte es, gesellschaftliche Spannungen auszuhalten, um zu verhindern, dass das Miteinander auseinanderbricht. Die Evangelische Kirche veröffentlichte gerade erst das Wort des Rates „Christliche Perspektiven für gesellschaftliches und politisches Miteinander“. Darin heißt es, „eine politische Polemik, die zwischen Volk im Sinne einer ethnischen oder kulturell einheitlichen Größe und Bevölkerung unterscheidet, kollidiert mit der Menschenfreundlichkeit Gottes.“ Bilz stellt sich die Frage, „Wie können wir uns selbst davor hüten, menschenunfreundlich zu werden, wenn wir Brandmauern aufrichten?“
Anders als Bätzing ist Bilz der Meinung, dass „nationale Ressentiments“, die er bei der AfD erkennen würde, ein Mittel seien, die eigene Benachteiligung zu kompensieren. Bilz beruft sich dabei auf strukturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. „Die Wirtschaftskrise trifft den härter, der weniger hat. Zukunftsängste haben mehr Kraft, wenn man nahe am Existenzminimum lebt. Wenn die Perspektiven negativ sind, schwindet die Bereitschaft, die bestehenden Verhältnisse zu verteidigen.“ Hinzu komme das Gefühl, dass das eigene Leben von Menschen bestimmt werde, die nicht ihre Lebenswirklichkeit teilen.
Um weitere Spannungen zu verhindern, muss über diese Probleme gesprochen werden, findet der Landesbischof. Dazu gehöre, auszusprechen, was man wirklich denkt und empfindet. „Jeder muss es für möglich halten, sich zu täuschen.“ Dabei solle auf Belehrungen verzichtet und auf Nachdenklichkeit gesetzt werden. „Demut statt Herablassung wird gebraucht“, schreibt Bilz. „Druck machen dagegen hilft nicht.“
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Der AfD Wähler braucht weder Demut, noch Verbote, noch falsches Verständnis. Für mich sind es die einzigen, die erkannt haben, wie korrupt, wie verdorben, wie morallos dieser Staat dem Souverän gegenüber handelt. Und der Chef der christlichen Partei zeigt es deutlich seit der Wahl. Und noch einmal, die Kirche tut sich gut daran, sich aus der Politik herauszuhalten, sie hat genug eigene Probleme. Und wenn sie schon was sagen will, hat sie Neutralität zu bewahren, denn der AfD Wähler ist weder krank, noch minderbemittelt, noch braucht er Seelsorger. Es handelt sich um Erwachsene, Selbstdenkende Menschen.
Also mich tangiert die Aussage der Kath. Kirche nicht. Bin schon vor Jahrzehnten ausgetreten.
Mit der der Aussage des Bischofs sollte dann aber auch ein Verzicht auf die Kirchensteuer der AFD-Wähler einhergehen.
Der Versuch, nun abtrünnige Katholen einzufangen wird nicht klappen: Die Kirchen haben schon während der C-Jahre ausgegrenzt und sind damit quasi verbrannt.
Bätzing seine Statements haben mit meiner Auffassung von Christentum nichts zu tun. Er sollte sich mal lieber um die Christenverfolgung und notwendige Dinge kümmern.
Es gibt noch vernünftige Menschen in der Kirche. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
Da hat einer was verstanden.
Ein Lichtblick.
Ein guter Mann, scheint mir. Die deutsche katholische Kirche und vor allem ihre Haupt- und Ehrenamtlichen (z. B. ZDK, BdkJ) versuchen ihre abnehmende Bedeutung hierzulande immer stärker mit einer deutlichen Anlehnung ans linke Spektrum zu kompensieren. Für ganz normale Katholiken wie mich ist das mitunter schwer erträglich. Man täusche sich aber nicht: Die viel zahlreicheren Katholiken in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten ticken ganz anders. Und die in Deutschland lebenden kroatischen, polnischen, italienischen … Katholiken schütteln nur die Köpfe über die deutschen Kapriolen (im synodalen Weg bspw.).
Ich halte es nicht für nationales Ressentiment, wenn man nicht jedes Jahr hunderttausende Migranten aus fremden Kulturen aufnehmen will, die überwiegend in den Sozialstaat einwandern.
Mal am Rande…
„Ein Volk ist eine Schicksalsgemeinschaft gleicher Sprache, gleicher Geschichte, gleicher Kultur, gleicher Herkunft und gleicher Abstammung.“
– Johann Gottfried Herder
Ich lebe schon lange wieder so wie damals in der DDR. Gedankenaustausch nur direkt und mit Vertrauten. Die Stasi ist wieder überall.
In der Wirtschaft läufts auch alles so wie früher. Wir können darauf warten, dass die öko-sozialistische Planwirtschaft wieder zusammenbricht. In der Politik machen die Betonköpfe u. Apparatschniks auch was SIE wollen. Der Bürgerwille spielt wie damals unter Honecker heutzutage auch keine Rolle mehr.