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„Digitale Gewalt“

Künast und Haßelmann fordern staatliche Taskforce gegen Desinformation

In einem Gastbeitrag für t-online fordern die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann und die Abgeordnete Renate Künast eine staatliche Taskforce zur Bekämpfung von Desinformation.

Künast und Haßelmann: Die Grünen-Politikerinnen fordern eine staatliche Taskforce zur Bekämpfung von Desinformation

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In einem Gastbeitrag für t-online haben die Grünen-Politikerinnen Britta Haßelmann und Renate Künast weitreichende Maßnahmen zur Bekämpfung von „Desinformation und Manipulation“ gefordert. „Wir erleben eine zunehmende Beeinflussung demokratischer Meinungsbildung durch Hass und gezielte Desinformation“, warnen sie in dem Beitrag. Gleichzeitig nehme die digitale Gewalt zu. Haßelmann und Künast sehen eine „unheilvolle Allianz zwischen Rechtsextremisten, Populisten und autoritären Regimen“ am Werk, die gezielt versuchen würden, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Der Kreml habe als „Vehikel für die Destabilisierung Deutschlands die AfD auserkoren.“

Als Beleg führen die Politikerinnen unter anderem die „Doppelgänger-Kampagne“ an, bei der über gefälschte Webseiten deutscher Nachrichtenmedien Falschinformationen verbreitet wurden. Auch auf den Einfluss des Kremls wird verwiesen: „Putin betreibt längst einen hybriden Krieg um Meinungen und Wahrheiten, der auf den Kern unserer Demokratien abzielt.“

Sie sehen eine direkte Verbindung zwischen Online-Aktivitäten und realen Gewalttaten: „Aus Worten in Kommentarspalten werden reale Taten.“ Sie warnen: „Die Folgen von Desinformations- und Mobilisierungskampagnen zeigen sich nicht mehr nur im Netz, sondern es kommt mittlerweile auch zu schweren Terrorakten, Sabotage- und Gewalttaten.“

Als Lösung pochen die Grünen-Politikerinnen auf eine staatliche Taskforce zur Kontrolle des öffentlichen Diskurses: „Wir fordern deshalb, dass die Bundesregierung und der Bundeskanzler die Abwehr von Desinformation und Manipulation endlich höher priorisiert. Eine ressortübergreifende Strategie gegen den Angriff auf demokratische Institutionen und Prozesse ist überfällig.“

Es brauche „zum Schutz der Demokratie“ eine Taskforce, „in der alle Maßnahmen gebündelt werden“, heißt es in dem Beitrag. Diese Taskforce soll offenbar weitreichende Befugnisse erhalten, um gegen vermeintliche Desinformation vorzugehen. Haßelmann und Künast plädieren für ein „ganzes Maßnahmenbündel“, das unter anderem eine „effektive Plattformregulierung“, die „Stärkung unabhängiger Aufsichtsstrukturen samt echter Sanktionsmöglichkeiten“ und „verbesserte Rechtsdurchsetzung“ umfassen soll.

Zudem ist von „Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit“ und „mehr Medienkompetenzvermittlung“ die Rede. Sie fordern: „Die Nachrichtendienste warnen immer wieder vor staatlicher Desinformation, und so ist es folgerichtig, die Spionageabwehr in diesem Zusammenhang neu aufzustellen.“

Als weiteren „Baustein“ ihrer Strategie sehen die Grünen-Politikerinnen ein „Gesetz gegen digitale Gewalt“, das „nun endlich vom Justizministerium kommen muss“. Damit sollen die „rechtlichen Instrumente“ geschärft, darunter „richterliche Accountsperren“ ermöglicht werden. Als Vorbild soll offenbar das EU-Zensurgesetz „Digital Services Act“ gelten, das Haßelmann und Künast loben.

Die Politikerinnen schließen mit einem dramatischen Appell: „Wir müssen jetzt die richtigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Demokratie und unsere Freiheit zu schützen. Unser Sicherheitsapparat muss an die neuen Entwicklungen angepasst werden, Demokratieprojekte müssen gefördert und es muss dringend in den Ländern in Bildung investiert werden, damit uns junge Menschen nicht in Hass abgleiten.“

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