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Ruth Brand

Kommunen widersprechen Bundeswahlleiterin: Schnelle Neuwahl möglich

Bundeswahlleiterin Ruth Brand hatte in einem Brief vor raschen Neuwahlen geplant. Aus Papiermangel sei diese womöglich nicht durchzuführen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund widerspricht jedoch dieser Darstellung und betont, dass die Kommunen in der Lage seien die Wahl durchzuführen.

Bundeswahlleiterin Brand warnt vor schnellen Neuwahlen

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Die erste Ampelkoalition auf Bundesebene in Deutschland ist zerbrochen. Bundeskanzler Olaf Scholz führt nun eine Minderheitsregierung aus SPD und Grünen an. Neuwahlen sind jedoch nur eine Frage der Zeit. Die Bundeswahlleiterin Ruth Brand warnte jedoch nun in einem Brief vor zu schnellen Neuwahlen. Es sei „eine große Herausforderung in der heutigen Zeit, wirklich das Papier zu beschaffen und die Druckaufträge durchzuführen“. Die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl könnte bei einer kurzfristigen Ansetzung „nicht hinreichend gewährleistet“ sein, so Brand.

Die Kommunen widersprechen jedoch dieser Darstellung der Bundeswahlleiterin. Die Wahlleiter von Bund und Kommunen planen, sich am Montag für die Vorbereitung der Wahl zu treffen. Hier drängen die Kommunen auf schnelle Beschlussfassungen. „Die Vorbereitung wird deutlich einfacher, je früher der mögliche Wahltermin bekannt ist“, so der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) in einer Stellungnahme, die dem RND vorliegt. „Natürlich würden die Weihnachtszeit und die Feiertage nochmals eine zusätzliche Herausforderung bedeuten“, so der DStGB.

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Einer schnellen Neuwahl des Bundestages stehe das jedoch nicht im Weg. „Dennoch werden die Städte und Gemeinden in jedem Fall in der Lage sein, innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Fristen eine ordnungsgemäße Bundestagswahl umzusetzen“, erklärt der DStGB. Im Rahmen der Vorbereitungen müsse man Wahllokale und Briefwahllokale suchen.

Zudem müsse man neue Wahlhelfer rekrutieren. Vor allem aber „der Versand der Briefwahlunterlagen und Wahlbenachrichtigungen muss mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf vor dem Wahltermin erfolgen“, hieß es weiter in der Erklärung. „Hier sind die Kommunen auf die Aufstellung der Kandidatinnen und Kandidaten durch die Parteien und die Einreichung der Wahlvorschläge angewiesen.“

Nach Vorstellungen des Noch-Bundeskanzlers soll die Neuwahl erst im März des kommenden Jahres stattfinden. Offenbar planen SPD und Grüne, vor den Wahlen noch einige populäre Maßnahmen zu verabschieden. Außerdem will man die kommende Bundestagswahl offenkundig hinter die Bürgerschaftswahl in Hamburg legen. Sowohl die SPD als auch die Grünen können hier mit guten Ergebnissen rechnen. Oppositionsführer Friedrich Merz sowie alle anderen Oppositionsparteien drängen jedoch auf das zügige Stellen der Vertrauensfrage und in der Folge auf rasche Neuwahlen.

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