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hart aber fair

Klamroth behauptet, man habe auf Corona-Maßnahmen „ziemlich kritisch draufgeguckt“

Bei hart aber fair ging es am Montagabend um das Thema Corona-Aufarbeitung – doch daran war kaum einer der Gäste ernsthaft interessiert. Man schien sich in Bezug auf die Maßnahmen einig: „Wir haben ziemlich kritisch draufgeguckt”.

Lauterbach sagte, politischer Druck sei zum Wohl der Ungeimpften geschehen.

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Am Montagabend ging es bei hart aber fair um das Thema Corona-Aufarbeitung – doch daran waren wenige der Gäste, darunter Karl Lauterbach, Eckart von Hirschhausen und Alena Buyx, wirklich interessiert. Buyx spricht gleich zu Beginn der Sendung davon, dass es nur eine „gewisse Aufarbeitung” der Pandemie geben sollte. Ihr mache mehr Sorgen, dass „die Wunde gesellschaftlich noch offen” sei und dass man mehr darauf schauen sollte, „was man Positives gewinnen kann aus dieser fürchterlichen Zeit”.

Der Jurist und SZ-Kolumnist Heribert Prantl war einer der wenigen, der widersprach. Er sagte, dass man in der Corona-Zeit den Entscheidungen der Politik hätte applaudieren sollen. Es gehe um die „Nachwirkungen eines inquisitorischen Klimas”. Als Prantl darauf verweist, dass in die Grundrechte während des Bestehens der Bundesrepublik „nie so massiv eingegriffen worden ist, wie in den drei Jahren Corona”, unterbricht Klamroth ihn.

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Der Moderator geht dann einige Schritte fort zum anderen Tisch, an dem Lauterbach sitzt, und sagt: „Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass Sie oder ich oder unsere Kollegen der Politik applaudiert hätten während der Zeit. Ich hatte das Gefühl, wir haben ziemlich kritisch draufgeguckt”.

Es ist dieses tatsächliche und symbolische Weglaufen vor jeglicher kritischer Anmerkung, das die gesamte Sendung kennzeichnet. Das sagt Klamroth selbst: „Ich habe in der Vorbereitung auf die Sendung gemerkt: Vieles, was die Corona-Zeit ausgemacht hat, hatte ich schon wieder vergessen, vielleicht auch ein bisschen verdrängt, ehrlicherweise. Vielleicht geht es vielen von Ihnen, die jetzt zuschauen, genauso.“ 

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Der Gesundheitsminister Lauterbach wiederholt derweil immerzu, dass die meisten Maßnahmen richtig waren und es ohne diese viel mehr Tote und Long-Covid-Patienten gegeben hätte. Angesprochen auf den politischen Druck, der auf Ungeimpfte ausgeübt worden sei, und mit einem Videoausschnitt einer seiner Reden konfrontiert, sagte Lauterbach, dass er „diesen Ton nicht optimal finde”, „nicht richtig”. 

In dem Videoeinspieler war auch Jens Spahns Zitat von einer „Pandemie der Ungeimpften” und Frank Montgomerys Äußerung über eine „Tyrannei der Ungeimpften” zu hören. In Bundestagsdebatten gehe es „hitzig” zu, so Lauterbach zu seiner Rechtfertigung. Er wiederholte, dass zu jener Zeit mehr Ungeimpfte schwer erkrankt seien als Geimpfte. „Wenn wir so etwas gesagt haben, dann haben wir es auch gesagt, um die Ungeimpften vor ihrem eigenen Unheil zu schützen. Also es ist immer mitgelaufen, dass wir auch helfen wollten. Und das ist auch Aufgabe der Politik.”

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