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Keine Optionen gegen Scholz: AfD schließt Misstrauensvotum mit Merz aus

Misstrauensvotum gegen Scholz - auch mit der AfD? Die rechte Partei erteilt solchen Ideen gegenüber Apollo News eine Absage, auch die Union will das nicht.

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Seit dem Kollaps der Ampel-Koalition hängt das politische Berlin in der Schwebe – Bundeskanzler Scholz hat keine Mehrheit und keine Machtperspektive, weigert sich aber, die Vertrauensfrage schnell zu stellen. Als Möglichkeit aus dem Dilemma, und um Neuwahlen zu erzwingen, wird auch ein konstruktives Misstrauensvotum als Option diskutiert – eine Absetzung des Bundeskanzlers bei Bestimmung eines neuen Amtsinhabers, der dann den formalen Akt der Bundestagsauflösung mit anschließenden Neuwahlen umsetzen lässt. Dazu bräuchte die Union aber die Stimmen aller Oppositionsparteien – dazu gehören neben der FDP auch Linke, BSW und vor allem die AfD.

Letztere ist aber nicht bereit, ein Misstrauensvotum der Union mitzutragen. Ein Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag erklärte auf Anfrage von Apollo News: „Ein konstruktives Misstrauensvotum lehnen wir als nicht zielführend ab.“ Die AfD-Fraktion fordere Bundeskanzler Scholz auf, „unverzüglich die Vertrauensfrage zu stellen, um zeitnah den Weg für Neuwahlen freizumachen.“

Auch die CDU hatte mit Nachdruck deutlich gemacht, diesen Weg nicht gemeinsam mit der AfD gehen zu wollen. Aus Angst vor den Stimmen der AfD schließe man diesen Weg gleich ganz aus, erklärte Unionsfraktionschef Merz bei Maybritt Illner kurz nach dem Ampel-Aus. „Ich weiß das nicht, dass die AfD mich wählen würde“, sagte Merz, aber „wenn sie es täte, würde ich es nicht annehmen. Nein, das kommt nicht infrage.“ Damit scheint der Weg, Scholz gegen seinen Willen zu einem Rücktritt zu zwingen, vorerst nicht gangbar und von beiden Seiten aus zugemauert. Die Minderheitsregierung ist so zwar weiterhin eine „lahme Ente“, aber auch nicht in ihrem Fortbestand gefährdet.

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