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Israel und Ukraine: Die AfD muss ihren außenpolitischen Irrweg beenden

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Kraft kritisiert in einem Gastbeitrag den „Irrweg“ seiner Partei in den großen außenpolitischen Fragen der Gegenwart - von Israel bis zur Ukraine, von Russland bis zum Iran. Eine Partei, die ihren Patriotismus betont, dürfe gegenüber den Feinden der westlichen Gesellschaft nicht länger zaudern.

Dr. Rainer Kraft

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„Mit Terroristen verhandelt man nicht. Terroristen bekämpft man – mit allen Mitteln, meine Damen und Herren. Bereits damals haben deutsche Linksextremisten und palästinensische Terroristen bestens harmoniert. Ihr gemeinsamer Feind war und ist das westliche System.“ 

Diese Worte wählte der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland am 6. Juni 2025 im Bundestag – und traf den Nagel damit auf den Kopf.  Zwei Wochen später haben die AfD-Bundessprecher dann eine Stellungnahme zu den israelischen Luftschlägen auf das iranische Atomprogramm abgegeben, deren Duktus eher zu Baerbock, Steinmeier oder Stegner passt. Mit Aufrufen zur „Mäßigung der Kriegsparteien“ und „Sorgen“ über eine „weitere Eskalation des Nahost-Konflikts“ lieferten sie ein Statement, das sich in die bekannten leeren Phrasen und die Sonntagsredenpolitik der Bundesrepublik einreihen lässt. 

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Die AfD wurde dabei einst gegründet, um genau diese Lebenslügen zu beenden. Trotz aller Erfolge – die Rückbesinnung auf diese Wurzeln ist dringend notwendig. Diese aktuelle politische Entwicklung meiner Partei, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begann, halte ich für einen politischen Irrweg, der weder durch das Parteiprogramm noch durch die Mitgliedermeinung gedeckt ist.  

Die IAEA-Dokumente zeigen zahlreiche Verstöße Irans gegen den Atomwaffensperrvertrag seit über 20 Jahren: Geheime Anlagen, verweigerter Zugang, Implosionstests und Urananreicherung auf 60 Prozent ohne zivilen Nutzen. Daraus folgt: Der Iran strebt die Atombombe an – im Einklang mit seiner Staatsdoktrin, Israel und den Westen zu vernichten. Israel fühlt sich zu Recht akut bedroht. Angesichts iranischer Angriffe über Stellvertreter wie Hisbollah, Hamas und Huthis, den siebten Oktober 2023, sowie direkter Raketenangriffe im April und Oktober 2024 ist die Vorstellung eines unprovozierten israelischen Angriffs realitätsfern. 

Natürlich steht für die AfD Deutschland an erster Stelle. Dennoch verlangt eine interessengeleitete Außenpolitik die Bekämpfung der Feinde unserer Zivilisation. Alexander Gauland hat sie zielsicher benannt, der politische Islam und die Linksextremen in Europa. Die Klammer zwischen beidem ist die postkoloniale Bewegung, die sich finanziert von fremden Staaten aus den Universitäten des Westens in unsere Gesellschaft frisst.

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Bereits in den 60er Jahren waren die späteren RAF-Mörder begeisterte Propagandisten der islamischen Terroristen in Samaria, Judäa und auch in Persien. Die Alternative für Deutschland wäre hier das eigentliche Gegengift – und müsste genau so auftreten. Parteien, die gegenüber der Allianz aus Islamismus und dem Kommunismus nur Zaudern und Relativierung kennen, gibt es bereits genug. 

Völkerrechtsdebatten gehören im Angesicht dieser Feinde der Vergangenheit an. Wenn die zivilisierten Länder die Welt nicht ordnen, tun es die anderen nach ihren steinzeitlichen und totalitären Vorstellungen – und nicht zuletzt, um das für Deutschland zu verhindern, wurde die AfD gegründet.  Der Iran wird von einer wahnhaften Endzeitsekte fundamentalistischer Hassprediger regiert, und ihre engsten Verbündeten im Westen sind Klima- und Linksextremisten. Mäßigung bei der Bekämpfung dieser Strukturen ist hier nicht angebracht. Ob es uns gefällt oder nicht, unsere Zivilisation ist im Krieg.

Die neo-sowjetische Gewaltpolitik Putins will westliche Gesellschaften brechen

Die Frontlinie des zivilisatorischen Kampfes verläuft auch durch unsere Gesellschaft und wir müssen schleunigst wehrhaft werden. Egal ob gegen die Weltuntergangspropheten der Ökoradikalen, den radikalen Islam, die Vertreter des linksradikalen Postkolonialismus in unseren Ministerien – oder eben einem aggressiven russischen Versuch, immer mehr Völker zu unterwerfen. 

Die AfD darf nie dem Ungeist der anderen Parteien erliegen und sich in den immer gleichen Plattitüden und Worthülsen ergehen. Seit 2014 erlebt Europa und auch Deutschland die neo-sowjetische Gewaltpolitik Putins. Seit spätestens 2022 wird auch Deutschlands Energieversorgung und Infrastruktur von Russland gezielt attackiert. Möglich gemacht hat das zum Großteil die kraftlose Außen-, Energie- und Verteidigungspolitik von Union und SPD. Dieser Diplomatie der Unterwerfung und Korruption muss die AfD sich unter allen Umständen fernhalten, schließlich ist die Bilanz der deutschen Außenpolitik seit Joschka Fischer ein Debakel. 

An einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Krieges, die diesen Namen verdient hätte, ist Russland nicht interessiert. Das zeigt auch das absolute Desinteresse Moskaus an den Friedensinitiativen der USA. Eine Partei, die das Patriotische zu ihrem Markenkern gemacht hat, darf sich keine Naivität im Stile der linken Friedensbewegung leisten, wenn es um klare Bedrohungen des eigenen Landes geht.

Das Regime Putins baut auf die Schwäche der westlichen Gesellschaften, um sie zu brechen. Es lässt Europa etwa über Weißrussland mit illegalen Migranten fluten, um Konflikte anzuheizen und den europäischen Ländern zu schaden. Es ist kein Verbündeter derer, die ein Europa der Vaterländer erhalten wollen. Ausgerechnet die AfD erweckt mit Äußerungen vieler Vertreter oft genug den fatalen Eindruck, dieser Schwäche das Wort zu reden. 

Es mag der Tag kommen, und auch ich arbeite darauf hin, dass ein Politiker der AfD in das Kanzleramt einzieht. Das Ziel ist ein Europa aus freien und souveränen Vaterländern und eine eurozentrische Außenpolitik. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man mit dem Amt nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten übernimmt. In einem globalen Kampf der Kulturen zur Mäßigung und zur Deeskalation aufzurufen, ist der erste Schritt, ihn zu verlieren. Einen Kampf, den man nicht annimmt, verliert man. Und mit Terroristen verhandelt man nicht. 

Dr. Rainer Kraft ist promovierter Chemiker und seit 2017 Bundestagsabgeordneter der AfD. Apollo News veröffentlicht diesen Artikel als Debattenbeitrag. Wir bemühen uns um einen kritischen, distanzierten, fairen und wirklich journalistischen Umgang mit der AfD – nach den gleichen Standards, die auch für alle anderen Parteien gelten.

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217 Kommentare

  • Israel ist der Vorposten von Freiheit und Demokratie im Nahen Osten, umgeben von Diktaturen, bedroht von allen Seiten.
    Israel muss stets unsere volle Unterstützung genießen!

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  • Schön, dass es solche Stimmen in der AfD gibt. Noch schöner, dass sie hörbar werden! Danke, Rainer Kraft!

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  • Das ist das Vernünftigste, was seit langer Zeit zu lesen. Möge der Beitrag von Herrn Dr. Kraft seinen Weg in die Öffentlichkeit finden. Danke Apollo News.

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  • Guter Beitrag, es wird Zeit daß die AFD als zweitgrößte Partei, Regierungsaufgaben wahrnimmt und mit ihren bestens ausgebildeten Mitgliedern Deutschland wieder nach vorne bringt.

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  • Eine gute und richtige Positionierung.

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  • „… das sich in die bekannten leeren Phrasen und die Sonntagsredenpolitik der Bundesrepublik einreihen lässt.“

    Genau das war auch mein Gedanke bei der unerträglichen Baerbock-Rhetorik der AfD Spitze. Gut, dass das offenbar nicht nur mir sauer aufstößt!

  • Völlige Zustimmung von meiner Seite.

  • Alle Entscheidungen und Positionierungen sollten ausnahmslos zum Wohle des deutschen Volkes getroffen werden.

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  • Da bin ich nicht ganz seiner Meinung, aber das ist vollkommen ok.
    Ein Kommentator meinte, hoffentlich lesen das die Putin-Versteher. Selbstverständlich bin ich für Frieden, das macht einen aber nicht zum Putin-Versteher. Um einen Konflikt zu lösen, muss man hinterfragen, nur dann kann man eine Lösung finden. Viele vergessen die jahrzehnte lange Vorgeschichte und ignorieren vollkommen die unsägliche Rolle des Westens vor dem 24.02.22 und auch noch einen Monat danach, als die Verhandlungen in der Türkei torpediert wurden.
    „Audiatur et altera pars“ – „man möge auch die andere Seite hören“, wird – nicht nur hier – oft völlig ignoriert und das ist ein großes Problem.

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  • Kraft ist der Geisterfahrer in seiner Partei, nicht die anderen. Eine AfD auf Kriegskurs, wird schnell auf unter 10% schrumpfen, Endziel Splitterpartei. Eine CDU 2.0 braucht niemand.

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  • Das nächste U-Boot taucht auf und schadet der AFD.

    Debatten und Richtungsstreits sollten intern geführt werden.

    Und ja. Es gibt in der Partei zwischen Ost und West unterschiedliche Meinungen. Schlimm?

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  • Klare Worte.
    Danke, Herr Kraft.
    Diese Meinung muss sich durchsetzen,
    sonst ist das „A“ stark anzuzweifeln.

  • „Völkerrecht“, „Deeskalation“ … auf einmal werden bei der AfD dieselben leeren Worthülsen abgesondert wie im Mainstream. Ganz neu dabei: „Wir müssen unsere Konflikte intern austragen.“

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  • V-Mann? 😅

    0
  • Die neo-sowjetische Gewaltpolitik Putins will westliche Gesellschaften brechen

    Ist Dr. Rainer Kraft Karl Sand 👧👀😂

  • Mit dieser Ansicht ist der Mann in der AfD aber falsch. Die Alternative ist in meinen Augen eher eine libertäre Partei, heißt folglich, man macht anderen Ländern keine Vorschriften, wie der Westen das aus welcher Arroganz heraus auch immer, seit Jahrzehnten tut. Vielleicht sollte man sich eher die Frage stellen, warum der Nahe Osten den Westen so hasst?! Liegt es vielleicht genau an dieser ewigen Bevormundung?! Im Zweifel ist Verteidigungsfähigkeit ausreichend.

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  • Putin hat Deutschland vor ungesteuerter Zuwanderung gewarnt….wieder und wieder.

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  • Kluger Mann, der Herr Kraft, kluge Frau, Beatrice von Storch,

    die beiden klar und deutlich an der Israelischen Selbstverteidigungs Doktrin stehen – gegen den schwarzrotgrünen Haupt-Strom in Medien und Politik.

  • Ich sage Nein zum Einheitsparteidenken. Man kann nicht alle Oppositionellen Deutschlands hinter einer Einheitsmeinung versammeln. Es wäre strategisch klüger, sich in Form mehrerer Oppositionsparteien aufzustellen.

  • Als ehemaliger Zeitsoldat mit Auslandseinsatz stimme ich Herrn Kraft vollkommen zu.

    Die Anbiederung an die Achse: Russland, Iran, China, Nordkorea ist mir zuwider und widerspricht meinem freiheitlichen Denken. Wenn ich als ehemaliger Soldat von der AfD als Nato-U-Boot bezeichnet werde und die ein Problem mit „dem Westen“ haben, dann brauchen die auch meine Stimme nicht mehr.

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  • „Völkerrechtsdebatten gehören im Angesicht dieser Feinde der Vergangenheit an.“

    Eben. Und dass gilt nicht nur betreffend den Iran.
    Sehr guter Kommentar.
    Ich, ja, Wähler der einzigen Oppositionspartei, hatte ein zunehmend ungutes Gefühl bei der Taktiererei der letzten Wochen, inklusive der von mir so geschätzten Frau Weidel.

    https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/politik-und-zeitgeschehen/kontrafunk-aktuell/kontrafunk-aktuell-vom-24-juni-2025
    Tobias Gall: Über politische Naivität im Umgang mit dem Iran.

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  • Jeder vernünftige Mensch verabscheut kriegerische Handlungen.Aber man kann sich nur positionieren wenn man die Grundlagen bedenkt : Wollen wir , dass totalitäre Politik wie sie von Putin und den Mullahs ausgeübt wird , zum Vorbild des Handelns wird ?
    Oder anders ausgedrückt: Wollen wir eine Regierung wie die von Putin oder Chamenei ? Damit sollte doch jedem klar sein , wer Feind ist .

  • Du liebes bisschen! Was soll denn mit Gemeinplätzen wie „unsere Zivilisation“ und „die westliche Gesellschaft“ gemeint sein? Redet er da von der ehemaligen Wertegemeinschaft, an die Vance und Rubio erinnert haben, oder redet er von der heute real existierenden Bundesrepublik?

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  • Derartige U-Boote könnten die AfD tatsächlich irgendwann wieder unter die 5% Prozent drücken.

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