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DIHK

Industrie: Jedes zweite Großunternehmen erwägt Abwanderung aus Deutschland

Mehr als jedes zweite große Industrieunternehmen erwägt die Abwanderung aus Deutschland. Das ergibt eine Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Grund sind vor allem die hohen Energiepreise und die unsichere Stromversorgung.

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Die Zahl der Industriebetriebe, die Produktionseinschränkungen oder gar eine Abwanderung ins Ausland erwägen, steigt kontinuierlich. Das zeigt eine gestern veröffentlichte Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die dafür rund 3.300 Unternehmen aus der Breite der deutschen Wirtschaft befragte. Grund dafür ist vor allem die Energiepolitik

Demnach ist mehr als jeder zweite große Industriebetrieb am Abwägen, ob der Standort Deutschland sich noch lohnt: 51 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern überlegen, ins Ausland abzuwandern. Insgesamt betrifft dieser Trend fast ein Fünftel aller Unternehmen im Land. 2022 waren es noch 37 beziehungsweise elf Prozent, die eine solche Abwanderung in Erwägung zogen.

„Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Energiepolitik ist stark beschädigt“, fasst der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Ergebnisse zusammen. „Der Politik ist es bisher nicht gelungen, den Unternehmen eine Perspektive für eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen.“  

Hohe Strompreise „akute Gefahr“

Überdurchschnittlich stark ist die Tendenz zur Abwanderung bei Industriebetrieben mit hohen Stromkosten: 45 Prozent von ihnen erwägen diesen Schritt. „Hohe Preise und fehlende Planbarkeit der Energieversorgung sind für die Unternehmen am Standort Deutschland mehr denn je ein Produktions- und Investitionshemmnis“, schreibt die DIHK. Zuletzt forderten laut einer DIHK-Erhebung 83 Prozent der Industrie-Unternehmen niedrigere Strompreise.

Insgesamt sehen zwei Drittel der Industriebetriebe ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Die hohen Energiepreise behindern Investitionen der Unternehmen und damit deren Innovationsfähigkeit. So geben mehr als ein Drittel der Industriebetriebe an, wegen der hohen Energiepreise aktuell weniger in betriebliche Kernprozesse investieren zu können, während ein Fünftel der befragten Unternehmen an Forschung und Innovation sparen muss.

„Neben der geplanten Produktionsverlagerung besteht hier eine weitere akute Gefahr für den Industriestandort Deutschland“, warnt DIHK-Geschäftsführer Dercks. „Wenn die Unternehmen selbst nicht mehr in ihre Kernprozesse investieren, kommt das einem Rückbau auf Raten gleich.“

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