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Autobiografie

In neuem Buch beklagt sich Merkel über Trump, wünschte sich Clinton und Harris

In wenigen Tagen veröffentlicht Angela Merkel ihre Autobiographie mit dem Titel „Freiheit“. In ersten Auszügen ist zu lesen, dass sie sich über angebliche Schwierigkeiten als Frau in der Politik Fuß zu fassen, beklagt. Außerdem hätte Trump unseriöse Bemerkungen über ihre Politik gemacht.

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Am 26. November veröffentlicht Altkanzlerin Angela Merkel ihre Autobiografie mit dem Titel „Freiheit“. In der Zeit können nun erstmals Auszüge ihres Buches gelesen werden. Der Artikel in der Zeit beginnt mit einem Auszug, in dem Merkel ihre Kindheit und ihr Aufwachsen in der DDR beschreibt. In dem autoritären System hätte ihre Familie ihr viele „Schutzräume“ ermöglicht. Ihr Dasein in der DDR hätte dennoch „einem ständigen Leben auf der Kante“ geglichen. „Begann ein Tag auch noch so unbekümmert, konnte sich alles durch das Übertreten politischer Begrenzungen in Sekundenschnelle verändern und die Existenz gefährden.“

Auffällig jedoch ist, dass Merkel, deren Vater 1954 von Hamburg in die DDR übersiedelte, kaum persönliche Erlebnisse beschreibt, in denen sie mit dem Staat in Konflikt gekommen wäre. Nur in einem Fall beschreibt sie, dass sie aus einer Pflichtvorlesung über den Marxismus-Leninismus herausgeflogen wäre. Sie hätte während der Vorlesung Physik-Aufgaben gelöst. Der Professor hätte sie aufgrund dieses unaufmerksamen Verhaltens schließlich des Hörsaals verwiesen.

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Zudem beklagt sich Merkel darüber, dass es als Frau sehr schwer gewesen sei, in der westdeutschen Politik Fuß zu fassen. 2005 hätte es „bis tief in die Reihen der Frauen hinein“ Zweifel daran gegeben, ob die Zeit für eine Bundeskanzlerin reif sei. „Frau zu sein, das spürte ich, war definitiv kein Vorteil“, so Merkel. Auch führt Merkel kurz zu der legendären Elefantenrunde nach der Bundestagswahl 2005 aus, in der Gerhard Schröder trotz Wahlniederlage seinen Anspruch auf die Kanzlerschaft vehement verteidigte. „Ich bezweifelte sehr, ob Gerhard Schröder einem Mann gegenüber genauso aufgetreten wäre“, so die Altkanzlerin in ihrem Buch.

Ein weiterer Beitrag ist dem Aufeinandertreffen von Merkel und dem neugewählten US-Präsidenten Donald Trump gewidmet. Den Wahlkampf zwischen ihm und Hillary Clinton habe sie aufmerksam verfolgt. Ich „hätte mich über ihren Sieg gefreut“, schreibt Merkel. Doch: „Es kam anders“. Mit Trump hätten nationalistische Töne im Westen wieder Einzug gehalten. Trump habe „Deutschland und mich persönlich im Wahlkampf immer wieder kritisiert“, meint Merkel. Trump behauptete, „dass ich Deutschland durch die Aufnahme der vielen Flüchtlinge im Jahr 2015 und 2016 ruiniert hätte“. Vor allem diese Bemerkung sei fehl am Platz gewesen, suggeriert Merkel.

„Nach dem Motto ´Viel Feind, viel Ehr´ hätte ich mit meiner Rolle zufrieden sein können“, so die Ex-Kanzlerin. Galgenhumor hätte an dieser Stelle jedoch nicht weitergeholfen. In den Vier-Augen-Gesprächen mit Trump hätte sie mit Sachlichkeit überzeugt, während Trump lediglich auf einer emotionalen Ebene debattiert hätte. „Ich entkräftete die Vorwürfe durch die Wiedergabe von Zahlen und Fakten“, so Merkel. Hart habe sie vor allem getroffen, dass Trump in den Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel nicht mitziehen wollte. Die Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens sei „ein Schlag ins Kontor“ gewesen.

Zudem formulierte Merkel noch ihre Hoffnungen für die diesjährige Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten. „Zu dem Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, ist der Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahl im November 2024 noch offen“, so Merkel. Weiter schreibt sie: „Ich wünsche mir von Herzen, dass sich Kamala Harris, die ich während meines letzten Besuchs als Bundeskanzlerin in Washington im Juli 2021 bei einem gemeinsamen Frühstück kennenlernte, bei der Präsidentschaftswahl gegen ihren Mitbewerber durchsetzt und zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wird“. Dieser Wunsch ist jedoch nicht in Erfüllung gegangen.

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