Katherina Reiche
„Keine günstige Stromversorgung“: Im Nebensatz erklärt die Ministerin die Energiewende für gescheitert
Wirtschaftsministerin Reiche gilt eigentlich als Befürworterin der Energiewende – doch jetzt erklärt sie die Idee im Kern für gescheitert. Gleichzeitig geht sie auf Distanz zu Habeck – und bekommt deshalb Ärger mit der SPD.

Bei der Amtsübergabe im Wirtschaftsministerium fand Katherina Reiche viele warme Worte für ihren Amtsvorgänger Robert Habeck: Er habe als Wirtschaftsminister in der Energiekrise 2022 „fast Übermenschliches geleistet“, lobte Reiche den Grünen-Politiker und zollte ihm „höchsten Respekt“. Jetzt jedoch hört man kritischere Töne von der neuen Ministerin für Wirtschaft und Energie.
Bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrats am Montag machte Reiche Habeck für die Rezession in Deutschland mitverantwortlich: Die deutsche Wirtschaft sei längst nicht nur „Opfer von äußeren Umständen“, erklärte sie. Sie wolle jetzt wieder „pragmatische Wirtschaftspolitik“ machen, so Reiche weiter.
Die Politikerin, die eigentlich als Befürworterin der Energiewende gilt, findet auch dafür kritische Worte. Klimaschutz sei in den letzten Jahren vielleicht überbetont worden, formulierte Reiche noch vorsichtig. Es brauche jetzt eine „Neuausrichtung der Energiewende“. Denn „wir müssen anerkennen, dass der Strom allein aus erneuerbaren Quellen keine günstige Stromversorgung, schon gar nicht für energieintensive Unternehmen, erreicht“, so die Wirtschaftsministerin. Damit räumte Reiche im Kern das Scheitern der bisherigen Energiepolitik ein, die in der Vergangenheit auch von der Union betrieben wurde.
Reiche will jetzt wieder verstärkt auf Gaskraft setzen – und geht damit auf Konfrontation mit der SPD. Schon am Freitag hatte die Wirtschafts- und Energieministerin erklärt, „ganz schnell“ in das Verfahren zur Genehmigung und zum Bau neuer Gaskraftwerke einzusteigen. „Mindestens 20 Gigawatt“ an Leistung sollen gebaut werden. Das wäre mehr als im Koalitionsvertrag vereinbart; dort sind „bis zu 20 Gigawatt“ vorgesehen. Das Ministerium schwächt die Ansage der Ministerin auf Anfrage von table.media wieder ab: „Wir werden 20 Gigawatt ausschreiben, wie es im Koalitionsvertrag steht.“
Werbung
Doch auch das gefällt der SPD nicht. Dort meint man, die Formulierung „bis zu“ lege klar dar, eben nicht Kraftwerke mit insgesamt 20 Gigawatt Leistung zu bauen. „Die Formulierung ‚bis zu‘ unter den Teppich zu kehren, wäre ein Bruch des Koalitionsvertrags“, warnt SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer gegenüber table.media. Man habe sich bewusst auf die Formulierung geeinigt, weil es auch andere Möglichkeiten gebe, Versorgungssicherheit zu gewährleisten – wie das konkret ginge, führte Scheer laut dem Bericht nicht aus.
bekommt deshalb Ärger mit der SPD? Gescheiterte Politik verschlüsselt zu benennen, gibt Ärger mit SPD. Und diese Koalition will vier Jahre durchhalten?
Wir haben Kohle, wir haben Gas. Aus ideologischen Gründen will man weder das eine noch das andere. Unsere eigenen Energieträger sollen unbedingt im Boden bleiben, dafür karrt man beides aus anderen Ländern um den halben Globus.
Klingt komisch, ist aber so. Eine Folge sinnbefreiter Politik.
Frau Reiche, woher holen Sie das Gas und vor allen Dingen zu welchem Preis?
Wenn die Speicherkapazität im November jetzt auf 80% gesenkt wurde, reicht das in einem kalten Winter nicht einmal mehr zum heizen. Das ist einfach zu dünn, was sie hier vorstellt und fordert. Wir brauchen ein Energiekonzept was langfristig tragbar, eine gesicherte Grundlast erbringt und bezahlbar ist.
Nach 2027 will die EU, wenn ich richtig informiert bin, gänzlich auf russisches Gas verzichten (auch auf das über Umwege eingekaufte). Die USA wollen ihre Frackinggas-Förderung zurückfahren. Gas wird daher, so die Ankündigung, in 2 Jahren unbezahlbar für Gasheizungsbesitzer werden.
Nun kommt Frau Reiche und will Gaskraftwerke einsetzen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
Dann sollen sie doch die Koalition scheitern lassen.
Besser früher als später.
Im Übrigen scheint Frau Ministerin etwas vom Fach zu verstehen.
Warum sie allerdings einem in allen Belangen Unfähigen bescheinigte, fast Übermenschliches geleistet zu haben, bleibt mir ein Rätsel.
Klar, Gaskraftwerke, wenn man doch kein russisches Gas will und die USA die Gasproduktion zurück fährt und obendrein Gas spätestens ab 2027 mit hohen CO2-Steuern belegt ist. Es werden auch inzwischen ganze Gasnetze stillgelegt. Aber die Kraftwerke sollen mit Gas betrieben werden.
Selbst das effizienteste und sauberste Kohlekraftwerk Moorburg wurde schon mal vorsorglich gesprengt. Ach ja, auf dem Gelände stand vorher was? Ein Gaskraftwerk. Jetzt will man dort Produktionsanlagen für „grünen Wasserstoff“ hinbauen, wo jetzt schon klar ist, dass die Wasserstoffwirtschaft ein Hirngespinst ist. Aber nun brauchen wir Gaskraftwerke.
AKWs reaktivieren? Bloß nicht, die politische Ideologie spricht dagegen, sei sie noch so Widersinnig.
Alleine dieses Beispiel zeigt wie Plan- und Ziellos die Energiepolitik geworden ist. Energiepolitik braucht langfristige Planungen und nicht mal so, mal so Entscheidungen.
Der sogenannte “grüne Wasserstoff” ist zu teuer, zu unrentabel und mit zu vielen Unsicherheiten belastet.
Nun stampft der norwegische staatliche Energiekonzern Statkraft die Entwicklung neuer Projekte in mehreren europäischen Ländern – darunter auch in Deutschland – ein.
https://report24.news/unrentabel-statkraft-stampft-wasserstoffprojekte-in-europa-ein/
– Die nächste Illusion geht baden –
„grüner Wasserstoff“ wird zu Grabe getragen!
Fazit: Politisches Wunschdenken trifft physikalische Realität, und verliert.
https://report24.news/schluss-mit-der-illusion-edf-bericht-entlarvt-risiken-von-windkraft-und-solarenergie/
Die SPD kann nicht Regierung und Opposition zugleich sein.
Das geht nicht.
Die Sozialdemokraten müssen sich endlich aus dem rotrotgrünen Geflecht lösen um wieder frei durchatmen zu können und in dieser neuen Regierung die Chance zu nutzen zu pragmatischen Lösungen für unser Land zu kommen.
Hat die SPD die deutsche Sprache verlernt?
Klar – wenn man sich stets im Ungefähren bewegt, um nicht festgelegt werden zu können und dementsprechend ungenau verschwurbelt formuliert, kann die Arithmetik schon mal etwas verloren gehen.
Um klar zu stellen: „bis zu 20“ schließt die Menge ’20‘ mit ein – es bedeutet nicht 19, sondern eben 20, aber auch nicht mehr.
Habeck hat seinen Auftrag erfüllt, sehr gut sogar. Jetzt kann er sich zurücklehnen und schauen, wie die Nachfolger das regeln. Vielleicht müssen sie genau an der Stelle weitermachen, vielleicht aber auch – so hoffen die Bürger – sind sie aufgewacht. Vielleicht.
Ich rechne mit baldiger Verkündigung des deutsch/amerikanischen Gas-deals.
Bitte meinen Kommentar rot anmarkern. 😉
Na wer hätte das gedacht. Kaum ist Trump im Amt, gehts weiter mit Gas.
LNG nehm ich mal an, oder? 🤣
Um so mehr Gas für die Stromerzeugung genutzt wird, um so knapper/wertvoller wird das Heizgas. Ich wollte diese Nebensächlichkeit nur erwähnt haben. 😉
Da gibt es nur ein paar Problemchen mit den Gaskraftwerken:
1. Sind noch nicht gebaut!
2. Wo soll das Gas dafür herkommen?
Wenn diese Ministerin nicht erklärt wie diese Problemchen gelöst werden ist sie auch nicht besser als Habeck.
Warum hat sie denn vorher Habeck so gelobt. Vielen Ökonomen muss doch womöglich klar gewesen sein, dass diese Form der grünen Wirtschaftspolitik schlechtere Zahlen generiert. Auch die SPD hätte das wissen müssen. Daher müssen die nun den Ball ein wenig flacher halten.
Angesichts den dominanten Natur- und Technikwissenschaften sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass gesellschaftlich die Erneuerungskraft stets von der Eigenständigkeit der Humandisziplinen herrührt. Zwar machte schon Walter Jens zuletzt noch im Jahr 1985 auf den Zusammenhang aufmerksam. Aber inzwischen scheint die Politik keine Erinnerung mehr daran zu haben, was es insbesondere ermöglicht, auf der Höhe der Zeit zu sein. Kritisiert nunmehr die erst vor wenigen Tagen ins Amt berufene Bundeswirtschaftsministerin am Beispiel der Energiepolitik ein Scheitern, finden sich die Gründe dafür vor allem darin.
Ach mal gucken, was in zwei Wochen ist. Das Gelabbere in der Öffentlichkeit ist nicht mehr zu ertragen. Wer sagt denen endlich mal, dass sie nicht für Gelabbere bezahlt werden, sondern für ernsthafte Lösungen und Wege, die Deutschland wieder wettbewerbsfähig machen. Wenn wir bis dahin noch eine Wirtschaft haben.
„Wir werden 20 Gigawatt ausschreiben, wie es im Koalitionsvertrag steht.“
Woher das Gas dafür kommen soll – und zu welchem Preis –, das erklärt uns Frau Wirtschaftsministerin Reiche nicht.
Wann diese Kraftwerke verfügbar sein werden, steht in den Sternen.
Freut sie sich auf morgendlichen Besuch oder warum trägt sie einen Bademantel?
Ist doch einer oder?
Das Foto ein Volltreffer im Fall -.-
Natürlich gibt es „nette Worte“ bei einer Amtsübernahme aber diese Äußerungen waren doch absurd.
Was soll der Bürger von dieser Frau halten? Reden wie der Wind weht?
Zu den Gaskraftwerken sei gesagt, sie erzeugen Strom, nicht nur, aber auch für Wärmepumpen.
Provokativ möchte ich sagen: Dem Bürger wird verboten mit einem Brenwertkessel zu heizen der einen Wirkungsgrad von 90-98% hat. Stattdessen erzeugen Gaskrafwerke mit einem Wirkungsgrad von max. 60% Strom für Wärmepumpen.
Die Feststellung, die „Energiewende“ sei gescheitert, ist mehr als banal. Interessant wäre sie nur, wenn sie gleichzeitig mit einer hoffnungsfroh stimmenden Aussicht auf eine Rückwendung zu einer nachvollziehbar wirtschaftlichen Wende verbunden wäre.
Diese „Wende“ von der Wende könnte das angerichtete Desaster sogar als raffiniert und planvoll darstellen. Tatsächlich hat sich die Technik der ruinierten Kernkraftwerke seit ihrer Fertigstellung erheblich verbessert, wonach Kraftwerke nach mindestens dem Stand der Technik erhebliche Vorteile versprechen. Man könnte angesichts des angerichteten Flops raffinierter weise behaupten, allein deutsche Politiker hätten in kluger Voraussicht bereits die unmoderne Kerntechnik abgeräumt um Platz für die neue zu schaffen. Während z.B. Frankreich seine zum Teil uralten Kraftwerke zum X-ten Mal Laufzeitverlängern musste, stünde die Bundesrepublik in Europa mit brandneuen Kernkraftwerken als modernes Beispiel super dar.
„Trolle“ sind eben auch was übermenschliches.
Ich zahle gerne mehr für ameriknisches Gas.
Warum kann man den „kostet nur eine Kugel Eis“-Mann nicht haftbar machen?
Alternative von bis zu….
AKW
… und zollte ihm „höchsten Respekt“
Erst schleimen, dann nach unten treten: Die Ministerin ist für den Politikbetrieb zweifellos geeignet.