FDP
„Ich verstehe, dass mir aktuell viel zugetraut wird“ – Strack-Zimmermanns merkwürdiger X-Post
Eigentlich gilt Christian Lindner bei der FDP als Parteivorsitzender und Spitzenkandidat als gesetzt. Nun sorgt die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit einem kryptischen Post auf X für Fragen. Will sie Lindner irgendwann ablösen?
Nach dem Rücktritt des langjährigen FDP-Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai gab es bei den Freien Demokraten eine intensive Debatte über die Nachfolge. Der linke Flügel der Partei machte sich vor allem für die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann stark. Am Ende fiel die Wahl von Parteichef Christian Lindner jedoch auf einen engen Vertrauten, den ehemaligen Bundesjustizminister Marco Buschmann. Nach kurzer Zeit wurde er am Sonntag dann offiziell vorgestellt. Strack-Zimmermann hatte öffentlich nie ihr Interesse am Amt bekundet, weshalb die Nachricht von der Ernennung Buschmanns keine allzu hohen Wellen schlug.
Am Dienstag, mehrere Tage nachdem der Posten besetzt worden war, setzte Strack-Zimmermann dann jedoch einen merkwürdigen Post auf X (vormals Twitter) ab. Dort zeigt sich die Europaabgeordnete demonstrativ auf einem Foto mit Spitzenkandidaten Christian Lindner. Im dazugehörigen Text vergleicht sich Strack-Zimmermann mit den Spitzenkandidaten anderer Parteien. Friedrich Merz sei ein paar Jahre älter als sie, Olaf Scholz ihr Jahrgang. Sie führt kryptisch aus: „Ich verstehe daher, dass mir aktuell viel zugetraut wird.“
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Diesen nicht näher bestimmten Leuten erteilt die ehemalige Bundestagsabgeordnete dann aber umgehend eine Absage. Sie sei im FDP-Präsidium glücklich und: „[Christian Lindner] ist Parteivorsitzender und wird unser Spitzenkandidat zur Bundestagswahl.“ Dann kündigt sie an, Lindner im Wahlkampf zu unterstützen und warnt vor Olaf Scholz als Kanzler. Das Ende der Ampel sei „eine neue Chance für unser Land.“
Die Stellungnahme Strack-Zimmermanns wirft Fragen auf. Kein Politiker mit Parteiamt hatte öffentlichkeitswirksam eine Kandidatur Strack-Zimmermanns als Spitzenkandidatin oder Parteivorsitzende ins Spiel gebracht. Dennoch scheint sie mit ihrem Vergleich zu Merz und Scholz und ihrem gemeinsamen Foto mit Lindner auf eine Spitzenposition in der Partei anzuspielen. Da die Berufung von Buschmann als Generalsekretär zum Zeitpunkt der Stellungnahme bereits einige Tage zurücklag, ist die Nachricht auch nur schwer als Verzicht auf den Posten des Generalsekretärs zu interpretieren.
Einzig eine neue Umfrage der INSA spricht für Strack-Zimmermann als Ersatz für Lindner. Demnach glauben 32 Prozent der Befragten, dass die FDP mit Strack-Zimmermann an der Spitze mehr Stimmen bei der anstehenden Bundestagswahl holen würde; nur 29 Prozent glauben das mit Christian Lindner an der Spitze.
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Lindner stellt klar: „Mit Scholz wird die FDP keine Regierung bilden“
Christian Lindner stellt klar: Die FDP wird mit Olaf Scholz keine Bundesregierung mehr bilden. „Die Ampel ist gescheitert, weil wir seine unwirksame Wirtschaftspolitik nicht fortsetzen wollten“, so der FDP-Chef. Scholz sei für ihn „rätselhaft“.Strack-Zimmermann wäre sowohl als Parteivorsitzende als auch als Spitzenkandidatin kein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Erst zur Europawahl im Frühsommer dieses Jahres war sie sowohl Spitzenkandidatin der FDP als auch der europaweiten Alde-Partei, der die Freien Demokraten angehören. Von 2013 bis 2019 war sie außerdem stellvertretende Parteivorsitzende der FDP. Dennoch sind die Motive ihrer Stellungnahme unklar.
Bei der FDP gibt es bislang keine ernsthafte Opposition gegen Lindner als Parteivorsitzenden. Denkbar ist es, dass Strack-Zimmermann so versucht, sich ins Gespräch als mögliche Nachfolgerin Lindners zu bringen, nach der sich abzeichnenden Wahlniederlage bei der Bundestagswahl. Ähnlich hat vorher bereits der christdemokratische Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst eine Kanzlerkandidatur öffentlich unaufgefordert abgelehnt.
Strack-Zimmermann ist als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags bekannt geworden. Sie gilt als große Unterstützerin von Waffenlieferungen an die Ukraine. Kontrovers war auch ihre lautstarken Unterstützung einer Corona-Impfpflicht und anderer mittlerweile äußerst umstrittener Coronamaßnahmen. Zuletzt sorgte sie aber vor allem mit ihren tausenden Anzeigen gegen Privatbürger für Aufmerksamkeit. Sie lässt Beleidigungen gegen sich konsequent verfolgen. Bislang hat sie nahezu 2.000 Anzeigen gestellt (Apollo News berichtete exklusiv).
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„Ich verstehe, dass mir aktuell viel zugetraut wird“
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„Ich verstehe daher, dass mir aktuell viel zugetraut wird.“
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Viel Glück zur Reise in die Singularität!