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Nürnberg

Habeck fordert, dass „Deutschland sich aufrafft“ und den „Rücken gerade“ macht

Bei einem Leserdialog in Nürnberg forderte Robert Habeck, dass es jetzt wichtig sei „dass das Land sich aufrafft“ und „den Rücken gerade“ macht. Den aktuellen Wahlkampf müsse man mit einem „Haltungsumschwung“ führen.

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Habeck beim Leserdialog der Nürnberger Nachrichten

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Bei einem Leserdialog mit den Nürnberger Nachrichten am Sonntag erklärte Bundeswirtschaftsminister und Grünen-Kanzlerkandidat, dass es für ihn wichtig sei, diesen „Wahlkampf über Lösungen, über Zuversicht, über Optimismus, über einen Haltungsumschwung sozusagen zu führen“. Wenn dies alle machen würden, dann solle laut Habeck „die Partei gewinnen, die die besten Antworten hat“. Jetzt sei es wichtig, dass „das Land sich aufrafft“ und man den „Rücken gerade“ machen würde.

Für Habeck sei es „egal, welche Partei nachher am Ende den halben Prozentpunkt mehr“ hätte. Es sei nur wichtig, „dass wir irgendwie eine Haltung über diesen Wahlkampf entwickeln“. Deutschland sei nicht ein Land, „wo alle sich nur hassen“ oder „schlechtreden“. Wenn man mit „dieser Haltung dann in die nächsten vier Jahre“ gehe, dann sei bereits „eine Basis dafür geschaffen“, dass man sich „nicht komplett selbst zerlegen“ würde.

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Angesichts der weniger positiven Umfrageergebnisse wurde er gefragt, ob er wirklich daran glaube, dass er Kanzler werden könne. Habeck erwiderte daraufhin, dass er „bestimmt in einer Underdog-Position“ sei, jedoch schaue er „weniger auf die Umfragen, sondern auf die Dynamik in der Gesellschaft“.

Laut einer aktuellen Umfrage zur Kanzlerpräferenz liegen Friedrich Merz von der CDU und Robert Habeck von den Grünen bei jeweils 23 Prozent, dicht gefolgt von Kanzler Olaf Scholz von der SPD mit 17 Prozent.

Ein weiteres Thema des Abends war das Recht auf Asyl, dieses sollte laut Habeck „nicht angetastet“ werden. Neben allgemeinen Fragen der Bürger kam auch der Grünen-Vorschlag, Sozialabgaben auf Kapitalerträge zur Sprache. Der Vorschlag war bereits von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als „Schnapsidee“ und „Unsinn“ bezeichnet worden. Habeck verteidigte jedoch seine Position, dass zur Finanzierung von Kranken- und Sozialversicherung auch Einkünfte aus Kapitalerträgen wie Zinsen oder Aktiengewinne herangezogen werden sollten.

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Gegen Ende wurde Habeck auch auf die Kommunikation mit seinem ehemaligen Koalitionspartner Christian Lindner angesprochen. Nachdem die Regierung zerbrach, hatte Habeck wiederholt Kontakt zu Lindner, vor allem über WhatsApp. „Aber nun beobachtet man sich eher gegenseitig interessiert“, so Habeck. Kontakt bestehe nicht mehr, da er sich durch die Vorwürfe, die im Zuge der Regierungskrise gegen ihn erhoben wurden, „getäuscht“ fühlte.



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