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Gebückt zu den Despoten des Regenwaldes

In Belém macht Merz klar, dass auch in Zukunft Klimapolitik vor allem heißen soll: Der Westen ist böse, der Westen zahlt. Der Klimagipfel ist Sinnbild schlechthin einer politischen Klasse, der es nur noch um das Drumherum der Politik geht.

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Friedrich Merz grinst, immerhin. Er neigt sich nach vorne über einen Konferenztisch, um Lula da Silva die Hand geben zu können, jenem sozialistischen Präsidenten Brasiliens, der nicht nur brachial gegen die eigene Opposition vorgeht und die Meinungsfreiheit einschränkt, sondern sein Land auch klar in die Achse Maduro-Putin-Xi führt. Mit dem von Merz überschwänglich geposteten Foto verbunden ist eine Einladung Lulas nach Deutschland. Im Hintergrund prangt das Logo des „Belém Climate Summit“, eine lustig und kindlich bunte Regenwald-Illustration. Die freundliche Geo-Kino-Inszenierung eines Autokraten. Friedrich Merz spielt natürlich mit.

Für Javier Milei, der im Nachbarland nicht nur freiheitliche Werte rehabilitiert und sein Land vehement in den Westen zurückführt, hatte Friedrich Merz nur Häme übrig, ein ähnliches Foto lässt auf sich warten. Auch hier lässt sich Merz von links diktieren, was er von der Welt zu halten hat. Es scheint, er weiß es auch nicht besser.

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Auf dem Gipfel hält Merz dann eine kurze Rede vor eher leeren Reihen. Mit Tempo, Akzeptanz und Innovation will er den Klimawandel „entschlossen“ bekämpfen, eine „globale Kraftanstrengung“ soll her, Finanzsysteme sollen „privates Kapital mobilisieren“. Gähn. Kein Wort zur deutschen Automobilindustrie, dafür soll Deutschland jetzt einen „namhaften Beitrag“ zur „Tropical Forest Forever Facility“ beisteuern. Und natürlich soll Deutschland „vorangehen“.

Dass wir uns ein Schauspiel wie dieses im Jahr 2025 immer noch anschauen müssen, ist schon merkwürdig genug. Die Geschichte der internationalen Klimagipfel mit ihrer eigentümlichen Mischung aus moralischer Selbstberauschung und Privatjets, aus Ohnmacht und Größenwahn ist eigentlich auserzählt. Rechts wie Links und selbst die Klimabewegung selbst sehen die Veranstaltungen überwiegend kritisch. Sie haben nicht nur die faktische Relevanz verloren in einer Zeit, in der die USA ganz ausgestiegen sind, sie haben auch ein verdorbenes Image. 

Ihrer kalten, wichtigtuerischen Inszenierung kann man den Wunsch nach Selbsterfüllung einer politischen Klasse schon von weitem ansehen, einer Klasse, die an der Politik nur noch das Drumherum interessiert. Dieses politische Drumherum ist auch zuhause in Berlin schon leer und gestört, einsam und traurig, beim Klimagipfel der Belanglosigkeit aber ganz besonders. 

Nur ein weit in der jüngeren Vergangenheit stehen gebliebener, unbedarft gefallsüchtiger, vermeintlich Konservativer wie Friedrich Merz kann sich einem solchen Spektakel noch derart hingeben. Man könnte wohl entgegnen, dass so ein Klimagipfel eben zum Pflichtprogramm gehöre und man ihn mit Rücksicht auf die internationalen Partner und den Koalitionspartner als Pflichtprogramm wohl absolvieren müsste. Aber muss Politik wirklich so sein? Gibt es überhaupt konservative Politik, wenn man diese nicht konservativ ausdrücken kann?

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Friedrich Merz’ entscheidender Satz aus seiner Rede lautet: Es brauche eine globale Kraftanstrengung „aller Länder mit den ökonomischen Möglichkeiten dazu“. Das heißt so viel: Der Westen soll bezahlen. Das ist ja auch das Wesen der ganzen Veranstaltung: Europäische Regierungschefs kommen angereist, um sich von Staatschefs der Dritten Welt maßregeln zu lassen. Der Klimawandel dreht das moralische Gefälle um 180 Grad, sodass Autokraten plötzlich westliche Demokratien belehren können über die Menschenrechte. Und die nicken brav zum Schauspiel. Dann bittet man mit der Geste der Unterwerfung um Entschuldigung – und verspricht weitere Milliarden, die mit einigen Abzweigungen eingesammelt werden.

Man fragt sich: Wann haben wir endlich wieder einen Kanzler, der zu den Feinden des Westens nicht mehr mit Spendierhosen anreist? Der sich nicht dafür entschuldigt, für das, was und wer wir sind? Der die Geste der Unterwerfung ablegt und in die Welt tritt, als ein Vertreter der Interessen der freien Welt? Das wäre ein Kanzler, der nicht den Regenwald rettet, sondern Volkswagen. 

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26 Kommentare

  • Ein messerscharfer Kommentar zur Lage. Schön, wenn ein Sonntag so beginnt. 🙂

    • Wobei ja das „messerscharf“ leider seine Unschuld verloren hat.

    • Wenn da dieser dumme letzte Satz nicht wäre. REGENWALD und deutsche Autoindustrie sind kein Gegensatz Paar !

    • Die Artikelüberschrift hätte eigentlich lauten müssen:

      Zwei Despoten treffen sich im Regenwald

  • Dass Merz mit Lula besser kann als mit Milei ist klar, die CDU ist eine sozialistische Partei – der Staat kann alles und soll alles regeln.

    Die CDU ist hauptverantwortlich für die größten Subventionsgräber der letzten Jahre.
    Ideologisch ferner von Milei kann man gar nicht sein.

    Da passt es auch natürlich dass man in Belem wieder die Schecks auspackt. Leider sind die Zeiten vorbei wo man dieses Geld allerdings auch hatte.

  • Verschollen im Regenwald !Es wäre eine schöne Schlagzeile.

    • Rambo-Zambo Fritz im Regenwald verschollen. Das wäre mal eine Schlagzeile….

  • Wir dürfen nur noch als Zahlmeister fungieren, ansonsten spielen wir auf der Weltbühne bei den großen Jungs garnicht mehr mit.

  • Gleich und Gleich gesellt sich gern!

  • Merz wird demnächst 70 Jahre alt. Ich bin der Meinung, daß er in Rente gehen sollte. Das wäre ein großer Dienst an Deutschland.

  • Der Kompass hat die völlig falsche Ausrichtung, aber läuft trotzdem der Nadel nach.

  • Was genau daran ist nicht zu verstehen, wenn Agenten des WEF Befehle des WEF ausführen?

  • Due BRD lässt alte Wälder für Energie-Windmühlen roden, pflastert die Meeresküste mit ebensolchen zu, wegen „Klima“.

  • Es ist Lula da Silva, der den Regenwald platt macht und zum Hohn dieser Klima Religions – Veranstaltung, Putins ROSNEFT Bohrrechte im Amazonas Becken und tiefer im Amazons gewährt.

    Das kann dann mit deutschem Geld besser erschlossen werden?oder wer kontrolliert, was der Duzfreund von Olaf Scholz mit dem überwiesenen Geld macht ?

    Es braucht eine parlamentarische Anfrage wie viel Geld denn genau der deutsche Steuerzahler auf das Konto des Despoten und Putin/Xi Spezies überweisen soll !

    Das ist ein echter Skandal !

    https://brasilienportal.ch/news/brasilien-news/91664-brasiliens-oelplaene-im-amazonas-warum-ein-ausstieg-ueberfaellig-ist/

    • Die Brasilianer hatten die Bio-Sprit-Förderung für die Bauern eingeführt. Daraufhin haben Bauern erst recht Regenwald abgeholzt bzw. abgebrannt, um Anbauflächen zu schaffen. (siehe Presseartikel) Es ist absurd wie diese Konferenzen, immer wieder mit ihrem Klimaschutz kommen. Die Umwelt lässt sich schützen, nicht aber das Klima..

  • WIE ist er denn eigentlich zu diesem Mega-Event angereist? Doch nicht etwa per Kerosinjumbo, so wie die restlichen 50.000 Leute auch? How dare you?

  • „…will er den Klimawandel „entschlossen“ bekämpfen…“! mit freundlicher Unterstützung von Rheinmetall!?

  • Ist nicht Lula ein Verbündeter Russlands, der sogenannten BRICS-Staaten? Das ist natürlich kein Problem so einem die Hand zu reichen oder? Aber wehe die AfD oder Orban hat irgendeinen Kontakt dorthin!

  • Man Merzel, hier brennt die Luft und du lässt dich wieder mit Steuergeld und Idelog Idiotien in aller Welt ablichten. Mach endlich was z.B. 0 Migration und CO2 Steuer weg u.s.w . Ansonsten hau ab und bleib da, wo die Sonne nie scheint. Mach den Weg frei für die Retter der AFD

  • „Er neigt sich nach vorne über einen Konferenztisch, um Lula da Silva die Hand geben zu können, jenem sozialistischen Präsidenten Brasiliens, der nicht nur brachial gegen die eigene Opposition vorgeht und die Meinungsfreiheit einschränkt, sondern sein Land auch klar in die Achse Maduro-Putin-Xi führt.“

    Was Herr Mannhart sehen sie negativer: Eine Einbettung Brasiliens in eine Achse Maduro-Putin-XI oder eine Einbettung der BRD in eine Achse Macron – Starmer – Tusk-VdL und vormals noch Biden ?

    Und was Blackrock-Fritze als „lupenreiner Vollblutdemokrat“ von der Opposition hält, sehen wir ja auch jeden Tag. Diesbezüglich reichen sich da durchaus die zwei „Richtigen“ die Hände.

  • Ich darf hier einmal kritisch anmerken: Das Gegensatz – Paar, das Mannhart hier konstruiert:

    (..) Das wäre ein Kanzler, der nicht den Regenwald rettet, sondern Volkswagen. (..) führt an der Sache, der doppelten Herausforderung KOMPLETT vorbei.

    Natur und Technik/Kultur sind keine Gegensötze . Technik und Kultur gehen aus der Natur hervor.

    Esgeht nicht um Regenwald ODER Deutsche Automobilindustrie, sondern darum das BEIDES wirkungsvoll zusammengeführt wird.

    Das Pariser Klimaabkommen das Merkel durchsetzte, verdient weder Mob noch Anerkennung. Das ist dümmster evangelikal- kommunistischer Kreationismus, wenn sich eine Minderheit der Klimagas Emittenten geisteskranke Markt Regeln auferlegt, die es trotz immenser Einsparungen seit1990 -MINUS 50%- Technik Leader Ship, gegenüber den Dreckschleudern der Welt – allen voran China- mit einer CO2 Religions Steuer selbst vernichtet, ohne JEDWEDEN positiven Effekt in der Haushalt/Klimabilanz.

    Im GEGENTEIL !

  • „Der Westen soll bezahlen.“

    Nicht der Westen, sondern die EU/Deutschland. Die USA machen beim Klimagedöns nicht mehr mit.

  • Schön wie der Plebs täglich seine Meldung zur Ablenkung bekommt, mit Almosen abgespeist wird, und der Finanz- und Regierungsadel sich weiter die Taschen voll macht und im Luxus schwelgt …

  • Nur für die GUTEN Schwarzen/Grünen /Roten, daheim in Potsdam, auf dem Prenzel, und im Sauerlsnd, die weder eine räumliche noch Atmosphären-physikalische Vorstellung von der Welt haben, die sie zu retten vorgeben :

    Die Fläche, die Brasilien AKTUELL zur Abrodung , zur Erschließung der Öl und Gas Felder am Amazonas/Amazonsbecken/ u.a.G. freigibt, entspricht der Hälfte der Fläche Deutschlands.

    Nur das zum Grinse- Gesicht eines Kanzlers, der noch weniger von der Welt versteht in der erlebt, als Angela Merkel. Und die war mit dem Pariser Klimas kommen vor gensu 10 JaHREN, die Architektin des Abstiegs Deutschlands, auf 3. Welt Niveau.
    Deutsche Politiker retten das Weltklima – und ruinieren die Basis deutsche Wirtschaft mit Trotteln, die den Katechismus der CO2 Klima Religion nachbeten, ohne auch nur eine rudimentäre Vorstellung von der Welt zu haben, in der wir leben.

    https://www.fr.de/politik/erschliessen-kueste-brasiliens-regierung-will-oel-und-gasfelder-93792265.html

    • „Deutsche Politiker retten das Weltklima“! Wahrscheinlich waren sie in ihrem Leben noch nie auf einem Berg, sonst wüßten sie, daß der Mensch, der Winzige, von da oben betrachtet nichtmal sichtbar ist!

  • „Der Klimawandel dreht das moralische Gefälle um 180 Grad, sodass Autokraten plötzlich westliche Demokratien belehren können über die Menschenrechte.“

    Verehrter Herr Mannhart, ein „moralisches Gefälle“ vermag ich da trotz redlicher Bemühungen nicht festzustellen. Das ist schlicht eine Illusion der „besonderen Art“, und als „Demokraten“ würde ich die „werte“-westlichen Glücksvorgauckler im Kabinettsrang auch nicht bezeichnen wollen, weshalb ich auch Bauchschmerzen habe, wenn europäische Staaten als menschenrechtsachtende „Demokratien“ bezeichnet werden. Ich gebe hierzu nur mal das Stichwort Corona, stellvertretend für unzählige weitere Abgründe von UN-Menschlichkeit am lfd. Band.

    Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass Merz von der linken Blase zum Klimaapostel getrieben wird. M.E. gehört es – auch – zu seiner Blackrock-WEF-Agenda, diese Schraube weiterzudrehen.
    Merz ist kein Konservativer, sondern ein volksfeindlicher Wolf im verfilzten und verschmutzten Schafspelz,

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