Werbung:

München

Für Dieselfahrverbot: Grüne will flächendeckende Verkehrsüberwachung mit Kameras

Die Grüne Kreisverwaltungsreferentin von München möchte zukünftig mit modernen Überwachungssystemen Autofahrer bei Verkehrsverstößen überführen. Einziges Problem: Ihre Forderungen sind nach gültiger Rechtslage illegal.

test

Als Münchner Kreisverwaltungsreferentin ist die Grünenpolitikerin Hanna Sammüller-Gradl für die Sicherheit und Ordnung in der bayrischen Landeshauptstadt zuständig. Wie der Merkur berichtete, möchte Sammüller-Gradl die Überwachung des Verkehrs in ganz München intensivieren. Deswegen fordert sie neben mehr Personal und Geld auch den Einsatz eines modernen Überwachungssystems. Bei dem von ihr angedachten Überwachungssystem werden alle Kennzeichen automatisch eingescannt und mit vorliegenden Ausnahmegenehmigungen abgeglichen. Dies kann die Überwachung von Parkräumen und von Fahrverboten, wie zum Beispiel für alte Diesel-Autos, erleichtern.

Aktuell ist dies Form der Überwachung in Deutschland illegal. Das scheint die Grünenpolitikerin nicht von ihren Plänen abzuhalten. Sie fordert deswegen, dass diese Form der Überwachung legalisiert wird. Wenn es nach dem Willen von Sammüller-Gradl geht, wirkt der Münchner Oberbürgermeister Reiter (SPD) beim Gesetzgeber auf eine Änderung der Gesetzgebung hin. Ob Sammüller-Gradl damit Erfolg haben wird, ist fraglich. Der Münchner SPD-Frakionsvize und ehemalige Fernsehanwalt Christian Vorländer äußerte sich gegenüber dem Merkur zurückhaltend, ließ aber sich aber eine Hintertür offen. „Wir wollen sicher keine flächendeckende Überwachung aller Fahrzeuge in München. Sinnvoll könnte der Einsatz digitaler Technik aber bei Falschparkern sein, die Rettungswege versperren oder den öffentlichen Nahverkehr behindern.“ Evelyne Menges, Fraktionsvize der CSU im Münchner Stadtrat, lehnt den Vorschlag hingegen konsequent ab. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte sie: „Wir möchten keinen Überwachungsstaat zur Kontrolle von Ordnungswidrigkeiten“.

Werbung

Lesen Sie auch:

Die totale Überwachung des Verkehrs ist jedoch nicht die einzige Forderung der Grünenpolitikerin, die aktuell rechtlich nicht möglich ist. In Bayern ist die Anordnung zum Abschleppen von Fahrzeugen der bayerischen Polizei vorbehalten. Sammüller-Gradl möchte dieses Recht unbedingt in ihre Gewalt bringen. Deswegen möchte die Kreisverwaltungsrätin, dass sich Oberbürgermeister Reiter beim Freistaat dafür einsetzt, dass die Rechtsgrundlage in ihrem Sinne geändert wird.

Neben den bisher genannten rechtlich fragwürdigen Forderungen fordert Sammüller-Gradl außerdem, dass mehr Blitzer in München aufgestellt werden. Bisher hat die Stadt mit der Polizei eine Vereinbarung, dass schwerpunktmäßig in Bereichen mit Tempo 30 sowie verkehrsberuhigten Bereichen geblitzt wird. Nach dem Willen der Kreisverwaltungsreferentin wird zukünftig in allen Straßen Münchens geblitzt.

Werbung

Werbung