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Höchststand

Fast drei Millionen Arbeitslose im Januar – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen auf fast drei Millionen an. So viele Arbeitslose gab es zuletzt vor zehn Jahren.

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Nur im Februar 2015 war die Arbeitslosenzahl höher: 3,017 Millionen Menschen hatten keine Arbeit.

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Im Januar stiegen die Arbeitslosenzahlen auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren. Die Bundesagentur für Arbeit meldete am Freitag 2,993 Millionen Arbeitslose. Das sind 186.000 Arbeitslose mehr als im Dezember. Damit stieg die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. 

Zuletzt war die Arbeitslosenzahl im Februar 2015 mit 3,017 Millionen Arbeitslosen höher. Die Bundesagentur für Arbeit teilte am Freitag mit, ein Anstieg der Arbeitslosenzahl im Winter sei normal. Dennoch hinterlasse die Wirtschaftsschwäche ihre Spuren. „Das Beschäftigungswachstum setzt sich tendenziell zwar fort, verliert aber mehr und mehr an Kraft“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Arbeitsagentur, Andrea Nahles.

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Bereits am Dienstag sagte eine Sprecherin der Behörde gegenüber Bild, die Zahl von drei Millionen sei rein „psychologisch“, weil man davon ausgehe, dass die Arbeitslosenzahlen im Frühjahr wieder sinken, wenn die Saisonarbeit wieder losgeht. Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche führt allerdings vermehrt zu Stellenkürzungen, vor allem in der Industrie.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft teilte im November mit, dass noch 130.000 angekündigte Kündigungen ausstehen, darunter 30.000 Stellen bei der Deutschen Bahn, 14.000 Stellen bei ZF und 13.000 Stellen bei Continental.

Das Handelsblatt Research Institute (HRI) rechnet auch weiterhin mit einer wachsenden Arbeitslosigkeit: Im Jahresmittel könnte die Zahl der Arbeitslosen auf über drei Millionen ansteigen und 2026 sogar auf 3,06 Millionen anwachsen, hieß es in einem im Januar veröffentlichten Bericht (Apollo News berichtete).

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Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das zur Arbeitsagentur gehört, geht hingegen davon aus, dass die Zahl von drei Millionen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt nicht überschritten wird. Im Gegensatz zum HRI geht das IAB von einem Jahresdurchschnitt für 2025 von 2,84 Millionen Arbeitslosen aus.

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