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Debatte im Bundestag

Fall Loretta: SPD, Grüne und Linke feiern Verhalten von „couragiertem“ Schulleiter als „vorbildlich“

Der Fall der 16-jährigen Loretta, die wegen Social-Media-Posts von der Polizei aus dem Unterricht geholt wurde, hat den Bundestag erreicht. Linke, SPD & Grüne loben den Schulleiter, der das Mädchen bei der Polizei meldete.

Vor gut drei Wochen wurde der Skandal rund um die 16-jährige Schülerin Loretta aus Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Die Schülerin wurde wohl auch wegen von AfD-freundlichen Social-Media-Posts von der Polizei aus dem Unterricht geholt und erhielt eine Gefährderansprache. Initiiert wurde all das vom Schulleiter ihres Gymnasiums.

Nun erreichte der Fall den Bundestag, in einer aktuellen Stunde diskutierte das Parlament am Freitag über den Fall. Von Linken, SPD und Grüne kam jetzt reichlich Lob für den Schulleiter, der Loretta anschwärzte.

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Die Grünen-Abgeordnete Lamya Kaddor erklärte im Plenum das Verhalten des Schulleiters als „vorbildlich“. Der SPD-Abgeordnete Martin Rabanus, sprach von einem „couragierten Schulleiter“. Anke Domscheit-Ber (Linke) erklärte, die öffentliche Abführung Lorettas zur „Prävention“.

Anna Kassautzki von der SPD kritisierte den Beitrag ihres Vorredners scharf, indem sie ihm „Lügen, Hass und Unfrieden“ vorwarf. Sie beschuldigte die AfD, den Vorfall in Ribnitz-Damgarten zu verzerren und die betroffene Schülerin für eine Kampagne zu missbrauchen, die darauf abzielt, den demokratischen Rechtsstaat zu diskreditieren.

Die Union schloss sich der Kritik von links an. Lars Rohwer von der CDU/CSU beschuldigte die AfD, vorsätzlich zur gesellschaftlichen Spaltung beizutragen. Er betonte, dass in deutschen Schulen „weder staatliche Einschüchterung noch ideologische Repression“ stattfinde, sondern dass Schülerinnen und Schüler dort im Geiste der Demokratie und Freiheit erzogen würden. Rohwer unterstrich die volle Unterstützung der Schulleitungen und Lehrkräfte durch seine Partei, getragen von echter Überzeugung.

Die AfD verurteilte das Vorgehen von Schule und Polizei scharf. Leif-Erik Holm von der AfD betonte, dass hier klar eine Grenze übertreten wurde. Er kritisierte, dass die Schülerin „mit der ganzen Macht des Staates drangsaliert“ worden sei, ein Vorgehen, das in einer Demokratie „absolut unwürdig“ sei. Weiterhin plädierte Holm dafür, dass junge Menschen in Deutschland die Möglichkeit haben sollten, „frei aufwachsen“ zu können. Er argumentierte gegen das Heranziehen von „Duckmäusern“ und sprach sich für die Förderung von „freien, selbstredenden Menschen“ aus.

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