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Zu einer Afghanistan-Tagung

Evangelische Kirche will Taliban-Führer nach Deutschland einladen, um Vortrag zu halten

Eine Akademie der Evangelischen Kirche in Deutschland kündigt in einem Tagungsprogramm, das Apollo News vorliegt, einen Auftritt eines führenden Taliban-Mitglieds an. Zuletzt hatte genau das bei einer Ditib-Moschee für Aufsehen gesorgt.

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Die Evangelische Akademie Villigst der Evangelischen Kirche in Nordrhein-Westfalen plant für den 8. und 9. Dezember eine Afghanistan-Tagung. Dazu eingeladen: Neben afghanischen Frauenrechtlern und Islamwissenschaftlern soll unter dem Gesprächspunkt „Im Gespräch mit den Taliban…“ auch ein „Vertreter der Taliban-Regierung, Kabul“ sprechen. Dazu steht „N.N.“ – der Name des Taliban-Vertreters ist also entweder noch nicht bekannt oder wird aus anderen Gründen nur nicht genannt.

Erst vor wenigen Tagen hielt ein führender Vertreter der Taliban in Köln-Chorweiler einen Vortrag in Räumlichkeiten der Ditib (Apollo News berichtete als erstes Medium). Das hatte im Nachgang weitreichende Konsequenzen – das Auswärtige Amt schaltete sich ein. Man schrieb: Wir verurteilen den Auftritt des #Taliban-Vertreters Abdul Bari Omar in Köln auf das Schärfste“. Sowie: „Solange die Taliban in #Afghanistan in eklatanter Weise die Menschenrechte, insbesondere die Rechte von Frauen und Mädchen, mit Füßen treten, wird es keine Normalisierung mit dem Taliban-Regime geben.“

Der Taliban-Führer war über die Niederlande in die EU eingereist und dann von dort aus innerhalb des Schengenraums nach Deutschland gekommen. Das sogenannte „Islamische Emirat Afghanistan“ der Taliban wird von Deutschland nicht anerkannt, auf offiziellem Wege ist es für Taliban-Führer eigentlich schwierig nach Deutschland einzureisen. Dennoch sind die Taliban bis heute nicht als Organisation in Deutschland verboten, wie Apollo News vom Bundesinnenministerium erfuhr.

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Doch bei der Evangelischen Kirche ist man sich offenbar sicher, dass es klappen wird mit dem Taliban-Führer in Nordrhein-Westfalen. Wie genau das am Ende funktionieren soll, bleibt offen. Entsprechende Apollo News-Anfragen laufen.

In der Ankündigung der Veranstaltung selbst heißt es: „Wer übernimmt Verantwortung für die Zukunft Afghanistans – und mit welchen Interessen? Diese und andere Fragen werden wir mit afghanischen, deutschen und internationalen Expert:innen diskutieren.“

An der Organisation sollen vor allem Afghanen mitgewirkt haben. Dabei namentlich genannt sind unter anderem Belal El-Mogaddedi, der Vorsitzende der Deutschen Muslim-Liga. Inhaltliche Gesamtverantwortung trägt aber Uwe Trittmann von der evangelischen Akademie. Diese ist Teil der Evangelischen Kirche in Nordrhein-Westfalen und zudem anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politischen Bildung.

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