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Messerinzidenz

Erschütternde Zahlen: Neue Webseite gibt Überblick über tägliche Messergewalt in Deutschland

Alleine in den ersten fünf Septembertagen ereigneten sich etwa 100 polizeirelevante Taten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde. Das geht aus den Darstellungen einer neuen Webseite namens Messerinzidenz hervor, die täglich Polizeimeldungen analysiert, um „Sichtbarkeit“ zu schaffen.

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Eine neue Webseite bietet einen Überblick über die täglichen Messerangriffe in Deutschland.

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Täglich geschehen zahlreiche Messerangriffe auf Deutschlands Straßen – die meisten werden medial jedoch nicht einmal erfasst. Um die Zahl täglicher Messerangriffe sichtbarer zu machen, hat ein Entwickler jetzt eine interaktive Deutschlandkarte veröffentlicht, auf der in Echtzeit neue Fälle erfasst und geografisch sowie mit Quellenverweis angezeigt werden.

Gesammelt werden alle Fälle auf der Webseite Messerinzidenz. Hier wurden allein in den ersten fünf Septembertagen 94 Messerangriffe registriert. Hinzu kommt eine unbekannte Dunkelziffer, weil die Polizei u.a. nicht unbedingt meldepflichtig ist.

Die auf der Webseite präsentierten Zahlen basieren ausschließlich auf Polizeimeldungen, die mittels künstlicher Intelligenz nach Schlagworten durchsucht werden, die mit Stichwaffen in Verbindung stehen. Auf der Webseite wird jedoch aktiv darauf hingewiesen, dass aufgrund des polizeilichen Melde- und Verarbeitungsprozesses nicht alle Messerangriffe öffentlich kommuniziert werden.

Das fängt schon bei der Tat an sich an, denn nicht zu jeder Straftat wird die Polizei hinzugezogen. Wegen der bereits erwähnten kriminalpolizeilichen Interpretation von Messerkriminalität und der fehlenden Meldepflicht entstehen weitere Dunkelziffern, die von Messerinzidenz nicht erfasst werden können.

Aussagekräftig sind die angezeigten Zahlen dennoch. Auch wenn die konkrete Fallzahl nicht exakt zutreffend ist, gibt die interaktive Karte, die auch in Tabellenform dargestellt werden kann, einen Überblick über das tägliche Ausmaß der Messergewalt in Deutschland. Daraus geht auch hervor, dass derartige Angriffe längst keine Einzelfälle mehr sind.

In Tabellenform lassen sich die Ereignisse eines ausgewählten Zeitraums anzeigen (Quelle: Messerinzidenz.de).

„Die wahre Dimension der Messergewalt bleibt oft im Verborgenen, da viele Vorfälle in regionalen Pressemitteilungen untergehen“, heißt es auf der Webseite. Das Ziel des Datenanalyse-Projekts lautet daher: „Sichtbarkeit schaffen“. Die Webseite soll ein „transparentes Bild über das Ausmaß“ der Straftaten vermitteln, heißt es dort weiter. „Die Messerinzidenz soll zur Sensibilisierung beitragen und gleichzeitig fundierte Diskussionen über die Sicherheit in Deutschland anstoßen.“

Das Datenanalyse-Projekt soll künftig noch durch eine automatische Duplikaterkennung erweitert werden. Momentan kann es passieren, dass ein Fall doppelt aufgeführt wird, wenn zwei beteiligte Polizeipräsidien separate Pressemitteilungen veröffentlichen. Auch eine Exportfunktion der Rohdaten, bundeslandbezogene Gesamtdaten, Vergleichswerte zum Vorjahr und zur polizeilichen Kriminalstatistik sowie eine integrierte Heatmap sollen demnächst auf der Webseite erscheinen.

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