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Panik-Virologe

Drosten warnt vor Vogelgrippe-Pandemie

Virologe Christian Drosten sieht in der Vogelgrippe einen Kandidaten für die nächste Pandemie. Für den Virus gibt es bereits Impfstoffe, die bereits von einigen europäischen Staaten geordert wurden.

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Es ist gerade zweieinhalb Jahre her, dass der Virologe Christian Drosten die Corona-Pandemie für beendet erklärte – nun stellt er schon die nächste globale Gesundheitskrise in Aussicht. In einem Interview beim RND äußerte sich Drosten zu möglichen bevorstehenden Pandemien und der Frage, welcher Erreger diese auslösen könnten. Neben dem MERS-Virus, an dem er forsche, nannte der Virologe auch den Erreger H5N1, umgangssprachlich Vogelgrippe genannt.

Der Erreger machte in den letzten Wochen Schlagzeilen, weil sich in den USA neben Vögeln auch Säugetiere, insbesondere Kühe, damit infiziert hatten. Zudem konnte das Virus auch in einigen Milchprodukten nachgewiesen werden. Drosten wünscht sich nun, dass die betroffenen Kuhherden unter Quarantäne gestellt werden. Auch eine Impfung der Tiere solle erwogen werden.

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Seit 2003 erkrankten nach Angaben der WHO weltweit 889 Menschen an der Vogelgrippe. Davon starben 463. Diese hoch erscheinende Todesrate könnte jedoch dadurch verzerrt sein, dass möglicherweise auch einige Erkrankungen asymptomatisch verliefen und so nicht mit in die Statistik gezählt wurden.

Grundsätzlich können Vogelgrippeviren durch engen Kontakt mit Tieren oder tierischem Kot auf den Menschen übertragen werden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist dieses Risiko jedoch gering. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nicht bekannt. Sowohl in den USA als auch in Mexiko wurden seit Anfang des Jahres Fälle von Personen gemeldet, die infolge einer Vogelgrippe-Infektion erkrankten. In Deutschland sind nach Angaben des RKI bisher keine Erkrankungen beim Menschen bekannt.

Die Symptome einer Vogelgrippe-Infektion entsprechen den Zeichen einer gängigen Influenza-Erkrankung. Neben Fieber und Husten kann es auch zu Durchfall und Erbrechen kommen.

Impfstoffe für den Menschen bereits bestellt

Am 22. Februar dieses Jahres empfahl die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits zwei H5N1-Impfstoffe von der Firma Seqirus für die Zulassung, es fehlt nur noch die Zustimmung durch die EU-Kommission. Bei beiden Impfstoffen handelt es sich um Proteinimpfstoffe. Für die Immunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen vorgesehen. Während der Impfstoff Celldemic schon vor dem offiziellen Ausrufen einer Vogelgrippepandemie verimpft werden kann, hat Incellipan nur eine bedingte Zulassung erhalten und darf erst nach Ausrufung einer Pandemie verimpft werden.

Anfang Juni wurde bekannt, dass 15 europäische Staaten zusammen 665.000 Impfdosen bestellt haben. Außerdem sicherten sie sich die Option auf weitere 40 Millionen Impfdosen. Mit den zunächst bestellten 665.000 Impfdosen sollen bei Bedarf Personen, die mit Geflügel in Kontakt stehen, geimpft werden. Deutschland hat sich an der gemeinsamen Bestellung des Impfstoffs nicht beteiligt, kann aber jederzeit eigenständig Impfstoff ordern.

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