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Die unerträgliche Banalität von Bad Oeynhausen

Der Tod des 20-jährigen Philippos Tsanis ist in allen Nachrichten. Der junge Mann wurde am Wochenende von einer Gruppe gleichaltriger Migranten zu Tode geprügelt. Doch die Regierung schweigt - mal wieder. 

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Es sind monotone Nachrichtensprecherstimmen, die in diesen Tagen im Fernsehen und Internet vom Tod des 20-jährigen Philippos Tsanis berichten. Die Bilder von Kerzen, die betroffenen Anwohner, das kurze Statement des Polizeisprechers. Alles wirkt bekannt, auf eine bedrückende Art vertraut. In der Nacht auf Sonntag wurde Philippos von einer mutmaßlichen Migrantengruppe totgeprügelt. Die Polizei beschrieb die Täter als „ca. 10 Personen, männlich, südländisch, etwa 19-20 Jahre alt, teilweise mit Trainingsanzügen der Marke Adidas bekleidet“. 

Die Männer hatten Philippos und seinen 19-jährigen Begleiter gegen 1:30 Uhr im Kurpark von Bad Oeynhausen angegriffen. Sie waren gerade von einer Abifeier des örtlichen Ratsgymnasiums Minden gekommen, als sie auf die gleichaltrige Männergruppe trafen. Mit Hieben und Tritten hatte die Schlägergruppe die beiden jungen Männer nieder geprügelt – und nicht aufgehört, als diese schon am Boden lagen. Philippos wurde dabei so schwer verletzt, dass seine Hirnfunktionen unumkehrbar ausfielen. Am Dienstagnachmittag gab die Polizei offiziell seinen Tod bekannt. Sein Begleiter überlebte. 

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Ein Video des Nachrichtensenders RTL West zeigt die Eltern von Philippos. Die Mutter spricht mit schmerzerfülltem Gesicht, ihre Stimme bricht, während sie berichtet, dass alle ihre Gebete und Hoffnungen vergeblich waren. Ihre eine Hand zittert nervös, während sie diese Worte spricht, die andere wird von einem jungen Mann festgehalten, um ihr Halt zu geben. Dann spricht sein Vater. „Mein Sohn war der beste Junge der Welt“, sagt er, bemüht, die Fassung zu wahren, doch seine Stimme verrät die Trauer, die ihn erfüllen muss. 

Es sind Bilder, die einem nahegehen. Aber nur, wenn man sich auf sie einlässt. Und dieses „Aber“ steht in diesen Tagen wie ein Elefant im Raum. Viele Menschen spüren die unerträgliche Realität, dass sie sich inzwischen an Berichte wie diesen gewöhnt haben. Man ist wütend, vielleicht betroffen – doch dann ist Mittagessenszeit. 

Zur Wahrheit gehört auch, dass viele Menschen längst begonnen haben, ihre Leben auf diese zunehmende Gefahr auf den Straßen einzustellen. Manche bewaffnen sich mit Pfefferspray und Messern, andere haben aufgehört, mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. In den Sozialen Medien werden Apps beworben, durch die man leicht einen Notalarm bei seinen Freunden auslösen kann, wenn man sich nachts auf dem Weg nach Hause unsicher fühlt. Manche Menschen schließen ihre Haustüren ab, damit nachts niemand in den Hauseingang eindringt, Wohnungstüren werden verstärkt, zum Schlafen werden Ohrstöpsel getragen, damit man die Gewalt draußen auf der Straße nicht hört. 

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Und dennoch: Wenn man liest, dass Philippos gerade erst seine erste eigene Wohnung bezogen hat und fest vorhatte, eine Ausbildung als Hotelfachmann anzufangen. Wenn man erfährt, dass er eigene Musik produzierte und in die freundlichen Augen dieses jungen Mannes auf den Fotos guckt, die im Internet kursieren. Dann spürt man, dass hier ein Mensch gestorben ist, der der eigene Freund hätte sein können, der eigene Sohn. Und es bricht diese schreckliche Ohnmacht auf, die bittere Gewissheit, dass unsere Bundesregierung seit Jahren derartige Gewalt von Migranten zulässt und bis heute keine ernstzunehmenden Bemühungen zeigt, etwas dagegen zu tun. 

Und dann schmerzt es um so mehr, wenn man sich vor Augen führt, dass dieser sinnlose Tod keinen Politiker dieser Bundesregierung dazu bewegt, sein Mitgefühl auszudrücken. Und man ahnt: Würde der eigene Freund, der eigene Sohn sinnlos durch die Hand gewaltverliebter Migranten sterben, wäre das auch nur eine Meldung von vielen – ohne politische Konsequenz. Und man selbst wäre der betroffene Angehörige, der mit zitternder Stimme in die Kamera spricht – ein Medienphänomen, vergessen, nach ein paar Tagen. 

Für Philippos Eltern ist dieses Gedankenspiel herzzerreißende Realität. Sie werden ihren Jungen nie mehr lebendig sehen, ihn nicht mehr in ihren Armen halten können. Sie werden nicht verfolgen können, wie er aufwächst, vielleicht eine Familie gründet. All das hat ihnen eine Gruppe südländischer Halbstarker genommen. Einfach, weil sie es konnten, weil sie sich nicht fürchteten vor einer dauer-apathischen Regierung, die sich beständig unfähig zeigt, ihre eigene Bevölkerung zu schützen. Man fragt sich gerade an Tagen wie diesen, ob sie es überhaupt will. 

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