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ZDF-Kommentar

„Deutschland überzog die ganze Welt mit Leid“: ZDF-Journalistin bringt AfD-Erfolg mit Überfall auf Polen in Verbindung

„Schwer erträglich“ – so beschreibt ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten das Wahlergebnis in Thüringen, wo die AfD zur stärksten Kraft aufgestiegen ist. Sie zieht eine Parallele zum 1. September 1939: „Deutschland überzog die ganze Welt mit Leid und Tod“.

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Die ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten hat das Ergebnis der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen in einem Kommentar als „schwer erträglich“ bezeichnet. Parallelen zog sie zwischen dem Beginn des Zweiten Weltkriegs und dem Wahlsieg der AfD in Thüringen: „Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen. Deutschland überzog die ganze Welt mit Leid und Tod, ermordete 6 Millionen Juden“, leitete Schausten ihre gewagte Darstellung ein.

Exakt 85 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs sei in Thüringen eine Partei zur stärksten politischen Kraft geworden, die „laut Verfassungsschutz erwiesen rechtsextremistisch ist“, erklärte die ZDF-Chefredakteurin daraufhin. Die Parallelen zu düsteren Kapiteln der deutschen Geschichte liegen für Schausten auf der Hand. Der „Kandidat an der Spitze“, Björn Höcke, redet wie ein Faschist und dürfe auch so genannt werden.

Das Wahlergebnis sei „schwer erträglich“ und mache diesen Tag zu einer „politischen Wegmarke“ sowie „einer Mahnung an die Nachgeborenen“. Über 30 Prozent der Wählerinnen und Wähler hätten sich für eine rechtsextreme Partei entschieden. „Zum allergrößten Teil sind das keine Neonazis, aber – und das ist nicht weniger erschütternd – es ist ihnen egal, rechtsextrem zu wählen“, führte sie aus.

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Auch das „Protestangebot“ am „gegenüberliegenden Rand“ blieb nicht unerwähnt. Das neu gegründete Bündnis Sarah Wagenknecht sei „populistisch“ und habe erkennbare Sympathien für autoritäre Führung. „Zusammen marschieren AfD und BSW Richtung 50 Prozent, während man die anderen Parteien beobachten kann, wie sie sich verrenken, um irgendwie noch ein demokratisches Bollwerk zu zimmern“, so ihr Fazit.

Die ZDF-Journalistin fordert einen „Schulterschluss der Demokraten“ – doch dieser müsse mehr sein als eine bloße Floskel. Wer glaube, die aktuelle Lage als bloße Ost-Anomalie abtun zu können, liege „falsch“. Vielmehr müsse die Demokratie jetzt „Strahlkraft entwickeln“, ansonsten „gerät sie überall in Gefahr“. Ihre abschließende Mahnung: „Die Demokratie muss ihr bestes Bild abgeben, beweisen, dass sie Probleme lösen kann und handlungsfähig ist.“

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