Das grüne Wirtschaftswunder und der Kampf gegen Baum-Sexismus
Süß und bitter, wach und benebelt - diese neue wöchentliche Kolumne von Elisa David ist ein Espresso Martini in Times New Roman. Denn wer will seinen Sonntag schon mit einem einfachen Espresso starten - oder schlechter Lektüre?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mich lässt ein Satz nicht mehr los: „Das grüne Wirtschaftswunder geht erst los“, sagen die grünen Fraktionsvorsitzenden. Das ist eine Drohung, eine wirklich harte Drohung. Dieser Satz würde mich wahrscheinlich in meinen Träumen verfolgen, wenn die nicht schon voll wären von Ukulele spielenden Pinguinen, die mit meinen Klassenkameraden am Lagerfeuer „Never Gonna Give You Up“ singen, bis der Schulbuselefant kommt.
Am meisten Angst macht mir an diesem Satz die böse Vorahnung, was noch kommt. Welche Auswirkungen der Schulden-Deal auf unsere Wirtschaft, auf unseren Wohlstand und auf unsere Zukunft haben wird, wurde in den vergangenen Wochen vielfach analysiert – und es sieht ganz und gar nicht gut aus. Tatsächlich schlimmer, als man es sich vorstellen konnte. Aber die neue Legislaturperiode geht gerade erst los.
Werbung
Mir fehlt nicht die Fantasie für Ukulele spielende Pinguine. Aber was sich in den Köpfen der Menschen abspielt, die den Schulden-Deal für eine gute Idee und einen guten Anfang halten… Welche guten Ideen da noch zustande kommen können – und überhaupt um wie viel Geld mit wie vielen Nullen es geht, dafür fehlt mir langsam die Fantasie. Wir müssen uns wohl überraschen lassen, welche tollen Maßnahmen und Ausnahmezustände dieses grüne Wirtschaftswunder noch mit sich bringen wird.
Allerdings – da setzt jetzt meine Fantasie wieder ein – kann ich mir diesen Satz einfach zu gut als Überschrift in einem Geschichtsbuch vorstellen, über einem Kapitel der zweiten großen Wirtschaftskrise des 21. Jahrhunderts. Da wäre genau diese tragische Ironie aus der Retrospektive, auf die Geschichtsbuchautoren abfahren. „Großer Sprung nach vorne“ von Friedrich Merz würde sich da auch gut machen, aber der Satz ist schon für eine Hungersnot in einem etwas früheren Kapitel besetzt.
Wo ist dieses grüne Wirtschaftswunder, das ja offenbar gerade begonnen hat, also positiv spürbar sein müsste? Auf meinen Kassenbons findet da schon mal kein positiver Trend statt. Ich kann nichts zu den Zahlen und Statistiken in der Wirtschaft oder Kursen an der Börse sagen, aber wenn ich in meinen Kleiderschrank schaue, kann ich auch sagen, dass wir gerade absolut kein Wirtschaftswunder erleben.
Seit Anfang des letzten Jahres macht sich in der Mode ein Trend breit. Und anders als die meisten Modetrends bricht er bis heute nicht ab. Er nennt sich „office siren aesthetic“ oder „office core“ – einfach gesagt: Bürokleidung, aber in chic. Taillierte Blazer, taillierte Hemden, Strumpfhosen, halbwegs vertretbare Röcke. Ich hätte eigentlich gleich misstrauisch werden sollen.
Eine Zunahme an Bürokleidung ist in der Modewelt ein Rezessionsindikator. Die Theorie dahinter ist, dass die Modemarken feststellen, dass die Kaufkraft ihrer Kunden nachlässt und sie sich nicht mehr leisten können, separate Kleidung für die Arbeit und für die Freizeit zu kaufen. Also macht man Büromode zum Trend, sodass sie für beides getragen werden kann. Es gibt viele solcher Rezessionsindikatoren in der Mode.
Da wäre noch der Hemline Index, auch bekannt als Rocksaumtheorie. Der besagt, dass Frauen in wirtschaftlichen Krisenzeiten längere Röcke tragen. In der Theorie kann man an der Länge der Röcke ablesen, wie es um die Wirtschaft steht. Wenn die Menschen wohlhabender sind, spielen sie mehr mit ihrer Mode, wollen gesehen werden. In unsicheren Zeiten wird dagegen auch die Kleidung konservativer. Diese Beobachtung hatte der US-Ökonom George Taylor in der Nachkriegszeit gemacht.
Also nicht nur Tschüss Wohlstand, sondern auch noch bye bye Minirock? Uns stehen wirklich keine schönen Jahre bevor. Ich glaube, ich nehme alles zurück, was ich vor zwei Wochen über das Realisieren der politischen Lage gesagt habe. Ich nehme meinen Realisierungsprozess zurück und übe mich wieder in naiver Ahnungslosigkeit. Wenn ich die letzten paar Jahre Minirock und meine schicke neue Bürokleidung ohne Bedenken genießen will, dann muss die Politik aus meinem Alltag raus.
Aber wie soll man die Politik aus dem Alltag verdrängen, wenn alles politisch ist? Ein Spaziergang sollte doch eigentlich unpolitisch sein, jedenfalls in der Post-Corona-Zeit. Aber selbst draußen ist man wieder bei den Grünen. Die österreichische Grünen-Politikerin Judith Pühringer hat kürzlich für eine ähnlich große Welle gesorgt, wie ihre deutschen Kolleginnen mit ihrem grünen Wirtschaftswunder, als sie Bäume als „BäumInnen“ gegendert hat.
Politik verdrängen gescheitert, aber wenigstens ein grünes politisches Vorhaben, das ich unterstütze. Baumsexismus ist ein Thema, das mich nun seit vier Jahren plagt und seither warte ich auf eine Gelegenheit, mich gegen die Diskriminierung von weiblich gelesenen Bäumen zu wehren. Wussten Sie, dass in den Städten meistens männliche Bäume gepflanzt werden, weil weibliche Bäume mit ihren Früchten einen zu großen Reinigungsaufwand bedeuten?
Dieser Überschuss an toxisch männlichen Sporen wird als ein Grund für die Zunahme von Heuschnupfen in den Städten angesehen. Als jemand, der heuschnupfenfrei aufgewachsen ist und seltsamerweise seit der Maskenpflicht-Zeit plötzlich jeden Frühling elendig und theatralisch leidet, ist dieser Sexismus ein ernstes Anliegen. Dass Judith Pühringer in ihrem Baumpflanzprojekt, welches 100.000 neu gepflanzte Bäume in Wien vorsieht, also offensichtlich so bewusst auf eine Geschlechterparität achtet, kann ich nur unterstützen.
Arme Menschen, aber dafür auch sporenärmere Luft? Nein, meine Depolitisierung ist noch nicht fortgeschritten genug, um das selbst im Scherz als einen guten Deal zu bezeichnen. Mit Hoffnung kann ich also nicht dienen, es bleibt auch von meiner Seite nur bei schwarzem Humor. Und schwarzem Kaffee. Im Martiniglas. Ob das wohl auch wieder ein Miniluxus und damit Rezessionsindikator ist?
Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.
In unserer Gemeinde ist seit Jahresanfang das Gehwegparken verboten mit der Folge, dass sämtliche Vorgärten verschwinden und zu Stellplätzen zubetoniert werden. Frei nach dem Motto–weg mit den Autos von der Straße.
Auch ein Grünes Wirtschaftswunder.
Die Gartenbauer haben Saison–Verlierer ist die Natur. Verbot von Schottergärten wird zum Grünen Witz.
Da werden noch mehr Landwirte- statt Lebensmittel anzubauen–Blühstreifen anlegen müssen.
Zumal die Anbauflächen in der Landwirtschaft immer mehr zu Photovoltaikflächen umgenutzt werden.
Aber–unser Obst und Gemüse kommt ja aus Holland und die Ukraine hat Getreide im Überfluss.
Die Politik aus dem Alltag verdrängen- Sie können mir glauben, Frau David, ich beneide oftmals die vielen Leute, denen das offenbar mühelos gelingt, denn mein Glück könnte vollkommen sein, wenn ich es denen gleichtun könnte. Leider drängt sie sich mit aller Kraft in mein Leben, droht, mir das Auto zu verbieten, will meine Bewegungsfreiheit einschränken, zwingt mich zur erweiterten Vorratshaltung, arbeitet daran, mir das Bargeld zu nehmen und kam gar schon auf die Idee, Zwangsimpfungen zu erwägen, weil es ihr nicht reichte, die Zahl meiner Besucher zu limitieren. Allenfalls beim Sex und beim Segeln kommt es, mal kurz und mal länger, zu den süßen Momenten, in denen all das keine Rolle spielt. Sie sind kostbar.
Zitat Haushaltsrede OB Würzner Heidelberg:
„Wir sind alle gefordert, unsere Demokratie zu stärken. Wir müssen wieder mehr das Gemeinsame betonen – und weniger das Trennende. Wir müssen mehr Freiheiten geben und weniger bevormunden.
Es ist eben nicht das gute Recht des Staates, seinen Bürgerinnen und Bürgern Vorgaben bis ins kleinste Detail zu machen. Stattdessen müssen wir wieder dahin kommen, dass wir unterschiedliche Lebensmodelle akzeptieren – und nicht anderen unsere Vorstellung von einem „richtigen Leben“ überstülpen.Ganz einfach gesagt: Wir müssen bei den Bürgerinnen und Bürgern wieder Vertrauen schaffen. Vertrauen in unsere Institutionen und in die Menschen, die darin wirken. Hier ist in den vergangenen Jahren etwas ins Rutschen geraten. Viele Bürgerinnen und Bürger erleben die Politik nicht mehr als Problemlöser. Und warum ist das so? Weil sie in vielen Kommunen vor ihrer Haustür und in ihrem Alltag erleben, was nicht mehr so gut funktioniert“.
Vielen ist es egal wie man nun Bäume „geschlechtsspezifisch“ betitelt, welch neue Mode in Büros getragen wird usw.
Relevant ist wirklich der Kassenbon.
Aber gut spielen wir mal deren Fiktion/Spiel vom „grünen Wirtschaftswunder“ durch.
Also wenn es so erfolgreich ist, dann soll jener Erfolg diese Sekte, äh Partei bezahlen.
Also die überragenden Gewinne aus den Branchen die sich der Ideologie unterwarfen.
ABER bitte SÄMTLICHE Subventionen die milliardenfach in diese Branchen fließen einstellen, denn „Erfolg“ braucht keine Zuwendungen Fremder.
Auch ein Kohl versprach dem Osten blühende Landschaften UND er hatte dies Versprechen u.a. mit Hilfe der Treuhand auch gehalten. Denn wo einst Wirtschaft und Industrien gab (auch wenn es Umweltsünder teilweise waren) gab es dann grüne Wiesen.
Die zweite Welle der Deindustrialisierung nach 1945, dann 1990 und nun die dritte ab 2025.
Guten Tag Frau David!
Das mit den Bäumen ist mir leider schon seit min. 25 Jahren bekannt, mit den entsprechenden Folgen.
Es geht noch weiter. Ich will jetzt keine Biologieaufklärung beschreiben, aber es zieht sich bis in die Ernährung.
Beispiel Fenchel. Getrennt geschlechtig, zweihäusig. Das stellt sich so dar, verkauft werden dicke Knollen, wenig saftig, Tendenz zum Filzigen, nicht besonders aromatisch. Das sind die Weiblichen.
Dann gibt’s die „Männer“, kleiner, schlanker, unauffällig. … Diese sind genau das Gegenteil. Aromatisch, saftig, fest. .. Dass Fenchel männlich und weiblich sind, ist selbst denn Händlern unbekannt, denn Käufern ganz besonders.
So ist es ein Problem, in den Warenangeboten einen „Mann“ zu erwischen, da so gut wie nicht angeboten. Zu klein, zu schmal … nicht verkaufbar.
Verkäufe nach Optik ist eine alte Sitte. Sie wird entsprechend angenommen.
Dummheit in höchster Potenz bei Erzeuger, Handel, Kunden. … Unwissenheit ist zum Kulturgut geworden.
Nicht falsch verstehen, ich stimme dem Artikel grundsätzlich zu, aber:
Der Ausdruck „Bäuminnen“ wurde tatsächlich nie benutzt.
Sie hat einfach gesagt „100.000 neue Bäume in den nächsten 5 Jahren“ und dabei stark genuschelt.
https://www.youtube.com/shorts/pSVG9Jmfa7s
„100.000 neue Bäuminnen nächsten 5 Jahren“ wäre doch ein völlig falscher Satzbau.
Es gibt genügend tatsächliche Absurditäten aus dieser Richtung, da sollte man nicht mit solchen Behauptungen sich selbst dem Vorwurf der Lächerlichkeit aussetzen.
Nach wie vor Realitätsfremd ,wenn man das Geschwätz der Grünen hört .Auch jetzt nach der Ampel geht es immer mehr Berg ab .
Sechs Wochen nach der Bundestagswahl wollen sich die Grünen heute auf einem kleinen Parteitag mit ihrem schwchen Abschneiden befassen.
Zum sogenannten Länderrat ab heute Mittag werden rund hundert Delegierte erwartet. Geplant sind Reden von Robert Habeck und Annalena Baerbock sowie von Fraktions- und Parteivorstand.
Unter anderem wollen die Grünen ihre Haltung als künftige Oppositionspartei festlegen.
– Dem Sehenden ist es möglich frei zu sehen:
Dem Propaganda-Opfer aber ist weder inneres Sehen möglich noch sich vorzustellen was es sehen könnte, weil ihm eingeflüstert wurde, was es ausschließlich sehen SOLL.
Das Grüne Wirtschaftswunder ist doch schon Realität… wir Bürger können uns nur noch wundern.
Es hat niemand gesagt, das ein Grünes Wirtschaftswunder etwas für die Allgemeinheit positives ist. Nur das es ein Wunder wird. Unser Wohlstand wird auf wunderbare Weise in Rekortzeit verschwinden.
Es ist einfach nur grüner Marketingsprech, denn die haben gelernt das sozial-ökologische Transformation und „arm aber Glücklich“ nicht gut ankommt. Arm werden wir trotzdem aber verwundert warum weil man drauf reingefallen ist.
„…..bye bye Minirock?“
Das koennte wirtschaftlich oder religioes betrachtet werden.
Aber die fliessenden Uebergaenge zum gruenen Islam klingen spannend.
Muessen sich dann weiblich gelesene Baeuminnen denn auch Kleidervorschriften unterwerfen ?