Werbung:

Drohender Handelskrieg

Chinesische E-Auto-Offensive: Wie BYD und Co. in den deutschen Automarkt drängen

Die deutsche Automobilindustrie ist in der Krise. Neben den strukturellen Problemen mit der E-Mobilität, sehen sich die deutschen Autokonzerne insbesondere durch den aggressiven Markteintritt chinesischer Hersteller wie BYD, SAIC, Geely & Co. gefährdet.

Die Zukunft? Chinesische Hersteller wie BYD drängen auf den deutschen Automarkt

Werbung

Chinesische Automobilhersteller, allen voran BYD, drängen verstärkt auf den deutschen Markt. BYD hat kürzlich ein eigenes Frachtschiff für den Transport seiner Elektroautos nach Deutschland in Betrieb genommen, um die Marktdurchdringung weiter zu beschleunigen.

Obwohl BYD im Jahr 2023 mit lediglich 4.139 Neuzulassungen in Deutschland noch vergleichsweise geringe Verkaufszahlen verzeichnete, verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Ziele für die Zukunft. Bis 2026 plant man, 120.000 Elektroautos in Deutschland abzusetzen und hat bereits 100 Autohäuser in den größten Städten etabliert. Diese Strategie zielt darauf ab, die Marktdurchdringung so weit auszubauen, dass 90 Prozent der deutschen Bevölkerung ein BYD-Autohaus in weniger als 30 Minuten erreichen können.

Delivered by AMA

Auch MG, eine Marke des chinesischen Automobilriesen SAIC Motor, erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Mit einer Palette an Elektrofahrzeugen positioniert sich das Unternehmen als preisgünstige Alternative zu etablierten Automarken. MG verfolgte dabei zuletzt eine äußerst aggressive Preisstrategie, um neue Käufer zu gewinnen – wie sich jüngst in einer bemerkenswerten Zwei-für-eins-Aktion zeigte.

Bei dieser im August ausgelaufenen Aktion erhielten Käufer eines MG4 im Wert von 34.000 Euro die Möglichkeit, einen zweiten MG4 über eine Laufzeit von 48 Monaten kostenfrei zu leasen. MG übernahm hierbei die gesamten Leasingkosten für das zweite Fahrzeug.

Zudem stehen deutsche Autohersteller unter immensem Druck. VW, Mercedes, BMW und Co. sind zunehmend durch strenge EU-Regulierungen und Flottengrenzwerte in der Herstellung von Verbrennermotoren eingeschränkt. Auch die Produktionskosten steigen infolge hoher Energiepreise, Lohnkosten und Steuern immer weiter. Gleichzeitig fällt es ihnen schwer, mit der Dynamik und den aggressiven Preisen der chinesischen E-Autos mitzuhalten.

Lesen Sie auch:

Ein wesentlicher Grund hierfür sind die großzügigen staatlichen Subventionen und die vorteilhaften Produktionsbedingungen, von denen chinesische Unternehmen profitieren. Diese staatliche Unterstützung ermöglicht es ihnen, ihre Elektrofahrzeuge zu deutlich niedrigeren Preisen anzubieten und so die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller erheblich herauszufordern.

Um die heimische Industrie zu schützen, hat die EU in der vergangenen Woche beschlossen, Zölle auf importierte Elektroautos aus China zu erheben. Am Freitag ebnete die EU den Weg für diese zusätzlichen Abgaben, die ab November 2024 gelten sollen. Die Zölle könnten bis zu 35,3 Prozent betragen und würden die bestehenden Importzölle von 10 Prozent erheblich verstärken.

Während zehn EU-Staaten, darunter Frankreich und Italien, die Maßnahme unterstützen, enthielten sich zwölf Länder der Stimme. Fünf Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, Ungarn und Malta, stimmten dagegen.

Besonders BMW-Chef Oliver Zipse äußert starke Bedenken, da er Vergeltungsmaßnahmen aus China befürchtet, die europäische Hersteller empfindlich treffen könnten. Laut ihm droht ein Handelskrieg, der weitreichende Folgen für beide Seiten hätte. Dabei verliert insbesondere BMW auch in China bereits jetzt gegen die heimischen Hersteller. Kürzlich gab der Autoriese die Absatzzahlen des dritten Quartals bekannt. In China brach der Absatz im Vergleich zum Vorjahr dabei um knapp 30 Prozent ein. Unterdessen stellen die chinesischen Hersteller einen Absatzrekord nach dem nächsten auf.

Abgesehen davon ist bemerkenswert, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung durchaus bereit wäre, ein chinesisches Elektroauto einem deutschen oder europäischen vorzuziehen. Umfragen zeigen, dass etwa zwei Drittel der Deutschen offen für den Kauf eines chinesischen Elektrofahrzeugs sind. Dies verdeutlicht das immense Marktpotenzial für Unternehmen wie BYD.

Eine kürzlich veröffentlichte ADAC-Umfrage zeigt, dass 59 Prozent der Deutschen bereit sind, sich innerhalb der nächsten drei Jahre ein chinesisches Auto zuzulegen. Dabei spielen bei der Entscheidung vor allem die günstigen Preise der chinesischen Hersteller eine Rolle. Sollte sich die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis der Fahrzeuge aus China weiter verbessern, dürfte die Akzeptanz weiter steigen – eine gefährliche Entwicklung für die heimischen Hersteller.

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es ggf. zu längeren Bearbeitungszeiten kommt. Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

54 Kommentare

  • Ist Alles so gewollt von den Grünen und Teil des Großen Plans, Deutschland wirtschaftlich dem Erdboden gleich zu machen.

    16
  • In den 70igern hat man über die Japaner gelacht und heute……

  • Wenn ein Land mit einer Hühnerfarm auf der monatlich 1000 bunte Eier gelegt werden, meint zum Export von bunten Eiern den Markt mit einem Land teilen zu müssen wo täglich 100.000 einfarbige Eier gelegt werden ist das die Konsequenz. Den meisten Käufern ist die Farbe des Eis nämlich ziemlich egal, es zählt vor allem dessen Preis.

  • Momentan verliert BYD trotz Preisvorteil noch jeden Modellvergleich deutlich, zB BYD Dolphin / VW ID3.
    Die Chinesen holen jedoch in einem atemberaubenden Tempo auf, in wenigen Jahren werden BYD & Co in keinem Punkt mehr schlechter sein aber nach wie vor günstiger.
    Was noch dazukommt: VW verscherbelt Volumenmodelle wie den ID3 quasi zum Selbstkostenpreis um irgendwie noch konkurrenzfähig zu bleiben sowie die seitens EU zwangsverordneten CO2 und Flottenziele (25 % E-Autos) für 2025 einzuhalten.
    Mit einem derartigen „Geschäftsmodell“ sind Insolvenzen natürlich nur aufgeschoben und die katastrophalen Folgen für unsere Autoindustrie (ca. 800.000 Beschäftigte ohne Zulieferer, 5 % des BIP) kann sich jeder selbst ausmalen.

    Einziger Ausweg: Sofort raus aus der EU, billige Energie durch Kernkraft und russische Rohstoffe sowie Aufhebung jeglicher Marktbeschränkungen einschliesslich Verbrennerverbot. Deutschland muss wieder „coole“ Autos bauen dürfen die man iim Ausland auch haben will.

  • Ich erinnere mich gut, wie Helmut Kohl und Carl Hahn in den 1980er Jahren nach Rotchina gereist sind.

    6
  • Ein kurzer Boom, dann kommt der Absturz

  • „….erhielten Käufer eines … im Wert von 34.000 Euro die Möglichkeit, einen zweiten MG4 über eine Laufzeit von 48 Monaten kostenfrei zu leasen.“
    D.h. auch die Automobilhersteller aus Fernost haben ein massives Absatzproblem mit der E-Mobilität.
    Diese Krise hat weltweit einen Namen – E-Mobil. Braucht kein Mensch.

  • Die können drängen wie sie wollen!!! Ihr China Schrott können Sie gerne behalten……
    Und damit sind nicht nur E.Autos gemeint!!!!! 👋

    3
  • Der „geschenkte“ MG4 zeigt das allgemeine Dilemma der E-Mobilität. Bekannt ist, dass auch China über nennenswerte E-Autohalden verfügt; insofern versucht MG nichts anderes, als einen Teil dieser Fahrzeuge in Europa zu entsorgen.
    Davon abgesehen, den chinesischen E-Renner stehen genau wie der heimischen Produktion dieselben Widerstände entgegen. An erster Stelle der exorbitant hohe Strompreis, der zusammen mit den verschleißbedingten Batteriekosten diese Fahrzeuge unrentabel erscheinen lässt; ein Blech oder Kunststofftank hält ewig und behält sein Fassungsvermögen.
    Darüber hinaus wirkt auch die Ungewissheit über die aktuell „wahre“ Reichweite und die Möglichkeit die nach Bedarf zuverlässig nachzuladen, wegen „Außer Betrieb“ befindlicher Ladesäulen, nicht gerade verlockend sich so ein Fahrzeug anzuschaffen.

    2
  • „Wie BYD und Co. in den deutschen Automarkt drängen“

    Ja wie kan dat?

    Liegt es daran, dass der ferngesteuerte Schwachköpfe und Schwerstverbrecher im Klimagottesstaat Saublödistan das Sagen haben, wie beispielsweise eine angebliche Lichtgestalt mit Heldenpotential, kotz, würg?

  • Sehen sie, ich erwähnte es bereits in einem vorherigen Beitrag, dass Problem Nummer eins ist das Werkstattnetz. Die Chinesen haben keines, denn so etwas kostet erheblich(!) Geld.

    Problem Nummer zwei ist, wer will E-Autos?

    Fällt das nur mir auf? Es ist ein erheblicher Einbruch der Absatzzahlen bei Stromern festzustellen. Und dann kommen die mit so etwas rum, was soll das?

    Was steckt dahinter?

    1
  • Die Nachfrage an Autos ist gedeckt und da schafft es auch kein Eauto aus China mehr in den Markt.

    1
  • Ich möchte überhaupt gar kein Batterieauto. Auch dann nicht wenn ich es geschenkt bekäme. Ich sehe keinen Sinn darin mir einen Haufen giftigen Sondermüll ins Haus zu holen der auf dem Gebrauchtmarkt unverkäuflich ist und am Ende teuer verschrottet werden muss

  • Ja selbstverständlich wäre auch ich bereit einen Chinesen zu kaufen, aber nur wenn man mich zum E-Auto zwingt. Warum sollte ich Solidarität mit hiesigen Herstellern zeigen, wenn sie so dämlich waren das Verbrennerverbot nicht mit allen Mitteln zu bekämpfen?

  • Ja, die Chinesen strengen sich an hier ihre E-Auto zu verkaufen. Ihre Achillesverse ist jedoch ein flächendeckendes Service-Netzwerk. Um E-Autos warten und reparieren zu können braucht es qualifiziertes, speziell ausgebildetes Fachpersonal und das ist extrem rar in Deutschland. Diese Leute sind sehr begehrt, gut bezahlt und haben längst einen Job bei renommieren Autohäusern die sich auf die Elektromobilität spezialisiert haben. Als ich vor 8 Jahren mein erstes E-Auto kaufte, war das Vorhandensein eines qualifizierten Fachbetriebs im urbanen Bereich Kriterium #1 welches E-Auto ich kaufe. Und das war eine gute Entscheidung. Mein Hyundai Kona Elektrik als mein zweites E-Auto, das mir viel Freude bereitet, hat natürlich auch mal Probleme. In meiner Vertragswerkstatt fühle ich mich sehr gut aufgehoben, denn man bekommt sofort einem Termin und auch kostenlos einen Ersatzwagen. Bis die Chinesen mal soweit sind, wird noch sehr viel Zeit vergehen.

  • Nicht mal die Lieferdienste kaufen sowas wenn sie lieber auf klapperigen Rädern von Zuwanderern Slob an die Unterschicht ausliefern lassen können.

  • Insofern die Produktivkraft chinesischer Hersteller gesellschaftlich noch immer auf dem Stand des 19. Jahrhunderts ist, haben hiesige Fahrzeugproduzenten, die auf der Höhe der Zeit des 21. Jahrhunderts arbeiten, in der globalen Konkurrenz dem Grunde nach von ihnen nichts zu befürchten. Angesichts dessen käme es politisch allein darauf an, sich darüber im Klaren zu sein. Ansonsten begeht man den vielleicht verhängnisvollsten Fehler und verkennt deren offenkundige Schwäche als Stärke.

    -4
  • Wer mit so etwas rumfährt, kann man eigentlich nur bemitleiden.

    -5

Werbung