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Haushalt

Bundesregierung zahlt 6,7 Millionen für „lokale gemeinnützige Initiativen“ im Libanon

Die Bundesregierung finanziert mit insgesamt 6,7 Millionen Euro ein Projekt zur Förderung von „lokale[n] gemeinnützige[n] Initiativen“ im Libanon. Um „Success Stories“ zu erzählen, wurde dabei extra ein Fotograf beauftragt, um die Beteiligten als „active and empowered“ darzustellen.

Bundesministerin für wirt­schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze (SPD)

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Die Bundesregierung investiert bis zu 6,7 Millionen Euro in ein Projekt zur Förderung des „friedlichen Zusammenlebens in Flüchtlinge aufnehmenden Gemeinden des Libanon“. Das Vorhaben wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Dies geht aus einer kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervor.

Laut der Bundesregierung belaufen sich die bisherigen Kosten des Projekts auf rund 3,38 Millionen Euro. Der Gesamtauftragswert beträgt bis zu 6,7 Millionen Euro. Die CDU/CSU erinnert in ihrer Vorbemerkung daran, dass sich die GIZ einem „wirkungsorientierten Monitoring“ verschrieben hat und Unteraufträge nur vergeben sollte, wenn diese „zweckmäßig und wirtschaftlich“ sind. Doch genau daran scheint es zu mangeln.

Ein Kritikpunkt richtet sich gegen die Art der Dokumentation des Projekterfolgs. So soll ein beauftragter Fotograf die Projektteilnehmer als „active and empowered“ darstellen. Zudem werden in der Leistungsbeschreibung zwei „Success Stories“ gefordert, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für externe Kommunikation nutzen kann.

Die Bundesregierung verteidigt diese Praxis: „Im Rahmen des Projekts sollen die Erfolge der Arbeit realitätsnah dargestellt werden. Die Teilnehmenden sollen als die aktiven und selbstbewussten Menschen gezeigt werden, die sie sind.“

Kritisch sieht die CDU/CSU-Fraktion auch, dass der Unterauftragnehmer, der das Projekt durchführt, selbst für das Projektmonitoring verantwortlich ist. Ein externes Monitoring sei nicht vorgesehen, heißt es in der Antwort. Die Bundesregierung begründet dies damit, dass es „weder effektiv noch effizient“ sei. Eine externe Evaluierung ist zwar geplant, findet aber erst „gegen Ende der Projektlaufzeit“ statt. Zu diesem Zeitpunkt dürften die Millionen bereits ausgegeben sein.

In ihrer Antwort erklärt die Regierung: „Das Vorhaben ‚Friedliches Zusammenleben in Flüchtlinge aufnehmenden Gemeinden des Libanon‘ fördert die soziale Kohäsion zwischen syrischen Geflüchteten und Libanesinnen und Libanesen in einer der vulnerabelsten Regionen im Libanon. Es berät und unterstützt Gruppen von Flüchtlingen und Menschen aus aufnehmenden Gemeinden bei der Planung und Umsetzung lokaler gemeinnütziger Initiativen.“

Auf die Frage nach den bisherigen Erfolgen des Projekts antwortet die Bundesregierung lediglich: „Das Vorhaben erfüllt aktuell die vereinbarten Indikatoren. Daher bewertet die Bundesregierung das Vorhaben als erfolgreich.“ Welche „vereinbarten Indikatoren“ das sein sollen, wird nicht erklärt.

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