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Bonn

BSW-Parteitag von internen Konflikten überschattet: Zwei Mitgliedern wurde der Zutritt verwehrt

Der Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht in Bonn wurde von inneren Konflikten überschattet. Zwei Hamburger Mitgliedern wurde trotz bestehender Mitgliedschaft der Zutritt verweigert. Die Parteiführung begründete dies mit wiederholten Störungen in den letzten Wochen. Die Betroffenen warfen der Parteiführung autoritäres Verhalten vor.

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Der Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht am Sonntag in Bonn hat die tiefen Gräben innerhalb der jungen Partei sichtbar gemacht. Zwei Mitglieder aus Hamburg, Dejan Lazić und Norbert Weber, wurde trotz noch bestehender Parteimitgliedschaft der Zutritt zum Parteitag verwehrt. Beide hatten in den vergangenen Wochen für interne Auseinandersetzungen gesorgt und werfen der Parteiführung nun eine undemokratische Führung vor.

Die Mitgliedsrechte wurden beiden bereits am Donnerstag entzogen. Dennoch bleiben sie formal Mitglieder des Bündnisses, da das Ausschlussverfahren noch aussteht. Am Sonntagmorgen verwehrte die Parteiführung ihnen den Zutritt zum Parteitag, ohne eine Begründung abzugeben. Demokratische Prozesse kämen zu kurz, und kritische Stimmen würden „mundtot gemacht“, beklagte Lazić gegenüber dem Spiegel. Die Parteichefin und Namensgeberin Wagenknecht würde sich wie eine „Kaiserin“ verhalten. Die beiden hatten angekündigt, in Bonn den Dialog suchen zu wollen.

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Die Parteiführung rechtfertigte den Ausschluss mit wiederholten Störaktionen der beiden Mitglieder im Hamburger Landesverband. Dort hatten sie gegen den Willen von Sahra Wagenknecht einen eigenen Landesverband gegründet und eigenmächtig einen umstrittenen Kandidaten für die Bundestagswahl aufgestellt. Dies führte dazu, dass nun zwei konkurrierende Landeslisten in Hamburg existieren, die möglicherweise beide von der Wahlleitung nicht zugelassen werden könnten. Ein Sprecher des BSW wies die Vorwürfe zurück. Man sei offen für konstruktive Kritik, die beiden Mitglieder jedoch hätten „Chaos im Landesverband gestiftet“ und „Obstruktionspolitik“ betrieben.

Trotz der Konflikte zeigte sich die Parteiführung bemüht, den Parteitag in geordneten Bahnen zu halten. Das Wahlprogramm, das unter anderem eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine Mindestrente sowie Handy-Verbote in Grundschulen vorsieht, wurde von einer breiten Mehrheit der rund 600 anwesenden Mitglieder beschlossen. Auch ein Dringlichkeitsantrag zur Anerkennung der Stiftung für Frieden, Vernunft und Gerechtigkeit als parteinahe Stiftung wurde beschlossen. Vor den Toren des Geländes bildete sich ein kleiner Protest gegen die russlandfreundliche Haltung der Partei und ihrer Vorsitzenden.

Obwohl das BSW bei der Europawahl und den Landtagswahlen in Ostdeutschland Achtungserfolge erzielen konnte, steht die Partei in den bundesweiten Umfragen derzeit bei lediglich vier Prozent.

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40 Kommentare

  • Das BSW ist weiter nichts als ein Maulwurf des Altparteienkartell. Wagenkecht hatte die Chance mit der wahren, einzigen Oppositon in Thüringen und Sachsen ein Bündnis gegen diese Politmafia zu schmieden. Diese Möglichkeit hat sie vertan und darum wird sie von der Bildfläche wieder verschwinden.

    90
  • „wie eine Kaiserin“! Man ahnte es!
    Organisation von oben herab ist keine Demokratie sondern Kaderpartei.
    Die Bolschewisten habens vorgemacht.
    Daher wohl auch die offene Sympathie für östliche Despoten.
    Schön, dass das Wählerpotential für Kommunisten zweigeteilt (BSW & SED) und somit neutralisiert ist.

    50
  • Sarah Wagenknecht ist Kommunistin und sieht sich als Parteigründerin und Vorsitzende quasi wie Lenin, also als Kaiserin (natürlich mit edlen Motiven). Kommunismus ist immer eine Diktatur, nämlich die der Parteibonzen.

    Daher ist Kommunismus für machtgeile Minderleister so attraktiv: wer es in einer Meritokratie nicht nach oben schaffen würde, kann hoffen, als Bonze zu Macht zu kommen.

    39
  • Tja, Frau Wagenknecht hätte halt nicht den gleichen Mist im BSW versammeln sollen, mit dem sie bereits bei den Linken aneinander geraten war.

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  • Fängt ja gut an bei denen. Bitte weiter so!

  • Die Aufgabe der BSW war de AFD Brandmauer im Osten zu erhalten und Katja Wolf mit Mett-Mario in Thüringen zu verkuppeln. Diese Aufgabe ist erfüllt. Jetzt wird sich das BSW wieder auflösen müssen.

  • Gab es bei diesen und anderen (SPD) Parteitagen auch Demos?

    32
  • Wen juckt’s? Diese Partei hat sich selbst beerdigt, als sie sich der Brandmauertaktik der Altparteien angeschlossen, und eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen hat…..
    Heute die sicherste Strategie, seine Partei zu grounden…..
    Gut so!

  • eine champagner-kommunistin.

  • Mann, ich stell zwei Flaschen Champagner kalt, eine für die linke unter 5% und eine für das BSW unter 5%.
    Angetreten um die Afd kleinzuhalten, erfüllen sie letztendlich das Verschwinden der Mauerschützenpartei aus dem BT. Hoffentlich!

  • Wie kann man denn von einer Kommunistin, wie Frau Wagenknecht, ernsthaft einen demokratischen Habitus erwarten?

  • Diese Partei trägt ihren Namen.
    Mehr muß man nicht wissen.

  • Nach Thüringen Desaster sind Wagenknecht und ihre Partei für mich gestorben.

  • Wagenknecht ist Wagenknecht, am meisten aber hat mich Oskar entäuscht, ich dachte er wäre immer ein richtiger, echter Sozialdemokrat von früher gewesen 😔

  • Strohfeuer, wirklich niemand braucht eine 2. Linke Version der Linken die dann mit den Altparteien ein „weiter so“ ermöglicht. Ich hoffe das wird sich nach der BT erledigen. Wer nicht so weiter machen will hat genau eine Wahl.

  • Der Parteien-Namen ist doch Programm! Königin!

    Bin gespannt wann die Grünen in „Habecks Traumfabrik“ umgenannt werden. König!

  • Irgendwie war mir von Anfang an klar, daß BSW nach anfänglichem Höhenflug wieder auf dem Boden der Realität ankommen würde. Ihre Beschimpfungen auf dem Parteitag haben da auch nicht geholfen. Hoffe es haben sich viele Wähler besonnen, daß SW es einfach nicht kann, vor allen Dingen nicht mit ihrem Einflüsterer von Ehemann, der schon anderen Parteien den Garaus gemacht hat. Nun benutzt er sie als U-Boot, um der AfD Stimmen abzunehmen.

    7
  • BSW
    …hat seine Schuligkeit getan indem es in 3 ostdeutschen Wahlen ein starkes AFD Ergebnis verhindert hat. Denn das war seine Aufgabe.

    Auch ein linke patriotische Partei geht IMMER den Weg des Kollektivs (Vergesellschaftung) und knechtet den Einzelnen.
    Die sind keine Wahloption!
    Wer Individualismus und persönliche Freiheiten anstrebt muss AFD wählen!

  • Wir brauchen, nicht nur in Deutschland, grundlegende Änderungen der Demokratie und der Wirtschaftsordnung.
    Letztere im Sinne von Sozialismus oder Kommunismus auszugestalten, ist ein weiter so und führt auch weiter in den Abgrund!

  • „Die Parteichefin und Namensgeberin Wagenknecht würde sich wie eine „Kaiserin“ verhalten“.

    Man, die vergessen immer wieder, dass Stalins Lehren in der stecken. Sie wird immer dunkelrot bleiben, denn sie verkörpert zu 100 % die ehemalige DDR, und daher ist ihr nicht zu trauen. Leider überlegen die Menschen nicht, bevor sie solche Despoten wählen, und sind dann erschüttert, wenn sie das wahre Gesicht zeigen. Die Dame war schon immer eine Erzkommunistin.

  • Die rassistische, kriminelle und verfassungsfeindliche „Brandmauer“ gegen die AfD rächt sich nun beim BSW. Das BSW ist eine weitere „Einheitspartei“, die kein Mensch braucht. Nachdem das BSW nun sogar ihre eigene Werte und Parteiziele verrät, ablehnt und dagegen stimmt, weil der gleichlautende Antag von der AfD gestellt wurde, zeigt deutlich, daß es beim BSW keine Vernunft gibt, sondern nur um Unterstützung der Altparteien um der AfD maximal zu schaden.

  • Sahrah Wagenknecht geht einen eigenartigen Weg, was mich vermuten lässt, das sie für die Vintage-Parteien ihre arbeit ausführt. Das dürfte dann wohl bald eine unter 5% Nummer werden.

  • Sarah, das UBoot gegen die AfD…sie wird scheitern.

  • Na ja, Mitglieder hat das BSW ja nun wirklich genug. Da kommt es auf zweie nicht an. Satire aus.

    Hoffentlich hat dieses Wagenknecht-Theater bald ein Ende. Sie bringt nur zusätzliche Unordnung in einen Polit-Laden, in dem sowieso schon das Chaos herrscht.

    2
  • Es ist wirklich ein Jammer. Die politische Vision in ihrem Buch „Freiheit statt Kapitalismus“ ist diskutable. Aber nach den Landtagswahlen im Osten ist offensichtlich geworden das das BSW seine Wähler betrügen wird und die Altparteien an der Macht halten werden. Nun wird die nicht funktionierende wirtschaftsliberale Politik der letzten 40 Jahre in Richtung libertär eskaliert.
    Das wird für jeden der kein Einkommensmillionär ist zur persönlichen Katastrophe, die Fans von Weidel, Merz und Co wissen das nur noch nicht.

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