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Korruptions-Vorwürfe

Brisantes Geständnis seines Sohnes belastet Joe Biden

Zehn Prozent für „the Big Guy“ hieß es in E-Mails von Hunter Biden über die Beteiligung bei windigen Deals in China. Jetzt musste Hunter eingestehen: Gemeint war tatsächlich Joe Biden.

Neues in den Korruptions-Vorwürfen rund um die Biden-Familie: Als der Geschäftspartner von Präsidentensohn Hunter Biden, James Gilliar, in E-Mails über einen windigen Deal mit einem chinesischen Konzern davon sprach „10 Prozent“ der Anteile dem „the Big Guy“ („dem großen Kerl“) zu überlassen und jener Mailverkehr später durch Enthüllungen der New York Post publik wurde, waren die Spekulationen groß:

Ging es Hunter hier darum, seinen Vater Joe Biden von dem fragwürdigen Geschäft profitieren zu lassen? Jahrelang bügelte Bidens Umfeld entsprechende Unterstellungen ab. Jetzt musste Hunter vor einem Kongressausschuss eingestehen: Ja, es ging um Biden Senior.

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Aber, so Hunter, dies sei lediglich eine Idee gewesen, die er damals schon absurd fand. Und Joe Biden sei damals „nicht im Amt“ gewesen, meinte Hunter Biden vor den Kongressermittlern. Er verwies darauf, dass der Deal 2017 diskutiert wurde, als Biden gerade aus dem Amt als Obamas Vizepräsident ausgeschieden war.

„Denken Sie noch einmal daran, dass Joe Biden zum ersten Mal seit 48 Jahren kein gewählter Amtsträger war und kein Amt anstrebte. Und so fragt sich James wahrscheinlich: ‚Wow, wäre es nicht großartig, wenn ein ehemaliger Vizepräsident gemeinsam in unserem Geschäft tätig sein könnte?‘“

Genau das ist aber Kern der Vorwürfe rund um die Bidens: Nämlich, dass der Sohn des jetzigen US-Präsidenten jahrelang Millionen-Deals abschloss, bei denen es keineswegs um sein eigenes geschäftliches Geschick, sondern viel eher um den Zugang zu seinem Vater, einem der Top-Politiker des Landes, ging.

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Die Befragung zeigt: Auch wenn Hunter es selbst nicht ganz eingestehen oder zugeben will, seine Geschäftspartner hatten immer genau das im Hinterkopf, wenn es darum ging, Deals mit ihm zu machen.

Hunter drohte mit seinem Vater

Bei dem E-Mail-Verlauf ging es um Deals mit dem chinesischen Energieunternehmen CEFC. Der Konzern, involviert im „Neuen Seidenstraßen“-Projekt der kommunistischen Partei, überwies Hunter Biden und James Biden, dem Bruder des US-Präsidenten, alleine über die Jahre 2017 und 2018 mehr als sechs Millionen US-Dollar. Zahlungen an Joe Biden selbst sind nicht bekannt.

Klar ist aber, dass Hunter in seinem Umgang mit den Chinesen auch Verweise auf seinen Vater nutzte, etwa um Druck zu machen, dass er eine versprochene Zahlung erhält: Wie Apollo News bereits berichtete, schrieb Hunter zum Beispiel am 30. Juli 2017 an Zhao, einen CEFC-Geschäftsmann: „Ich sitze hier mit meinem Vater und wir würden gerne verstehen, warum die Zusage nicht eingehalten wurde. Sagen Sie dem Direktor, dass ich das jetzt klären möchte, bevor es außer Kontrolle gerät, und zwar jetzt heute Abend.“  

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Dabei beließ es Hunter aber nicht, sondern schickt Zhao damals noch eine – trotz wirrer Grammatik – unmissverständliche Drohung: „Und, Z, wenn ich einen Anruf oder eine SMS von jemandem erhalte, außer Ihnen, Zhang, oder dem Vorsitzenden, werde ich dafür sorgen, dass zwischen dem Mann, der neben mir sitzt, und jeder Person, die er kennt, und meiner Fähigkeit, für immer einen Groll zu hegen, Sie für immer bedauern werden, dass Sie meiner Anweisung nicht gefolgt sind.“ 

„Ich sitze hier und warte mit meinem Vater auf den Anruf“, fügt Hunter extra noch einmal am Ende hinzu. Kurz darauf floss offenbar eine Millionenzahlung. Denn am 2. August schrieb Hunter dann an Zhao: „Meine Familie sendet ihre besten Wünsche und freut sich darauf, etwas Golf zu spielen, wenn der Direktor Zeit hat.“

Anhand von Geodaten lässt sich feststellen, dass Hunter Biden damals im Haus seiner Familie in Wilmington, Delaware war. Joe Biden wurde in dem Zeitraum ebenfalls dort gesehen. Es gilt also als wahrscheinlich, dass er tatsächlich neben Hunter saß, als er seinen chinesischen Partnern schrieb.

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Millionendeals auch mit russischen Oligarchen

Was Joe Biden über all das im Detail wusste – oder noch weiß – ist freilich unklar. Auch wenn sich Bidens langjährige Beteuerungen, nie mit Hunter über dessen Geschäfte gesprochen zu haben, inzwischen als Lüge herausgestellt haben.

Tatsächlich ist inzwischen bekannt, dass Biden Senior an mehreren Geschäftstreffen Hunters teilnahm. So trafen sich Hunter und Joe Biden mit russischen und kasachischen Oligarchen zum Geschäftsessen in Washington D.C., noch während Biden Senior Vizepräsident war. Hunter erhielt von den Oligarchen später Millionen.

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Außerdem ist bekannt, dass Joe Biden per Telefon bei mehreren Geschäftstreffen Hunters zugeschaltet war – mehr als 20 Mal, wie Ex-Geschäftspartner Devon Archer vor dem Kongress aussagte. Die Bidens beteuern, bei all dem habe Joe nur über triviale Dinge wie das Wetter gesprochen, unbestritten ist damit aber, dass Biden genauer von Hunters Geschäfte wusste, als er es lange behauptete.

All das muss nicht zwingend kriminell sein – es gibt keine Beweise dafür, dass Joe Biden sich bestechen ließ. Aber dass sein Sohn Millionen dabei machte, „die Marke“ Biden – also Zugang zum Biden-Netzwerk und ein offenes Ohr beim Vizepräsidenten – an windige Geschäftsleute im Ausland zu verkaufen, das wirft trotzdem kein gutes Licht auf ihn. Zumal Biden offenbar davon wusste und kein Problem damit hatte, sich trotzdem an entsprechenden Treffen zu beteiligen.

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