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Jena

Björn Höcke muss Wahlkampf-Veranstaltung wegen gewalttätiger Gegendemonstration absagen

Wegen einer gewalttätigen Gegendemonstration musste Björn Höcke einen Bürgerdialog am Dienstagabend absagen. 2.000 Menschen hatten den Zugang zum Veranstaltungsort blockiert. Die Polizei musste Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen. Auch hochrangige Politiker unterstützten die Gegendemonstrationen.

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Mitten im Wahlkampf musste Björn Höcke einen Bürgerdialog absagen, weil Gegendemonstranten, unter denen auch ranghohe Politiker waren, den Veranstaltungsort in Jena blockierten.

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Ein für Dienstagabend geplanter Bürgerdialog mit Björn Höcke in Jena musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Rund 2.000 Menschen hatten im Lobedaer Stadtteilzentrum gegen die AfD und deren thüringischen Landessprecher demonstriert. Dabei sei es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen, teilte diese in einer Pressemitteilung mit.

Ein „breites Protestbündnis“ – dem laut Jenaer Nachrichten auch ranghohe Politiker, etwa der FDP-Oberbürgermeister Thomas Nitzsche, angehört haben sollen – habe demnach „Sitzblockaden“ während der angemeldeten Kundgebung errichtet, wobei es auch zu „strafbaren Handlungen“ kam. Zwölf Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit seien im Kontext der Gegendemonstration registriert worden.

Die Sitzblockaden wurden vor und hinter dem Veranstaltungsort LISA errichtet, um die Anfahrt für die Veranstalter zu blockieren. Die Polizei musste nach Angaben eines Pressesprechers mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Demonstranten vorgehen. Ursprünglich hatten die Beamten mit 1.000 Teilnehmern gerechnet. Verletzte und Festnahmen gab es aber nicht.

Gegen 20 Uhr erreichte Höcke das Veranstaltungsgelände, traf aber gemeinsam mit dem Personenschutz die Entscheidung, gar nicht erst aus dem eigenen Wagen auszusteigen, sondern die Veranstaltung wegen der aufgeheizten Stimmung abzusagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Wahlkampf und Parteiveranstaltungen durch Gegendemonstranten behindert werden. Neben zahlreichen Fällen, in denen AfD-Plakate teils von anderen Politikern entfernt wurden (Apollo News berichtete), kam es erst Ende Juni in Essen zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen AfD-Mitglieder, die den Bundesparteitag in der Grugahalle besuchen wollten (Apollo News berichtete).

In Thüringen, wie auch in Sachsen, befindet sich die AfD in der Schlussphase des Wahlkampfes. Björn Höcke geht in Thüringen als Spitzenkandidat und Anwärter auf das Ministerpräsidentenamt in die Landtagswahlen am 1. September. Mehreren Umfragen zufolge liegt die AfD dort mit 30 Prozent klar vor der CDU und dem BSW, die auf 21 Prozent beziehungsweise 18 Prozent der Stimmen hoffen können.

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