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SPD-Bürgermeister entfernt eigenmächtig AfD-Plakate – Polizei ermittelt

Der Bürgermeister der thüringischen Gemeinde Probstzella, Sven Mechtold, griff selbst ein, um die Anzahl der AfD-Wahlplakate in seiner Gemeinde zu reduzieren. Die AfD soll im Ort zu viele Plakate aufgehängt haben. Jetzt wurde Strafanzeige erstattet. Die Polizei ermittelt.

Bürgermeister Sven Mechtold (SPD) und sein Sohn entfernen überzählige AfD-Wahlplakate in Probstzella

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Der Bürgermeister der südthüringischen Gemeinde Probstzella hat eigenhändig mit seinem Sohn AfD-Wahlplakate abgehangen. Das berichtet die Ostthüringer Zeitung. Der Grund: Die AfD hatte die von der Gemeinde erteilte Genehmigung für 50 Doppelplakate pro Partei ignoriert und stattdessen rund 90 Plakate aufgehängt. Ein Posting des AfD-Landtagskandidaten Denis Häußer, das Bürgermeister Sven Mechtold (SPD) gemeinsam mit seinem Sohn beim Entfernen von AfD-Wahlplakaten zeigt, kursierte schnell in den sozialen Netzwerken.

Der Fotograf der Bilder, die Häußer zur Verfügung gestellt wurden, ist laut Mechtold ein AfD-Gemeinderatsmitglied, das ihm und seinem Sohn gefolgt war, um die Bilder zu machen. Inzwischen hat die Partei eine Strafanzeige erstattet. Diese würden gegenwärtig in der Kriminalpolizeiinspektion Saalfeld geprüft und bearbeitet wird, teilt die Polizei mit. Die besagten Plakate seien wieder an die Eigentümer herausgegeben worden. „Bei einer der Personen handelt es sich um einen Amtsträger der Gemeindeverwaltung Probstzella“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Ostthüringer Zeitung erklärte Bürgermeister Mechtold, dass die Gemeinde allen Parteien eine Genehmigung für 50 Doppelplakate erteilt hatte. Daran hätten sich alle gehalten – „außer die AfD, die etwa 90 Plakate gehängt hat.“ Das Ordnungsamt hatte der AfD eine Frist bis Montag gesetzt, um die Anzahl der Plakate zu reduzieren, andernfalls würde der Bauhof diese entfernen. Diese Frist ließ die AfD offenbar unbeachtet verstreichen. Als Dienstagabend die Plakate immer noch hingen, nahm Mechtold die Angelegenheit selbst in die Hand – angeblich, weil ihm die Arbeitszeit der Gemeindemitarbeiter während der Urlaubszeit zu wichtig war.

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Gemeinsam mit seinem Sohn entfernte er in einer Nacht-und-Nebelaktion 25 überzählige Plakate – eine Aktion, die ihn laut eigenen Angaben 40 Kilometer und zwei Stunden seiner Freizeit kostete. Seine Begründung: „Wenn man Auflagen erteilt, muss man sie auch durchsetzen.“ Das habe auch nichts mit seiner Parteizugehörigkeit zur SPD zu tun: „Das hätte ich auch als parteiloser Bürgermeister gemacht.“ Die Plakate befänden sich nun im Bauhof und „können dort gerne abgeholt werden“ – nur erneut aufgehängt werden, das dürften sie nicht.

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