Bewegung bei Trump-Vorstoß: Grönlands Premier fordert jetzt Abspaltung von Dänemark
Nur zu gerne wird Trumps Grönland-Kaufvorschlag medial verspottet – nun kommt Bewegung in die Sache: Die lokale Regierung fordert jetzt die Unabhängigkeit von Dänemark. Die Kaufidee selbst war dabei längst nicht nur ein wirres Hirngespinst sondern hatte ganz reale geopolitische Hintergründe.

Nach seiner Wahl zum nächsten US-Präsidenten erneuerte Donald Trump seine Forderung nach dem Verkauf Grönlands an die USA – medial wurde er auch in Deutschland gerne verspottet. Grönlands Regierung bringt jetzt allerdings Bewegung in die Frage der Souveränität über die nordamerikanische Insel: Premier Múte Egede forderte in seiner Neujahrsansprache eine Abspaltung von Dänemark wie Politico kürzlich berichtete.
Man müsse die „Fesseln“ des Kolonialismus lösen, erklärte der Regierungschef des autonomen dänischen Territoriums. Es sei nun Zeit für den „nächsten Schritt“ für sein Land, so Egede. Einen direkten Kauf Grönlands durch die USA lehnt Egede bisher ab, aber womöglich dürfte trotzdem eine engere Zusammenarbeit mit den USA bei all dem auch ein Hintergedanke sein. „Unsere Zusammenarbeit mit anderen Ländern und unsere Handelsbeziehungen können nicht mehr ausschließlich über Dänemark erfolgen“, so Egede.
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Die mediale Empörung über Trumps Kaufs-Vorstoß überdeckt dabei eine tatsächlich ganz reale, geopolitische Bindung der Insel zu den USA. Bereits direkt nach dem Zweiten Weltkrieg boten die USA Dänemark den Kauf Grönlands für 100 Millionen US-Dollar an – das Königreich lehnte ab. De facto haben aber bereits jetzt die USA seitdem in vielen militärischen Fragen die Kontrolle über die Insel: Nach einem Abkommen aus den 50er Jahren kann sich das US-Militär dort praktisch frei bewegen, gerade im Kalten Krieg gab es dort wichtige Stützpunkte. Heute noch gibt es im Norden Grönlands die strategisch wichtige Pituffik Space Base (früher Thule Air Base), die von der US Space Force als Frühwarn-Einrichtung für Interkontinentalraketen betrieben wird.
Ein von Trump angedachter Kauf würde den USA noch mehr Kontrolle über die Insel geben, gerade auch hinsichtlich der zivilen Infrastruktur, wo man mitunter die Gefahr chinesischer Einflussnahme und Spionage sieht. Eine Unabhängigkeit der Insel könnte damit ein weiterer Schritt zur Annäherung an die USA sein.
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Nach einer Vereinbarung mit Grönland ist eine Abspaltung der weit vom Mutterland entfernten Insel nach einem Referendum möglich, auch das deutet Egede an: „Die Arbeit an der Schaffung der Rahmenbedingungen für Grönland als unabhängigen Staat hat bereits begonnen“, so der Premier. „Die bevorstehende neue Wahlperiode muss diese neuen Schritte gemeinsam mit den Bürgern schaffen.“
Größtes Hindernis für eine Unabhängigkeit war dabei in Grönland also gar nicht unbedingt der fehlende Wille der lokalen Bevölkerung, sondern eher die finanzielle Abhängigkeit von Dänemark, das die Infrastruktur des Territoriums jährlich mit Millionensummen unterstützt. Damit sah man bisher von einer echten Unabhängigkeit ab, selbst wenn dies wohl einfach möglich wäre – zu groß war die Sorge vor finanziellen Problemen des kleinen Staatsapparats. Denkbar wäre nun, dass Premier Egede vorsieht, dass diese Rolle künftig die USA übernimmt und im Gegenzug ein unabhängiges Grönland sich näher an den nordamerikanischen Bündnispartner bindet – und den Amerikanern etwa weitere sicherheitspolitische Felder überlässt, die die Insel wahrscheinlich sowieso nicht selbst stemmen will.
Ob Trump nun also auf einen Kauf pocht oder nicht: Eine Abspaltung Grönlands und enge Bindung an die USA rückt damit nun auf einmal in greifbare Nähe. Denkbar wäre etwa eine formale Unabhängigkeit, aber z.B. in freier Assoziation mit den USA, wie es einige kleinere pazifische Inselstaaten ebenfalls mit den USA haben. Die dortigen Inseln selbst sind autonom und formell unabhängige Staaten, aber die USA übernehmen vollständig die Sicherheitspolitik, geben weitreichende finanzielle Unterstützung, größtenteils zollfreien Handel und eine rechtlich ähnliche Stellung der jeweiligen Staatsbürger zu US-Amerikanern.
Das ist ja im Grunde nur ein Tausch der Abhängigkeit und keine Unabhängigkeit. Die Frage die die Grönländer klären müssen ist also ob sie lieber von den USA anstatt Dänemark abhängig sein wollen.
Aber naiv zu glauben, dass Interesse Trumps und der USA bestehe darin, den Bürgern Grönland etwas Gutes tun zu wollen.
Das Interesse der USA an Grönland ist typisch für die USA:
Grönlands ist reich an Bodenschätzen.
Es geht den USA wie bei allen Aktivitäten, die sie rund um die Erde machen
allein um dem Erhalt und Ausbau ihrer wirtschaftlichen und militärischen Weltherrschaft über den „Rest der Welt“.
und natürlich Bodenschätze, es wird sicher wie Russland massig davon haben…
Los, Olaf. Mallorca ist noch zu haben.
Es geht um Anliegerterritorium an die Antarktis. Dort in der Tiefsee ist viel zu holen und dann wird es auch noch um Transitwege für Frachtschiffe gehen, wenn es weniger Eis hat. Auch militärisch gegenüber Russland gibt es strategische Gründe
Nee, die USA sind keine Imperialisten und Plünderer, neee, nieeeemals!!!!.
Steht zu befürchten, dass dort noch mehr Kreuzfahrtschiffe anlegen.
Aber, natürlich geht es um die angrenzenden Gebiete, z.B. den Lomonossowrücken und dessen Gasvorkommen und natürlich die Wasserwege rund um die Arktis, die von Interesse sind!
https://www.youtube.com/watch?v=DrcG7DjL_eU
Undankbare Grönländer, da hat Dänemark immer schön Grönland finanziell am Laufen gehalten und dann wenn Gewinne in Aussicht stehen, sich abspalten wollen.
Wird eng für die Dänen.
Hm, was hat denn Grönland so an Rohstoffe?
Grönland wäre wirklich dumm, sich auf diesen Deal einzulassen. Grönland hat schon mehrfach Anlauf genommen, unabhängig von Dänemark zu werden. Grönland hängt am Tropf von Dänemark, finanziell, sozial und bildungsmäßig. Es gibt etwa 20 000 Schulpflichtige in Grönland und es hat sich bisher niemand gefunden, der die geringe Zahl an Schulbüchern in der Landessprache zu drucken und die erforderlichen Lehrer zu generieren. Sozial hätten die Grönländer das zu erwarten, was die Ureinwohner von Yankees zu erwarten hatten und haben.
Volksentscheidung der Inuit (Ureinwohner Grönlands) über die Zugehörigkeit/Selbstständigkeit !!!
Was sagt die dänische Regierung dazu ? Es ist dänisches Hoheitsgebiet, der grönländische Premier Múte Egede hat es nicht im Alleingang zu bestimmen. Es müsste eine Volksabstimmung den Sezessionsprozeß untermauern. Ohne Kopenhagen wird es nicht funktionieren.
na so was!
Wenn die Krim sich unabhängig erklärt….
Wann stellen die Chinesen endlich Atomwaffen an die Mexikanische Grenze?
Die USA wollen ganz gewiß nichts Gutes für die Menschen. Eine Abhängigkeit von Dänemark dagegen ist doch harmlos.
Kann Trump vielleicht auch das Rheinland kaufen? Ich gebe auch was dazu.
Würde ich mir an deren Stelle gut überlegen, Dänemark ist relativ konstant tolerant. Stellt euch vor, Harvard zieht dorthin um und bringt die ganzen Deppen mit.
Trump ist wie Biff in „Zurück in die Zukunft“.
Es gehört seit Jahren zum „guten Ton“, dass grönländische Regierungschefs die Abspaltung von Dänemark fordern.
Das bedeutet aber nicht, sich dann den USA anschließen zu wollen.
Man wird eher auf gute „Nachbarschaft“ setzen und das US-Militär „machen und tun“ lassen wie das ohnehin schon seit dem 2. Weltkrieg der Fall ist.
Selbst zwischen Grönland und Dänemark erkennt man das die Spaltung immer schneller voran schreitet.
Ist gut, dass die Besatzung, die ja schon seit Erik dem Roten dauert, endlich beendet wird. 🙂
Präsident Trump könnte die Putin-grüne-Männchen-Methode, anwendbar auf Inseln und Halbinseln, adaptieren. Vielleicht mit Schneemännern, die mit Gelberüben werfen?
Donald Trump wird schon bald im Knast sitzen wo er hingehört.
WIR LASSEN UNS NICHT SPALTEN UND AUFHETZEN !!!
Antifaschismus Antifaschismus Antifaschismus Antifaschismus