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Bundesstaat Niger

Bewaffnete entführen christliche Schüler in Nigeria – die zweite Entführung innerhalb einer Woche

In Nigeria wurden mehrere Dutzend Schüler einer christlichen Schule entführt. Es ist die zweite Entführung in Nigeria innerhalb von einer Woche. Lokale Medien berichten nun, dass beim neuesten Vorfall 52 Kinder entführt worden sind.

Bereits 2014 wurden 276 Schülerinnen von der Terrororganisation Boko Haram entführt. (IMAGO/ABACAPRESS)

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Am Freitag stürmten bewaffnete Kriminelle eine katholische Schule in Papiri, Nigeria, und entführten mehrere Schüler, wie der britische Guardian berichtet. Die genaue Anzahl ist laut Behörden nicht bekannt. Der lokale Fernsehsender Aris TV berichtet, dass 52 Schüler entführt wurden, ebenso wie Angestellte. Die Attacke ereignete sich im Bundesstaat Niger, der sich östlich der Hauptstadt Richtung Benin erstreckt. Noch hat sich keine Gruppe zu der Entführung bekannt. Die Regierung spricht davon, dass es wahrscheinlich bewaffnete ehemalige Hirten waren. Im Bundesstaat Niger leben sowohl Christen als auch Muslime, 1999 wurde die Scharia gesetzlich verankert.

Es ist die zweite Entführung christlicher Schüler in Nigeria innerhalb von einer Woche. Die lokale Regierung im Bundesstaat Niger hatte deshalb die Schließung von Schulen wegen der gefährdeten Sicherheitslage angeordnet. Sie wirft der Schule nun vor, mit der erneuten Öffnung ein unnötiges Risiko eingegangen zu sein, vor allem weil die Wiedereröffnung nicht abgesprochen worden sei. Laut BBC fürchten Anwohner, dass sogar bis zu 100 Schüler und Lehrer entführt worden sein könnten. Am Montag wurden 25 Schülerinnen von einer muslimischen Mädchenschule im Bundesstaat Kebbi entführt. Der Schulleiter wurde getötet, ein Lehrer an der Hand verletzt.

Am Wochenende kam es auch zu einem Angriff auf einen Gottesdienst in Eruku im Bundesstaat Kwara. Bewaffnete stürmten die Kirche, töteten mindestens zwei Gottesdienstbesucher und entführten den Pastor sowie mehrere Gemeindemitglieder. Da der Gottesdienst live im Internet übertragen wurde, war die Tat für tausende Menschen im Internet zu sehen. Mittlerweile wurde bekannt, dass laut BBC mindestens 38 Personen entführt wurden.

Die Entführungen von Schülern in dieser Woche erinnern an die mehreren größeren Entführungen, die Nigeria 2021 und 2014 erlebte. Vor vier Jahren wurden im Mai 135 Schüler von einer islamischen Schule entführt, sechs starben in Gefangenschaft. Im August wurden sie wieder freigelassen. Bereits im März 2021 waren 275 Schülerinnen entführt worden, die wenige Tage später wieder freikamen, wie die amerikanische Nachrichtenseite NPR berichtete. Zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 wurden nach Angaben von CNN sogar 700 Schüler von drei Schulen entführt.

Besondere mediale Aufmerksamkeit erhielt eine Entführung im Jahr 2013, als Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Boko Haram in der Nacht vom 14. auf den 15. April 276 Schülerinnen im Bundesstaat Borno entführten. Die Mädchen waren zwischen 16 und 18 Jahren alt, größtenteils Christen, einige auch Muslime. 57 von ihnen gelang unmittelbar die Flucht. Zehn Jahre später, 2024, waren noch immer 82 von ihnen in Gefangenschaft. Der Anteil von Muslimen und Christen ist in Nigeria in etwa gleich groß: Es gibt laut dem christlichen Hilfswerk OpenDoors 106 Millionen Christen und 105 Millionen Muslime. Während der Norden des Landes muslimisch ist, ist der Süden des Landes christlich. Besonders häufig kommt es dabei zu Übergriffen auf Christen durch militante Muslime.

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5 Kommentare

  • Im Tagesspiegel hat gestern ein „Experte“ vor alten grauhaarigen Männern auf Weihnachtsmännern gewarnt. Waren die jetzt auch in Nigeria?

    • soll auf Weihnachtsmärkten heißen. Sorry

      • Wieso, passt doch. Alte, grauhaarige Männer, die den Weihnachtsmann belästigen.

        0
  • Wollte Trump dort nicht aufräumen ?
    Oder wird das wieder ein zweifelhafter deal ?

  • Aber die Armee dieses tief im Aberglauben (und in der Sharia) verankerten Landes hat ganz tolle Uniformen mit vielen Orden dran. In der Hauptstadt Abuja beeindrucken sie damit die Menschen gewaltig. Ausserhalb der 1,7 Millionen Metropole leider eher weniger. Wenn Trump nun meint, er müsse die Drecksarbeit für die Bundesrepublik Nigeria übernehmen, dann ist er damit wahrscheinlich bei der Zentralregierung höchst willkommen, hat aber keine Ahnung, worauf er sich einlässt. Genau so gut könnte er sich in ein Hornissennest setzen. So dumm kann er nicht sein. Die USA hatten sich schon unter Clinton die Zähne an Mogadishu und dem kleinen Haiti die Zähne ausgebissen. Das archaische Afghanistan mussten sie, und wir, fluchtartig verlassen. Wie soll es da im 200 Millionen Volk von Nigeria enden? Logo, die USA schielen auf die Bodenschätze, aber für das Rohöl z.B. wird Amerika einen hohen Tribut zahlen müssen.

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